27.10.2019 19:04

Bezirksliga, Staffel 3


5:5 nach Drei-Tore-Rückstand – Halvesorfs Achterbahnfahrt endet glücklich

Lachem siegt im Derby / Aerzen und Hagen verlieren auswärts

Halvestorfs Jannik Schmidt traf in einer turbulenten Partie zum 5:5.

SSG Halvestorf – TuS Harenberg 5:5 (2:5).

Was für ein Spiel in Halvestorf: Zehn Tore, ein Platzverweis, wechselnde Führungen und aus heimischer Sicht ein „Happy End“ - Fußballherz, was willst du mehr? Die Anfangsphase der Partie ging zunächst klar an die Gäste. In der zweiten und sechsten Minute vergab die Harenberger Offensive zunächst zwei gute Chancen. Erstmalig jubeln durften nach dem Eigentor des Halvestorfer Timo Kuhnert trotzdem die Gäste. Nur sechs Minuten später hatte Julian Maaß dann aber die passende Antwort parat und traf zum Ausgleich, bevor Andre Zurmühlen 180 Sekunden später zur Führung einnetzte. In den folgenden Minuten hätte allein Julian Maaß, der drei große Chancen vergab, das Spiel entschieden können.

Tore ohne Ende

Anschließend spielten sich die Gäste bis zum Pausenpfiff in einen Rausch und bauten die Führung durch die vier Tore von Adil Toprakli, Nico Tsitourdis, Eyüp Toprakli und Patrick Schuz binnen 14 Minuten auf 5:2 aus. „In der Zeit waren wir sehr unachtsam und haben kaum Gegenwehr geleistet. So hatte Harenberg teilweise leichtes Spiel“, ärgerte sich Halvestorfs Sprecher Burkhard Büchler. Im zweiten Durchgang sah es zunächst auch nicht danach aus, dass der Sieg für Harenberg in Gefahr geraten könnte. Erst in der 76. Minute traf Joy-Connor Kästel zum 3:5-Anschluss. In den letzten Minuten sorgten der wieder genesene Sebastian Latowski sowie Jannik Schmidt dann für das Remis. „Wir haben am Ende alles versucht. Der Gegner wurde unsicherer und wir haben uns einen Punkt gerettet. Natürlich können wir froh sein, dass wir einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt haben, zufrieden sind wir aber nicht wirklich. Wir hätten das Spiel nach dem 5:5 auch noch gewinnen, aber auch noch verlieren können“, meinte Büchler abschließend.
SSG Halvestorf: Kallmeyer, Witthuhn, Dreier, Williams, Maass, Winter, Brixius, Bleil, Kästel (85. Hanus), Kuhnert (65. Latowski), Zurmühlen (65.Schmidt).
Tore: 0:1 Eigentor Timo Kuhnert (8.), 1:1 Julian Maaß (14.), 2:1 Andre Zurmühlen (17.), 2:2 Adil Toprakli (32.), 2:3 Nico Tsitouridis (39.), 2:4 Eyüp Toprakli (45.), 2:5 Patrick Schulz (45.), 3:5 Joy-Connor Kästel (76.), 4:5 Sebastian Latowski (82.), 5:5 Jannik Schmidt (85.).
Besonderes: Gelb-Rot für Halvestorfs Niklas Williams (86./Handspiel).

SV Lachem – SV Eintracht Afferde 3:1 (1:1).

Derbysieg für den SV Lachem. Im Kreisduell behielt die Mannschaft von Trainer Mirko Majcan, der heute selbst zwischen den Pfosten stand, mit 3:1 die Oberhand. Der Gastgeber war in der Anfangsphase zunächst das dominierende Team. Bereits in der dritten Minute hatte Deniz Durmus die erste Chance, schoss aber knapp neben das Tor. Auch in der Folgezeit war der SVL zunächst tonangebend. Die Afferder mussten sich oft bei Keeper Tobias Stegmaier bedanken, der in drei Situationen glänzend parierte. So kam die Führung der Afferder überraschend. Nach einer Ecke stieg Jan Lange am höchsten und nickte zur Führung ein. Diese hielt aber nur eine knappe Minute an: Nach einem Solo steckte Egcon Musliji zu Torjäger Alexander Rogowski durch, der Stegmaier keine Chance ließ und zum Ausgleich traf. „Wir hätten durchaus ein, zwei Tore mehr schießen können. Leider waren wir im Abschluss nicht effizient genug“, so Majcan.

Akkus entscheidet das Spiel

In der zweiten Halbzeit wurden die Gäste dann stärker, das Spiel also ausgeglichener. Erneut bewies Majcan mit der Einwechslung von Soner Aslan ein gutes Händchen. Drei Minuten nach der Einwechslung traf Aslan per Heber zum 2:1. Anschließend hatte Afferdes Dennis Fulek die große Chance auf den Ausgleich, schob das Leder im Eins-gegen-Eins aber am Lachemer Tor vorbei. Kurze Zeit später scheiterte Sebastian Zschoch an Majcan. Kurz vor Schluss hatte Afferdes Timo Guschewski dann die nächste Chance auf das Unentschieden. Seinen Kopfball parierte Majcan relativ problemlos. In der Nachspielzeit sorgte Fatih Akkus dann mit dem 3:1 für die Entscheidung. „Afferde hat heute ordentlich Gegenwehr geleistet. Wir haben in der ersten Halbzeit super Kombinationsspiel gezeigt. Leider haben wir einige Chancen fahrlässig vergeben. Aus meiner Sicht geht der Sieg in Ordnung. Wir hatten mehr vom Spiel“, so Majcan. Die Afferder sahen das ähnlich. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gut ins Spiel gefunden. Lachem hat sehr druckvoll begonnen. Die zweite Halbzeit war dann auf Augenhöhe. Wir hätten hier heute mit mehr Glück was mitnehmen können. Der Sieg geht aber in Ordnung. Dennoch war es eine Steigerung der Leistung im Vergleich zur letzten Woche“, so Afferdes Trainer Thomas Mau.
SV Lachem: Majcan, Anklam, Rogowski, Musliji, Karayilan (53. Aslan), Durmus (81. Alco), Elias, Ulus, Mercia, Helmel, Akkus.
Eintracht Afferde: Stegmaier, Müller, Helmsen, Lange, Oefler, Selchow, Schwark (63. Fulek), Wilkening (57. Guschewski), Hanses, Zschoch, Rohloff.
Tore: 0:1 Jan Lange (39.), 1:1 Alexander Rogowski (40.), 2:1 Soner Aslan (57.), 3:1 Fatih Akkus (90.).

