Meldung

Auszeit bis September – Kreisspielausschuss weiß von nichts!

NFV-Videokonferenz von gestern Abend sorgt für gewaltigen Zündstoff / Auch Henrik Wustrack ist sprachlos, Informationen hat er bislang keine bekommen
Die Meldung schlug ein wie eine Bombe. Nach einer „virtuellen Videokonferenz“ ließ der Niedersächsische Fußballverband (NFV) gestern Abend über den „Sportbuzzer“ verlauten, die laufende Saison weiter zu unterbrechen und ab dem 01. September fortsetzen. Hieße: Kein Abbruch, keine Annullierung der Spielzeit, keine Wertung!

"Warum nicht den 04. Mai abgewartet?"

Verwunderung bis Entsetzen über die Art und den Zeitpunkt dieses Vorstoßes, über den laut NFV-Statement die Mitgliedsvereine (mit)entscheiden sollen, herrscht bei den Entscheidungsträgern in Hameln-Pyrmont. Kreisspielausschuss-Chef fehlen beinahe schon die Worte: „Ich habe bislang keinerlei offizielle Informationen, weiß von nichts“, ist Henrik Wustrack mächtig angefressen. „Warum hat man die Saisonunterbrechung nicht – wie abgesprochen - vorerst bis zum 31. Mai verlängert und zumindest den 4. Mai abgewartet?“ Eine mehr als berechtigte Frage!

"So geht man nicht mit seiner Basis um!"

Während nahezu alle anderen Sport-Fachverbände wie die des Hand-, Volley- und Basketballs oder auch Eishockeys bereits ihre Spielzeiten beendet haben, scheint der NFV einen Sonderweg zu wählen. Auch aus „rechtlichen Gründen“, weil man Klagen einzelner Vereine gegen eine Annullierung befürchte. Auch AWesA-Geschäftsführer Matthias Koch findet deutliche Worte: „Zeitpunkt, Entscheidungsinhalt und Stil machen mich fassungslos! So geht man nicht mit seiner Basis um.“

Konsequenzen kaum aufzählbar

Über die Kosequenzen, mit denen sich die Vereine nun dringend befassen müssen, tappt man derweil im Dunkeln. Ist die (laufende) Saison dann am Ende des Kalenderjahres beendet? Wann beginnt die neue Spielzeit? Spielen Herrenspieler dann noch in der A-Jugend weiter? Fragen über Fragen. Die Liste ist lang. „ Ein Abbruch bringt keine Vorteile“, wird NFV-Präsident Günter Distelrath zitiert. Nochmal: Warum haben die anderen Sportverbände dann anders entschieden? Und: Was passiert eigentlich, wenn in den Spielbetrieb involvierte Landesverbände (z. B. Westfalen) anders entscheiden?

"Vereine müssen Zeichen setzen: Nicht mit uns!"

„Sollten die NFV-Oberen bei diesem absurden Vorgehen bleiben, müssen die sich Vereine, die durch ihre Verbandsabgaben übrigens einen nicht unerheblichen Finanzierungsanteil ausmachen, zusammenschließend und ein klares Zeichen Richtung Barsinghausen senden: Nicht mit uns!“ Am Mittwoch soll es „nähere Informationen“ geben. Wir sind alle gespannt. Allerdings – ob des Inhalts sowie der gestrigen Aktion – wenig entspannt.