19.04.2023 14:39

Bezirksliga


Nächstes Schicksalsderby: Afferde in Salzhemmendorf - von Derbykater keine Spur

Der Abstiegskampf der Hameln-Pyrmonter geht in die nächste Runde / Nach Sieg gegen Halvestorf: Greift Bad Pyrmont Hagen noch einmal ins Meisterschaftsrennen ein?
Noah Rohloff Fussball Bezirkslga Eintracht Afferde
Noah Rohloff und die Afferder Eintracht sind am Samstag in Salzhemmendorf zu Gast.

BW Salzhemmendorf – SV Eintracht Afferde (Samstag, 16 Uhr).

Es ist eines der vielen Hameln-Pyrmonter Derbys in der Bezirksliga – und doch dürfte am Samstag von einem Derbykater keine Spur sein. Salzhemmendorf und Afferde haben die Abstiegszone zwar vorerst hinter sich gelassen, sind jedoch alles andere als sicher und der Sieger des Duells könnte einen größeren Sprung Richtung Klassenerhalt machen. „Wir sind momentan sehr gut in Form und wollen das auch gegen Afferde zeigen. Das Spiel ist für beide Teams extrem wichtig, wobei der Druck meiner Meinung nach bei Afferde noch größer ist. Gewinnen wir das Spiel, können wir uns ein großes Stück vom Keller absetzen und das ist unser klares Ziel, natürlich in dem Wissen, dass es kein leichter Weg wird. Wie so oft wird die Tagesform das Spiel entscheiden“, erklärt BW-Spartenleiter Nico Granzow. Trainer Siegfried Motzner hat personell die Qual der Wahl – alle Mann sind an Bord.

Die Eintracht hofft ebenfalls auf einen Befreiungsschlag, wobei dieser etwas kleiner ausfallen dürfte. Afferde hat zwei Punkte weniger als Salzhemmendorf auf dem Konto. „Unter den Voraussetzungen, die für beide herrschen, gewinnt das Spiel natürlich an Brisanz. Ich rechne mit einem körperbetonten Spiel auf einem nicht ganz einfachen Platz. Salzhemmendorf ist seit sechs Spielen ungeschlagen und hat viel Selbstvertrauen. Auf der anderen Seite sind wir ebenfalls seit fünf Spielen ohne Niederlage, wobei ein, zwei Unentschieden sicherlich ärgerlich waren. Wir haben keinen Grund, uns vor dem Gegner zu verstecken. Salzhemmendorf macht vor, was Fitness und Wille bewirken können“, so Afferdes Sprecher Aaron Oefler. Für die Einstellung spreche aktuell die Trainingseinstellung. Oefler: „Die angeschlagenen Spieler schleppen sich trotz Schmerzen zum Training und beißen sich durch. Sie wollen der Mannschaft unbedingt helfen. Am Ende des Tages wird unser Aufwand hoffentlich belohnt.“

MTSV Aerzen – TuSpo Lamspringe (Sonntag, 15 Uhr).

Jede Woche ein Schicksalsspiel – so auch am kommenden Sonntag, wenn die Aerzener die Konkurrenz aus Lamspringe empfangen. „Jedes Spiel hat in dieser Rückrunde eine besondere Bedeutung. Wenn wir am Sonntag gewinnen, machen wir Boden zu Lamspringe gut“, erklärt MTSV-Manager Stephan Meyer. Die Hummetaler schoben sich mit dem 6:3-Sieg beim TSV Holenberg auf den siebten Rang vor und haben aktuell vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Allerdings hat Aerzen auch ein Spiel mehr als die meisten direkten Konkurrenten absolviert. Meyer: „Wichtig ist, dass wir uns vor allem mit uns selbst beschäftigen und nicht ständig schauen, wo die Gegner stehen. Ebenso wichtig ist, dass wir unsere divenhaften Allüren ablegen und uns Ausrutscher wie beim 1:6 in Himmelsthür nicht mehr unterlaufen.“ In den letzten fünf Spielen holte das Team von Trainer Gaetano Bartolillo starke zehn Punkte. „Holen wir in den letzten fünf Spielen nochmal zehn Punkte, sind wir sicher. Wir haben bisher trotz der meist guten Ergebnisse noch nichts erreicht. Wir müssen noch einiges leisten, wenn wir endlich Sicherheit haben wollen“, verdeutlicht Meyer. Verzichten muss Aerzen am Sonntag auf Niklas Hahn – damit muss die Viererkette einmal mehr von Bartolillo umgebaut werden.