VfL Bückeburg II – MTSV Aerzen 3:2 (1:1).

Bittere Niederlage für die Aerzener. Beim Tabellennachbarn aus Bückeburg verlor die Bartolillo-Elf mit 2:3 und befindet sich damit weiterhin im Negativtrend. In der ersten Halbzeit war der MTSV zunächst leicht tonangebend, musste dann aber in der 39. Minute zunächst einen Gegentreffer hinnehmen, als Marvin Sydow zur Führung der Gastgeber traf. Nur zwei Minuten später hatte Oliver Drawe aber die postwendende Antwort parat und traf zum Ausgleich. „Wir hatten Bückeburg in der ersten Halbzeit eigentlich unter Kontrolle. Bei dem Gegentor haben wir leider fleißig mitgeholfen“, bedauerte Aerzens Sprecher Karsten Hoppe. Fünf Minute nach Wiederanpfiff bekamen die Gäste einen Strafstoß zugesprochen, den Patrick Hoppe zur Führung verwandelte – die Aerzener durften also von einem Sieg träumen . In der 75. Minute mussten die Gäste dann den zweiten Gegentreffer hinnehmen, als Bückeburgs Patrick Benecke zum Ausgleich traf. Anschließend drängten die Gastgeber auf das Siegtor, während sich Selensky & Co. zurückfallen ließen und sich auf das Kontern beschränkten. In der Nachspielzeit dann der Schock: Bückeburgs Tim-Lennart Siekmann traf zum umjubelten Siegtreffer. „In der zweite Halbzeit haben bei uns die Kräfte nachgelassen. Der Sieg ist nicht unverdient. Wir hatten heute wenig Personal und haben es ordentlich gemacht. Bückeburg hatte heute die bessere Spielanlage. Dennoch war es eine gute Mannschaftsleistung“, resümierte Hoppe.
MTSV Aerzen: El-Yaizidi, S. Specht, Gljanz, Hahn, di Sapia, F. Specht (76. Mittelstedt), Spatz (76. Berisha), Vogler, Hoppe, Drawe, Selensky.
Tore: 1:0 Marvin Sydow (39.), 1:1 Oliver Drawe (41.), 1:2 Patrick Hoppe (50. / Strafstoß), 2:2 Patrick Benecke (75.), 3:2 Tim-Lennart Siekmann (90.).

VfR Evesen – Germania Hagen 2:0 (1:0).

Die Hagener mussten sich beim neuen Spitzenreiter aus Evesen geschlagen geben. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Auf dem schwer zu bespielendem Platz haben beide Mannschaften viel mit langen Bällen gespielt“, berichtete Hagens Sprecher Markus Loges. Beide Mannschaften schenkten sich von Anfang an nichts, sodass es in den Zweikämpfen gut zur Sache ging. Der Gastgeber war im ersten Durchgang zunächst leicht überlegen und traf in der 21. Minute durch Fynn Marzinowski zur Führung. „Vor dem Tor hatten wir mehrfach die Chance, den Ball zu klären. Das müssen die Jungs besser machen“, so Loges. Kurze Zeit später hatte Evesens Caglayan Tunc das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am Pfosten, sodass es zur Pause beim 1:0 blieb. Im zweiten Durchgang ließ sich die Bicknell-Elf zunächst in die eigene Spielhälfte zurückdrängen. „Wir haben es ganz gut gemacht. Wir hatten aber auch kaum Chancen, Evesen gefährlich zu werden“, berichtete Loges. Drei Minuten vor Spielende hielt Keeper Artjom Grincenko seine Mannschaft zunächst im Spiel und parierte einen Kopfball aus naher Distanz stark. Bei dem verwandelten Strafstoß von Lennard Heine in der Nachspielzeit war er dann allerdings machtlos. Zudem sah Markus Trompa für das Handspiel, das dem Strafstoß vorausging, die Rote Karte – für Loges war die Entscheidung zu hart: „Den Strafstoß kann man vielleicht geben. Die Doppelbestrafung mit der Roten Karte ist aber zu viel. Wir haben das heute ordentlich gemacht. Die Durchschlagskraft hat uns aber gefehlt.“
Germania Hagen: Grincenko, A. Kestic (87. Trompa), Konstantinidis (52. Groß), Büchler, Y. Issa, Marter, Gutaj, Lehnhoff (75. K. Issa), A. Issa, Gallapeni, D. Kestic.
Tore: 1:0 Fynn Marzinowski (21.), 2:0 Lennard Heine (90./Strafstoß).
Besonderes: Rot für Hagens Markus Tropma (90./Handspiel).
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Moritz-Ole Gerkens
Moritz-Ole Gerkens
Moritz-Ole ist Freier Mitarbeiter und vor allem am Wochenende im Bereich Fußball und Handball für das Team AWesA im Einsatz.
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