01.08.2010 10:31

Kantersieg! Motzner-Elf schmeißt Pyrmont raus

"Elfer-Killer" Moniac zerstört Lachems Pokal-Traum! / 4:1! Klein Berkel schaltet Preußen in Runde eins aus
SpVgg. Bad Pyrmont – HSC BW Tündern 1:5 (0:2).
Siegfried Motzner feierte bei seinem Comeback an der Seitenlinie der „Schwalben“ einen gelungen Pflichtspiel-Einstand. Im Pyrmonter Stadion an der Südstraße dominierte seine Mannschaft von Beginn an das Geschehen und erspielte sich frühzeitig einige Hochkaräter, um in Führung zu gehen. Die ließ jedoch noch etwas auf sich warten. Erst kurz vor dem Seitenwechsel schossen HSC-Angreifer Alexander Liebegott und Daniel Köhler per Kopf die Gäste verdientermaßen in Front. „Diese Treffer kamen zum richtigen Zeitpunkt und haben uns Sicherheit für die zweite Halbzeit gegeben“, analysierte HSC-Sprecher Karsten Leonhart anschließend. So blieben die Tünderaner auch nach dem Seitenwechsel tonangebend. Die Hausherren blieben dagegen hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und kassierten auch noch das 0:3 durch Tim Piontek, der ebenfalls per Kopf einnetzte.