BW Tündern U23 – TSV Holenberg (Sonntag, 15 Uhr).

Für den bereits feststehenden Absteiger aus Tündern steht die Abschiedstournee an. „Fünf vernünftige Auftritte erwartete ich noch von den Jungs. Wobei hoffentlich noch der ersehnte Dreier bei rumspringt. Unser Gegner ist noch mitten im Abstiegskampf und wird dementsprechend Vollgas machen. Wir werden mit allen Mitteln versuchen dagegenzuhalten“, will BW-Coach Alexander Liebegott die Liga erhobenen Hauptes verlassen. Personell muss der Trainer weiterhin improvisieren. Unter anderem hat sich Leon von der Heide beim 1:4 gegen Afferde schwer verletzt und fällt mindestens sechs Monate aus. „Es ist unglaublich, wie die Mannschaft all diese Rückschläge wegsteckt und weiterhin eine gute Stimmung hat. Vielleicht können wir noch etwas Schützenhilfe geben für den Rest des Landkreises“, erklärt Liebegott.

SSG Halvestorf – MTV Almstedt (Sonntag, 15 Uhr).

Nach dem wilden Derby gegen den FC Bad Pyrmont Hagen und der daraus resultierenden 0:1-Niederlage reißen die Personalsorgen von SSG-Trainer Dennis Hoferichter nicht ab. Niklas Williams holte sich die Gelb-Rote Karte ab und ist Sonntag gesperrt. Auch Torjäger und Kapitän Julian Maaß wird noch fehlen. Ob Rodi Celik und Kai Brixius mitwirken werden, ist derzeit noch unklar. Dafür ist Innenverteidiger Tim Arndt wieder mit von der Partie. „Ich hoffe, dass die Jungs sich nach dem großen Kampf im Derby gut erholen. Wir gehen guten Mutes in die anstehenden Spiele, obwohl Almstedt ein starker Gegner ist. Sie sind taktisch gut ausgebildet und haben eine sattelfeste Defensive“, weiß Hoferichter. „Wir spielen zuhause und wollen uns nicht von der Niederlage beeinflussen lassen. Das Ziel ist klar: Wir wollen drei Punkte.“ Tabellarisch hatte die Pleite gegen die Kurstädter auf den ersten Blick keinen großen Einfluss. Die Tabellenführung gehört weiterhin den Piepenbusch-Kickern, der Vorsprung auf Neuhof beträgt vier Punkte und könnte mit einem Sieg im ausstehenden Nachholspiel auf sieben anwachsen. Auf den zweiten Blick fällt aber auf: Der FCBPH ist „nur noch“ fünf Punkte entfernt.

SV BW Neuhof – FC Bad Pyrmont Hagen (Sonntag, 15 Uhr).

Greift der Fusionsclub noch einmal ins Meisterschaftsrennen ein? Nach außen hin geben sich die Pyrmont-Hagener bescheiden, doch beträgt der Abstand zu Spitzenreiter Halvestorf nach dem 1:0-Sieg im direkten Duell „nur noch“ fünf Punkte. Gewinnt die Elf von Trainer Daniel Barbarito im Verfolgerduell gegen Neuhof am Sonntag, winkt der zweite Rang. „Neuhof hat im Jahr 2023 bisher viele Punkte liegen lassen, davon lassen wir uns aber nicht blenden. Wir kennen die Umstände in Neuhof nicht gut genug, um daraus für uns Schlüsse zu ziehen. Wir gehen davon aus, dass sie genauso stark sind wie in der Hinrunde“, macht FCBPH-Sprecher Markus Loges klar. Erschwerend kommt hinzu, dass Maurice Wennemann aufgrund seiner Roten Karte im Spiel gegen Halvestorf gesperrt sein wird. Dazu fallen Tom und Jan Dörries sowie Anil Aranmis, Maximilian Deppe und die Langzeitverletzten aus. Ob Benedikt Hagemann spielen kann, ist derzeit nicht zu beantworten. Dafür ist Spielmacher Alexander Marter wieder dabei. „Ich kann es nur wiederholen: Zum Glück haben wir diesen breiten Kader und können derart viele Ausfälle von wichtigen Spielern auffangen“, so Loges.
123 / 1592

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
schroeder@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox