Meisterliches Halbfinale der Meistermannschaften - Wallensens Double-Traum lebt!

In der Folge nahm die spielerische Dominanz von Agron Luma & Co. merklich zu, aussichtsreiche Möglichkeiten wurden jedoch nicht genutzt. „Wir hätten den Sack früher zumachen können. Leider haben wir den letzten Ball nicht vernünftig gespielt und die Partie dadurch unnötig spannend gehalten“, schilderte Heintz. Doch den größten Hochkaräter ließen die Männer in Rot und Weiß liegen – und was für einen: in der 27. Minute setzte sich TBH-Stürmer Louis Heucke per Kopf gegen den letzten Verteidiger der WTWler, Marcel Woyciechowski, durch und ging mutterseelenallein auf Wallensens Schlussmann Robin Scholz zu. Unbedrängt verließen Heucke scheinbar die Nerven, sein Abschluss ging deutlich über den Kasten. Somit ging es mit einem 1:1-Unentschieden in die Kabinen. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff erreichte die Partie seinen dritten Höhepunkt. Kurz vor dem eigenen Sechzehner gewährte die Wienecke-Elf Ostkreis-Strippenzieher Linus Schnack nur Geleitschutz. Den freien Raum nutzte die Nummer vier des künftigen Bezirksligisten ideal, Bödecker streckte sich beim Flachschuss vergeblich – 2:1 für den WTW. „Der Treffer hat uns aus dem Konzept gebracht“, gab auch Hilligsfelds Coach zu. In der Folge verflachte die Partie deutlich. Die Elf von Mario Surmann kontrollierte das Geschehen, Offensivhighlights blieben lange Zeit Mangelware. Erst zehn Minuten vor dem Ende brachte der Turnerbund wieder einen nennenswerten Abschluss auf das Gehäuse von Robin Scholz. Den nächsten Aufreger der nun immer hitziger werdenden Begegnung gab es wieder in der Offensive des Kreisliga-Meisters. In der 84. Minute ging Schnack im Rahmen eines Zweikampfs im gegnerischen Strafraum zu Boden, das Schiedsrichtergespann um Maurice Wiewel entschied auf Strafstoß – zum Missfallen der Hilligsfelder.

Schnack legte sich die Kugel selbst zurecht – und lieferte dem Fußballmythos, als Gefoulter nicht selbst zur Tat schreiten zu sollen, ein weiteres Mal Zündstoff. Sein Versuch segelte zwei Meter über den Querbalken. Somit blieb die Partie weiterhin spannend. Nach einigen Gelben Karten folgte in der Nachspielzeit dann die endgültige Entscheidung: Agron Luma chippte einen Freistoß über die TBH-Abwehrkette auf Alpagut, der sich die Chance nicht nehmen ließ und mit dem 3:1 den Deckel auf die Partie machte (90. +1). Unmittelbar vor dem Abpfiff gab es noch einen unrühmlichen Aufschrei: die ohnehin bereits aufgeheizte Stimmung gipfelte in einer glatt Roten Karte für Hilligsfelds Joshua Heucke. „Das ärgert mich ein wenig. Wir hatten uns vorgenommen, ruhig zu bleiben. Egal, was auf dem Feld passiert“, gab Wienecke zu Protokoll. Nach dem Abpfiff beruhigten sich die Gemüter jedoch wieder schnell. „Wir wollten Wallensen das Leben schwer machen, das ist uns gut gelungen. Unterm Strich muss man aber sagen, dass Wallensen besser und griffiger war. Man hat gesehen, warum sie die Kreisliga gewonnen haben. Dahingehend meinen Glückwunsch, jetzt wünsche ich ihnen auch den Pokalgewinn. Davon abgesehen bin ich aber auch sehr zufrieden damit, was mein Team geboten hat“, resümierte der TBH-Coach. Während in Hilligsfeld die Saison nun offiziell beendet ist, haben die Ostkreisler am Samstag dann das große Pokal-Endspiel vor sich, mit dem der zweite Titel in dieser Spielzeit klargemacht werden kann. Dort wartet dann der Gewinner des morgigen Halbfinals zwischen Lachem und Großenwieden auf die Surmann-Elf. Auf die Frage, welchen Gegner er sich wünsche, äußerte sich Heintz wie folgt: „Der Bessere wird gewinnen. Aus Zuschauersicht dürfte ein Kreisliga-Gipfel gegen Großenwieden aber sicherlich spannend werden.“ Abschließend bescheinigte der Spartenleiter Leon Sommerey noch ein Sonderlob.
TB Hilligsfeld: M. Bödecker, Khalil (81. Blascheck), Schaper, T. Bödecker, L. Heucke, Meyer, Schulze, Zey, Elle (63. Schauf), Graw (74. J. Heucke), Schrader.
WTW Wallensen: Scholz, Schnack, Woyciechowski, Gröhlich (90. +3 Kirchhof), Grunau, Mamedov (74. Gesterling), Luma, Soumah (19. Maslona), Alpagut, Ivankovic, Sommerey.
Schiedsrichter: Maurice Wiewel.
Assistenten: Niko Zielonka, Osman-Can Yilmaz.
Zuschauer: 300.
Tore: 1:0 Eigentor Lukas Grunau (14.), 1:1 Ousmane Soumah (17.), 1:2 Linus Schnack (48.), 1:3 Aycan Alpagut (90. +1).
Besonderes: Rote Karte für Hilligsfelds Louis Heucke (90. +7).