Loges: „So haben wir mit der Meisterschaft nichts zu tun“

„Wir haben heute nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Zwar haben wir einige Ausfälle gehabt, das darf aber nicht als Ausrede gelten. Das war eine enttäuschende Leistung“, ärgerte sich SpVgg.-Coach Andreas Loges über den Auftritt seiner Schützlinge, bei denen außer Gerrit Pape niemand zu seiner Normalform fand. Zu allem Überfluss musste Pyrmonts Lukasz Skorski nach 50 Minuten von draußen zusehen, nachdem er im Zweikampf zu viel „Armarbeit“ an den Tag legte. Erst nach dem dritten Gegentreffer zeigten die Pyrmonter eine ernsthafte Reaktion und verkürzten gegen die nun etwas schwächelnden HSCler durch Steve Diener zum 1:3. Kurzzeitig geriet die Abwehr der Blau-Weißen ins Schwimmen und ließ eine weitere Großchance von Diener zu, dessen Möglichkeit zum Anschluss aber durch den glänzend parierenden HSC-Schlussmann Sebastian Kelle verhindert wurde. Im Gegenzug erhöhte Rico Stapel die Führung der Tünderaner jedoch auf 4:1 und machte somit den Sack zu. Mit dem Schlusspfiff erzielte Vladimir Bozok den 5:1-Endstand und krönte damit sein gutes Pflichtspiel-Debüt im HSC-Dress. „So haben wir in der Bezirksliga mit dem Meisterschaftsrennen nichts zu tun“, sah Pyrmonts Trainer Andreas Loges vor dem ersten Bezirksliga-Spiel noch viel Arbeit auf sich zukommen. Im Lager der Motzner-Elf herrschte nach dem Abpfiff der überstandenen ersten Runde des Bezirkspokals Zufriedenheit. „Wir haben – bis auf eine kurze Schwächephase – sehr gut gespielt, unsere Chancen genutzt, uns selbst kaum etwas zugelassen“, war Karsten Leonhart begeistert.
SpVgg. Bad Pyrmont: Grincenko, Skiba, Skorski, D. Loges (85. Blanke), Roefs, Rihn, Marco Heetel, J. Pape (60. Dunikowski), Diener, Christopher Loges (65. Christoffer Loges), G. Pape.
HSC BW Tündern: Kelle, Köhler, Hau, Schulz, Gurgel, Stapel, Bozok, Piontek, Runne, Liebegott, Tegtmeyer.
Tore: 0:1 Alexander Liebegott (41.), 0:2 Daniel Köhler (43.), 0:3 Tim Piontek (71.), 1:3 Steve Diener (73.), 1:4 Rico Stapel (81.), 1:5 Vladimir Bozok (90.).
Besonderes: Rot für Pyrmonts Lukasz Skorski (50.).
Lachem-Halvestorf
Lachems Muhammet Sen (li.) setzt sich gegen Rik Balk durch.
SV Lachem – SSG Halvestorf 4:2 (1:1/1:1) n.E.
Fabian Moniac war der Held des Tages im Lager der Gewinner aus Halvestorf. Gleich drei Elfmeter entschärfte der SSG-Keeper nachdem die vorangegangen 90 Minuten mit einem 1:1-Unentschieden endeten. Dabei hielten die zwei Spielklassen niedriger angesiedelten Gastgeber nicht nur mit, sondern bestimmten die Partie streckenweise. Vor allem in den Anfangsminuten beeindruckten die SVL-Akteure, brauchten keine lange Abtast-Phase und spielten gutes Pressing. So ergab sich die erste Chance der Partie zurecht für die Lachemer: Erhan Yalcin (3.) profitierte von einem Aussetzer von SSG-Innenverteidiger Niklas Bleil, schoss das Spielgerät aus aussichtsreicher Position aber rund zwei Meter am Ziel vorbei. Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich in Durchgang eins ein offener Schlagabtausch, wobei der nächste Hochkaräter den Hausherren vorbehalten blieb. Bujamin Kiki setzte Sirag Al-Bardawil (21.) geschickt in Szene, der völlig frei vor Halvestorfs Schlussmann Fabian Moniac auftauchte, im 1:1-Duell in ihm aber seinen Meister fand. In einer nahezu identischen Szene scheiterte SVL-Angreifer Erhan Yalcin nur fünf Minuten später ebenfalls am starken SSG-Keeper, ehe der Landesligist aus Halvestorf seine erste Großchance zu verzeichnen hatte. Neuzugang Timo Möller (30.) hatte zehn Meter vor dem Tor nur noch Lachems Torwart Cihan Teke vor sich, der seinen Schuss gerade noch um den Pfosten lenkte. Kurz darauf glichen die Grün-Weißen das Konto der Großchancen auf 2:2 aus: Dirk John Cramb tauchte nach Zuspiel von Jannik Schmidt frei vor dem Gehäuse auf, hatte aber ebenfalls das Nachsehen gegen den glänzend agierenden Teke. Im Gegenzug machte es die Fenske-Elf besser. Nach einem Konter in Überzahl legte Sirag Al-Bardawil den Ball  quer auf Bujamin Kiki, der nur noch ins leere Tor schießen musste. Danach nahmen Blana und Co. etwas das Tempo raus und schienen den Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff verwalten zu wollen.
Lachem-Halvestorf
Anatoli Deck trifft kurz vor der Pause zum 1:1 ins kurze Eck.
Die Strafe ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Mit einem langen Ball schickte Niklas Bleil SSG-Stürmer Anatoli Deck steil, der ohne weitere Gegenwehr mit dem Pausen-Pfiff zum Ausgleich einnetzte.

SVL nach dem Wiederanpfiff zielstrebiger

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der heimische Kreisligist griffiger und wagte wieder mehr nach vorn. Nach einer schönen Einzelleistung legte Bujamin Kiki das Spielgerät von rechts zurück auf den herbeieilenden Marco Blana (48.), der  das Netz zappeln und die SV-Anhänger jubeln ließ. Nach kurzer Irritation wurde aber klar, dass sein Schuss nur am Außennetz landete. 180 Sekunden später hatte die Rukavina-Elf Glück, dass ein wuchtiger Distanzschuss von Erhan Yalcin (51.) nur die Latte traf. Danach sorgten die SSGler mit zwei Standardsituationen für Gefahr im 16er des Gegners, ohne aber etwas Zählbares einfahren zu können. Auf der anderen Seite spitzte sich die Dramatik in der 63. Minute wieder zu: Der zuvor selbst gefoulte Erhan Yalcin trat zum fälligen Strafstoß an, zeigte aber Nerven und traf erneut nur das Aluminium.
Lachem-Halvestorf III
Moniac im Glück: Dieser Schuss von Erhan Yalcin landete an der
Querlatte.
Danach ebbte die Partie ab und keines der Teams wusste mehr Glanzlichter zu setzen. Erst in der Endphase ging es wieder richtig zur Sache. Die Kicker vom Piepenbusch wollten es jetzt noch einmal wissen und wären fast mit dem Führungstreffer belohnt worden: Ein Freistoß von Matthias Günzel sorgte für Verwirrung im Strafraum der Blau-Weißen nachdem Torwart Cihan Teke die Hereingabe unterlief und René Hau das freie Tor anvisierte. In letzter Sekunde warf sich jedoch Markus Herrmann in Haus Schuss und verhinderte somit den späten Rückstand. Die Halvestorfer reklamierten Handspiel, Schiedsrichter Denis Möller ließ jedoch unbeirrt weiterspielen.

