07.12.2021 15:02

Meldung


Motzner zurück im Ostkreis – mit den Söhnen seiner ehemaligen Mitspieler

„Wir haben acht Endspiele, es gibt keine Rückspiele. Das ist schon ein Brett, zumal starke Mannschaften und weite Fahrten dabei sind“

Siegfried Motzner tritt ab dem 01. Februar sein Amt als Salzhemmendorfs Trainer an.
Es ist eine Heimkehr: Trainer Siegfried Motzner übernimmt ab Februar BW Salzhemmendorf, um die erste Mannschaft vor dem Abstieg aus der Bezirksliga zu bewahren (wir berichteten). Der gebürtige Lauensteiner trug bereits in der A-Jugend das Trikot der Salzhemmendorfer, als sein Heimatverein, der MTV Lauenstein, eine Jugendspielgemeinschaft mit den Blau-Weißen einging. Rund 40 Jahre später ist er wieder da. Vom vermeintlichen Fußballruhestand, der ihm nach geschafftem Oberliga-Aufstieg mit BW Tündern, dem anschließendem coronabedingten Klassenerhalt und dem darauffolgenden Rücktritt „unterstellt“ wurde, will „Siggi“ - Siegfried darf ihn nur seine Ehefrau nennen, wenn sie sauer auf ihn ist – jedoch nichts wissen. „Es war ja kein richtiger Ruhestand. Ich bin immer noch ehrenamtlich in unterschiedlichen Rollen aktiv, unter anderem als Niedersachsenauswahl-Trainer der Polizei. Sollte die Deutsche Polizeimeisterschaft im nächsten Jahr stattfinden, wären wir mit unserer Auswahl sehr gerne dabei. Und als Trainer braucht man Übung an der Seitenlinie. Es ist ein Unterschied, ob ich mir ein Spiel als Zuschauer oder Trainer angucke – das entspannte Zuschauen mit einem Bier in der Hand ist etwas anderes als das intensive Beobachten und Lesen eines Spiels“, sagt Motzner.

Die Söhne seiner ehemaligen Mitspieler

JSG Lauenstein Salzhemmendorf Meister 1981 Bezirksklasse
Die JSG Lauenstein-Salzhemmendorf wird 1981 Meister in der Bezirksklasse. Obere Reihe v.l.: Christian Utke, Siegfried “Siggi“ Motzner, Thorsten Bartels, Trainer Holger “Putte“ Tietz, Axel “Ukku“ Lehnhoff, Matthias “Major“ Knoke, Thomas “Tobi“ Ulbrich, Carsten “Carlo“ Schmidt, Karsten “Kaschi“ Fitzner, Uwe Kaller, Betreuer Willi Schmidt. Untere Reihe v.l.: Betreuer Andreas “Appel“ Hahn, Matthias “Matze“ Klahr, Lutz Kinast, Thorsten “Torte“ Warm, Roman de Vries, liegend davor: Thomas Hahn. Aus dem privaten Archiv von Motzner.
In Salzhemmendorf trifft Motzner allerdings nicht mehr auf die alten Weggefährten aus seinen Jugendzeiten, viel mehr sind es die Söhne seiner ehemaligen Mitspieler. „Von unserer alten A-Jugend spielt der eine oder andere Sohnemann jetzt im Herrenbereich“, weiß „Siggi“, der selbst nicht mit einem Engagement bei den Ostkreislern gerechnet hatte. „Ein guter Kumpel aus Salzhemmendorf hat mir letztens noch gesagt, dass ich irgendwann noch einmal Salzhemmendorf trainieren soll. Dass es jetzt so schnell geht, hätte ich auch nicht gedacht (lacht).“ Als der Anruf von Spartenleiter Nico Granzow kam, sei alles relativ zügig abgewickelt worden. Motzner sagt: „Hätte es keine klaren Verhältnisse mit meinem Vorgänger Heiko Schröer gegeben, wäre ich auch nicht gesprächsbereit gewesen. Ich säge an keinem Trainerstuhl, das ist eine Sache des Respekts.“
„Wir haben acht Endspiele"

Zunächst ist sein Engagement bei den „Soltern“ bis Saisonende befristet. „Verein, Spieler und Trainer müssen auch abwarten, ob die Chemie zwischen allen Parteien stimmt. Das hat nichts mit der Liga zu tun“, deutet Motzner an, dass seine Vertragsverlängerung nicht vom Verbleib in der Bezirksliga abhängig ist. Ohnehin dürfte die Mission Klassenerhalt eine ganz schwierige werden. „Wir haben acht Endspiele, es gibt keine Rückspiele. Das ist schon ein Brett, zumal starke Mannschaften und weite Fahrten dabei sind. Wir können diese Spiele nur erfolgreich bestreiten, wenn eine gewisse Grundfitness vorhanden ist, um 90 Minuten durchzufighten. Deshalb bekommen die Spieler schon vor meinem Amtsantritt am 1. Februar Trainingspläne, damit wir in der Vorbereitung nicht noch wochenlang an den Grundlagen arbeiten müssen.“ Das Potenzial für den Klassenerhalt sei vorhanden, vielleicht könne man auch noch den einen oder anderen Neuzugang an Land ziehen, um die Aufgabe etwas zu erleichtern. „Die Gespräche mit Tobias 'Bummi' Schwarte und Rico Stapel laufen schon“, scherzt Motzner.


Heiko Schröer freut sich auf mehr Zeit mit seiner Familie.
„Platt und froh, dass erstmal Schluss ist“

Motzners Vorgänger Heiko Schröer spricht im Nachgang über seine Trennung von den Blau-Weißen. „Es ist gut und wichtig, dass man sich nach der Hinrunde zusammensetzt und ein Resümee zieht. Das haben wir gemacht, in dem Bewusstsein, dass es für die letzten acht Endspiele zwei Optionen gibt: Wir machen in der bisherigen Konstellation weiter oder der Verein setzt nochmal einen neuen Impuls. Der Verein hat sich für den letzteren Schritt entschieden. Wir sind im Guten auseinandergegangen, da gibt es nicht die Spur von bösem Blut. Ich hoffe, dass die Jungs die Klasse mit 'Siggi' halten und hätte auch fest daran geglaubt, wären wir gemeinsam in die Abstiegsrunde gegangen.“ Ohnehin wäre Schröer zum Saisonende zurückgetreten. „Nach drei Jahren schleifen sich gewisse Dinge ein, man läuft Gefahr, sich in Wiederholungen zu verlieren.“ Der große Gewinner sei dabei Schröers Familie. „Ich habe nun wieder mehr Zeit für meine Frau und meine beiden Kinder, das ist mir sehr wichtig. Die Hinrunde hat viel Kraft gekostet, mehr als man zunächst denken mag. Ich bin platt und froh, dass erstmal Schluss ist.“


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