08.09.2013 18:36

Bezirksliga


„Der pure Wahnsinn“ - Vorrath dreht Spieß in der Nachspielzeit!

Zuschauer sorgt für Spiel-Abbruch auf dem Hagen / „Punkt wäre verdient“: Meyer trauert vergebenen Chancen nach
Jannik Schmidt SSG Halvestorf Markus Dudla TSV Bisperode AWesA
Halvestorfs Jannik Schmidt, der hier vor Markus Dudla (TSV Bisperode) zum Schuss kommt, brachte nach der Halbzeit Schwung ins SSG-Spiel.

SSG Halvestorf - TSV Bisperode 4:3 (1:3).

„Das war der pure Wahnsinn! Ich bin fix und fertig!“ Burkhard Büchler musste sich nach dem Spielende erst einmal sammeln. Halvestorfs Spartenleiter hatte zuvor am Spielfeldrand ein Bezirksliga-Derby verfolgt, über das noch lange gesprochen werden dürfte. „Das war unglaublich“, so Büchler: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, die Chancenverwertung war aber grottenschlecht - bis zur Nachspielzeit.“ Als die 90 Minuten um waren, lagen die Gäste mit 3:2 vorn und hatten zuvor bereits die große Chance zur Vorentscheidung auf dem Fuß (78.). Allerdings verabschiedeten sich Tim Grams und Bastian Stellmacher gleich zwei TSV-Akteure in der Schlussphase mit „Ampelkarten“ aus der Partie. Bisperode hatte zur Pause gar mit zwei Treffern vorn gelegen, nachdem Peter Kaminski (2) und Nils Wetzstein die drei Chancen der Blau-Gelben eiskalt verwertet hatten. Björn Bertram traf zwischenzeitlich mit einem Traumtor aus 20 Metern zum 1:2, nachdem René Hau (5., 15.), Manuel Capobianco (21., 22.) und Julian Maass (37.) gleich fünf Hochkaräter ausgelassen hatten. Nach der Pause entwickelte die SSG einen wahren Sturmlauf in Richtung gegnerisches Gehäuse, das der überragende Torhüter Heiko Schröer aber regelrecht zunagelte. Maass (47.), Eugen Fabrizius (51.), Jannik Schmidt (55., 78., 82.) und Hau (75.) blieben im Abschluss glücklos. Capobianco zielte besser, brachte Halvestorf mit seinem Treffer zurück ins Spiel, traf danach aber nur die Latte (84.). So lag der Auswärtssieg des wacker kämpfenden Aufsteigers in der Luft. Bis die große Stunde von Andrej Vorrath schlug. In der zweiten Minute der Nachspielzeit markierte der SSG-Stürmer das umjubelte 3:3, bevor er im letzten Angriff der Partie im TSV-Strafraum zu Fall kam - und der Schiedsrichter tatsächlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. „Den kann man geben. Es war vielleicht auch eine Konzessionsentscheidung, weil wir vorher einen Strafstoß nach einem Handspiel nicht bekommen haben“, kommentierte Büchler die Situation. Vorrath übernahm die Verantwortung, trat als Gefoulter selbst an - und verwandelte zum 4:3-Siegtreffer, der gleichzeitig die Tabellenführung bedeutete. „Der Sieg war hochverdient, aufgrund dieser späten Tore aber natürlich sehr glücklich“, lautete Büchlers Fazit.
SSG Halvestorf: Moniac, Dreier, Klensmann (46. Bolinski), Lehnhoff, Liebal (46. Schmidt), Hau, Bertram, Fabrizius, Maass, Vorrath, Capobianco.
TSV Bisperode: Schröer, Grams, Dudla, Mietzner, Stenke, Fecho, Kirsch (46. Huber), Wagner (74. Lazaridis), Stellmacher, Kaminski, Wetzstein (55. Karl).
Tore: 0:1 Peter Kaminski (7.), 0:2 Nils Wetzstein (27.), 1:2 Björn Bertram (42.), 1:3 Kaminski (44.), 2:3 Manuel Capobianco (67.), 3:3 Andrej Vorrath (90.), 4:3 Vorrath (90./Strafstoß).
Besonderes: Gelb-Rot für Bisperodes Tim Grams (89.) und Bastian Stellmacher (90.).

TuSpo Lamspringe - MTSV Aerzen 3:1 (0:0).

Nach rund 20-minütiger Phase des Abtastens ging der Rest der ersten Halbzeit an den MTSV Aerzen. Patrick Hoppe (10.) und Dennis Deppmeyer (42.) verpassten es aber, die Gäste mit der Führung zu belohnen. Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen, weil MTSV-Keeper Bastian Kuska (17.) auf der anderen Seite bei einer brandgefährlichen Flanke der Lamspringer auf dem Posten war. „Das war deren einzige Chance“, konnte MTVS-Trainer Stephan Meyer mit der Defensivarbeit seiner Mannen bis dato zufrieden sein. Doch das erste Tor der Partie ging nach der Pause an die Hausherren, die einen aus Aerzener Sicht „unglücklichen Elfer“ in die Führung ummünzten. Die Hummetaler ließen sich davon aber nicht beeindrucken und kamen durch Patrick Hoppe (58.) fast zum Ausgleich, ehe die TuSpo (59.) im Gegenzug per Konter das 2:0 hätte nachlegen können. Die Begegnung blieb somit offen und Agostino Di Sapia markierte ebenfalls vom Elfmeterpunkt den Gleichstand. „Vielleicht eine Konzessionsentscheidung“, mutmaßte Meyer nach dem Pfiff des Schiedsrichters. Nun setzte Meyer hinten auf eine Dreierkette und damit auf einen Sieg. Doch es sollte ganz anders kommen: Marc Reski schoss die Gastgeber erneut in Front, nachdem Florian Specht zuvor gleich zwei Mal das 2:1 für den MTSV verpasste. „Wir haben leider das Pech an den Füßen. Mit etwas mehr Selbstvertrauen macht er die rein“, so Meyer, dessen Team sich in der Schlussphase klassisch auskontern ließ und am Ende den vergebenen Chancen nachtrauerte: „Ein Punkt wäre sicher verdient gewesen.“
MTSV Aerzen: Kuska, S. Specht, Göldner, Spatz, Di Sapia, von Conradi, Meyer, Deppmeyer, F. Specht, Hoppe, Reuke (62. Safwan).
Tore: 1:0 Marcel David (55./Strafstoß), 1:1 Agostino Di Sapia (67./Strafstoß), 2:1 Marcel Reski (77.), 3:1 David (85.).

TuS Germania Hagen - FC Ambergau-Volkersheim (abgebrochen). 

Ein Nachmittag zum Vergessen für Germania Hagen: Als die Gäste ihre Führung drei Minuten vor dem Schlusspfiff  aus abseitsverdächtiger Position auf 5:1 erhöhten, rannte ein Hagener Zuschauer auf den Linienrichter zu und schrie diesen wütend an. Daraufhin brach das Gespann um Schiedsrichter Helge Bruns die Partie ab. „Der Linienrichter fühlte sich bedroht, hieß es“, berichtete TuS-Sprecher Robert Lippert enttäuscht. Enttäuschend lief es bis dahin auch sportlich: Nach „desolater“ erster Hälfte  lagen die Germanen 0:4 zurück, ehe Cristiano Dos Santos (48.) der Ehrentreffer gelang. Danach vergaben die Hausherren einige Chancen, bevor das Spiel ein unglückliches Ende nahm.
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