Testspiele

„Fleißig, aktiv, 100 Prozent“: Musliji steht im Weserstadion im Blickpunkt

96-Kapitän kann Niederlage gegen Dortmund nicht verhindern / Über 300 Zuschauer – Topcu zufrieden

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Hannover 96 – Borussia Dortmund 1:2 (0:0).

Erneut hatte sich die Nachwuchs-Elite im Weserstadion in Großenwieden eingefunden. Beim Duell der U19-Bundesligisten Hannover 96 und Borussia Dortmund stand ein Akteur ganz besonders im Blickpunkt der über 300 Zuschauer: Egcon Musliji. Vor noch nicht mal einem Jahr wechselte der 18-Jährige vom HSC BW Tündern zu den Roten. Seitdem zeigt das Karriere-Barometer steil nach oben. In Großenwieden lief Musliji sogar mit der Kapitänsbinde auf. „Er ist immer bemüht, fleißig, aktiv, gibt immer 100 Prozent“, lobte 96-Trainer Hartmut Herold seinen Stürmer. Diese Eigenschaften legte Musliji auch gegen den BVB an den Tag. Einmal bugsierte er den Ball – nach einem sehenswerten Lupfer über Dortmunds Keeper Jannik Erlmann hinweg – sogar in die Maschen (34.). Der Linienrichter hatte aber die Fahne gehoben, weil der Mann mit der Rückennummer 21 im Abseits stand. „Ich hätte mir noch ein paar Aktionen mehr gewünscht“, meinte Hassan Hamadi, der Musliji über viele Jahre in der Jugend von Preußen 07 und Tündern als Trainer begeleitete – und seinen alten Schützling ab und an bei den 96-Spielen im Eilenriede-Stadion unter die Lupe nimmt. Ob Muslijis Weg gar in den Profi-Kader von Mirko Slomka führt, ist derzeit noch nicht absehbar. „Er hat im technischen Bereich noch einige Problemchen, aber ein Riesen-Herz. Das hängt natürlich auch vom Bedarf ab – und wie er sich entwickelt“, erklärt Herold.

Bandowskis abgefälschter Schuss landet genau im Winkel

Dass die Hannoveraner beim Test gegen das Vorzeige-Team aus dem Ruhrpott letztlich unterlagen, konnte auch Musliji nicht verhindern. Neben seinem Abseits-Tor stand der Lokalmatador noch zwei Mal im Mittelpunkt. Erlmann behielt aber jeweils die Oberhand (14., 65.). Auch in der 1:1-Situation gegen Vincent Boock blieb Dortmunds Schlussmann Sieger (28.). Auf der anderen Seite schoss Borussias Pascal Nimptsch an die Querlatte (22.) und fünf Minuten später um Haaresbreite am Kasten vorbei. Die Tore fielen dann in Halbzeit zwei. Zwar glich 96-Akteur Tim Wohlfahrt die BVB-Führung durch Yannic Albert nach einer Stunde aus. Jannik Bandowskis abgefälschter Fernschuss landete in der Schlussphase aber genau im „Dreieck“ des Gehäuses der Roten. Das freute vor allem die lautstarken BVB-Schlachtenbummler, die wieder für klasse Stimmung sorgten – und den 2:1-Sieg nach dem Schlusspfiff gemeinsam mit den Spielern gebührend feierten. „Das ist alles sehr gut gelaufen“, freute sich auch Großenwiedens Fußball-Chef Gültekin Topcu, dessen 50 Helfer alles im Griff hatten. Das nächste Event soll im Sommer 2012 folgen. Wer dann im Weserstadion aufläuft, steht noch nicht fest. Wünsche hat Topcu aber schon: „Dortmund, Schalke oder Bremen!“
Hannover 96: Marvin Kiesewetter, Julian Rupprecht, Patrick Zimmer, Tim Wohlfahrt, Fabian Pietler, Keskiner Keskin, Philipp Rusteberg, Kingsley Schindler, Malte Bertram, Tim Struwe, Sven Reimann, Vincent Boock, Jordan Petrov, Egcon Musliji, Tobias Fölster, Tobias Düring, Trainer: Hartmut Herold.
Borussia Dortmund: Jannik Erlmann, Diego Merrendez, Frederic Ruwe, Julius Hölster, Kerem Demirbay, Jonas Kaltenmaier, Vincenc Borgelt, Yannic Albert, Lennart Zeugner, Pascal Nimptsch, Moritz Fritz, Tim Kübel, Maral Deelen, Semih Daglan, Jannik Bandowski, Cedric Wilmes, Trainer: Sascha Eickel.
Schiedsrichter: Benjamin Buth (Göttingen).
Tore: 0:1 Yannic Albert (56.), 1:1 Tim Wohlfahrt (60.), 1:2 Jannik Bandowski (81.).