17.08.2010 22:52

Klein Berkel kegelt „Schwalben“ raus

Tegtmeyer tragische Figur / TSV behält im Elfmeterschießen die Nerven

HSC BW Tündern – TSV Klein Berkel 5:6 n.E. (1:1, 1:1).

Tünderns Robin Tegtmeyer wurde zur tragischen Figur der Partie. Im Elfmeterschießen zeigte er als einziger Akteur beider Teams Nerven und scheiterte an TSV-Keeper Marlon Reckemeyer. Schon in den vorausgegangen 90 Minuten hätte er alles klar machen können. Der HSC-Angreifer war zwar der auffälligste Spieler der Partie und egalisierte den frühen Führungstreffer der Gäste von der Humme, im Abschluss  hatte er aber mehrmals Pech und verpasste die Entscheidung in einem Pokal-Fight, in dem die Elf aus Klein Berkel den besseren Start erwischte. Die meisten Zuschauer versorgten sich noch mit Getränken, als Sascha Herrmann die Rot-Gelben schon nach wenigen Sekunden in Front schoss. Er hatte nur wenig Mühe, das Spielgerät in den Maschen unterzubringen, nachdem BW-Schlussmann Bastian Kuska eine Freistoß-Hereingabe von Agostino di Sapia nur abprallen ließ. Danach entwickelte sich bei permanentem Regen eine Begegnung, die von Zweikämpfen und Fehlpässen geprägt war. Bis zum Halbzeitpfiff begegneten Schimanski und Co. den Hausherren dabei auf Augenhöhe und hätten ihre Führung beinahe sogar ausgebaut. Eine Kopfballverlängerung von Dominik Glaubitz fand den Weg vor die Füße von Sascha Herrmann (4.), der aus rund acht Metern aber in Rücklage geriet und das Spielgerät über den Kasten hämmerte. Auf der anderen Seite näherten sich die Blau-Weißen erstmals in der neunten Minute dem gegnerischen Gehäuse: Robin Tegtmeyer befand sich im schon auf dem Weg in ein 1:1-Duell mit Klein Berkels Torwart, als er noch einmal abbremste und in letzter Sekunde abgegrätscht wurde. Bei der nächsten Gelegenheit zeigte er sich jedoch abgezockter: Einen Diagonalpass von Yves Hackl nahm er an der Strafraumgrenze an, setzte sich fast bis zur Grundlinie durch und erzielte mit einem sehenswerten Lupfer ins lange Eck den Ausgleich, mit dem schließlich auch die Seiten gewechselt wurden.

Harland in Feierlaune, Motzner bedient


Nach dem Wiederanpfiff übernahmen die Schützlinge von HSC-Coach Siegfried Motzner mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle und erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus. Allein vier Mal war es in der Folge Robin Tegtmeyer, der sich gut in Szene setzte, die letzte Zielgenauigkeit aber vermissen ließ. Zunächst scheiterte er an Klein Berkels starkem Rückhalt, Marlon Reckemeyer (58.), ehe er zwei Mal aus besten Positionen (60./65.) nur knapp scheiterte. Die beste Gelegenheit ergab sich in der Nachspielzeit: Nach einem Steilpass tauchte er erneut frei vor dem TSV-Tor auf und blieb in diesem Duell Sieger gegen Marlon Reckemeyer. Doch sein Schuss landete nur am Pfosten und sprang quer durch den Fünfer, ehe ihn die Klein Berkeler Abwehr endgültig entschärfen konnte. Somit ging es ins ungeliebte Elfmeterschießen. Und hier fand Tegtmeyer in der Privat-Auseinandersetzung mit Reckemeyer seinen Meister. Seinen zu schwach und unplatziert getretener Elfer war leicht zu halten, während Klein Berkels Agostino di Sapia, Dennis Schimanski, Sascha Herrmann, Florian Specht und der eingewechselte Alexander Selensky beim Final-Schuss verwandelten. Für Tündern trafen Tim Piontek, Vladimir Bozok, Adrian Gurgel und Christoph Runne. TSV-Coach Dietmar Harland war über den Einzug in die dritte Runde aus dem Häuschen: „Das ist sensationell. Damit habe ich nicht gerechnet. Hochachtung vor meinen Spielern. Trotz der sieben Ausfälle sind alle bis an ihre Schmerzgrenze gegangen. Tündern hatte zwar die besseren Chancen, aber wir haben heute mal das etwas glücklichere Ende gehabt.“ HSC-Übungsleiter Siegfried Motzner, der den TSV im Vorjahr noch zum Kreispokalsieg und zur Meisterschaft führte, war mit dem Auftreten seiner Jungs überhaupt nicht zufrieden: „Der TSV hatte nicht eine Chance und gewinnt trotzdem. Genau das ist bezeichnend für unsere Leistung. Wir waren einfach zu überheblich. Einige haben scheinbar schon vor dem Spiel mit 5:0 gewonnen. Und dann kannst du den Hebel im Spiel nicht mehr umlegen. Außerdem haben wir ungefähr 60 Prozent unserer Zweikämpfe verloren. Elfmeterschießen ist dann Glückssache.“
HSC BW Tündern: Kuska, Junker, Gurgel, Schulz, Hackl, Stapel, Bozok, Hau, Piontek, Tegtmeyer, Runne.
TSV Klein Berkel: Reckemeyer, di Sapia, Seifert, Spatz (70. Salein), Koch, Weirich, Risel, Specht, Glaubitz (78. Selensky), Schimanski, Herrmann.
Tore: 0:1 Sascha Herrmann (1.), 1:1 Robin Tegtmeyer (22.).
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