Schmidt vergibt in der Nachspielzeit Hundertprozentige

In der Nachspielzeit hätte SSG-Youngster Jannik Schmidt  dann doch noch für die Entscheidung sorgen können, scheiterte jedoch aus bester Einschussposition erneut an Cihan Teke. So ging es direkt ins Elfmeterschießen, in dem der Favorit den kühleren Kopf behielt und vor allem einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten hatte. Moniac parierte die Schüsse von Sirag Al-Bardawil, Markus Herrmann und Ashraf Al-Bardawil. Muhammet Sens Treffer blieb bedeutungslos, weil auf Halvestorfs Seite – trotz des vergebenen Elfers von Josef Selensky - René Hau, Matthias Günzel und Rik Balk sicher verwandelten. „Das war zwar noch nicht genau das, was ich mir vorgestellt habe, aber wichtig war vor allem, dass wir mit einem positiven Ergebnis in die Saison starten“, zog SSG-Coach Milan Rukavina ein zufriedenes Fazit. Für die nächsten Aufgaben wünscht sich Rukavina dennoch eine Leistungssteigerung: „Da müssen wir noch viel drauflegen. Teilweise waren wir einfach zu passiv.“ Sein Trainerkollege Thomas Fenske war trotz des Ausscheidens ebenfalls zufrieden: „Das ist für uns kein Beinbruch. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat tollen Fußball gespielt und hatte vielleicht sogar eine Chance mehr, um das Spiel hier schon nach 90 Minuten zu gewinnen.“
SV Lachem: Teke, Terzioglu, Herrmann, Sahin, Ünsal, Sen, Blana, A. Al-Bardawil, B. Kiki (84. Popoci), Yalcin (74. Schneider), S. Al-Bardawil.
SSG Halvestorf: Moniac, Öz, Günzel, Bleil, Hau, Cramb (75. Kastner), Möller, Selensky, Schmidt, Balk, Deck.
Tore: 1:0 Bujamin Kiki (37.), 1:1 Anatoli Deck (44.).
Klein Berkel-Preussen Hameln
Doppeltorschütze Sascha Herrmann im Duell mit 07-Verteidiger Robert Simbini (li.).
TSV Klein Berkel – Preußen Hameln 07 4:1 (2:1).
TSV-Coach Dietmar Harland feierte mit einem 4:1-Erfolg über Landesligist Preußen Hameln einen gelungen Pflichtspiel-Einstand. Gegen eine völlig neu formierte 07-Elf dominierte seine Mannschaft das Spielgeschehen und zog somit völlig verdient in die zweite Runde des Bezirkspokals ein. Die erste große Chance der Partie gehörte jedoch den Gästen, die sich in der Anfangsphase auf Augenhöhe bewegten: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte von Hakan Avci kam Mariusz Szymanski, der zu den auffälligsten Hamelnern gehörte, von der 16er-Kante zum Abschluss, platzierte die Kunststoffkugel aber auf der Querlatte. Danach übernahmen die Hausherren zunehmend die Kontrolle und erspielten sich ihrerseits gute Möglichkeiten. Nachdem Dominic Meyer (12.) einen Kopfball knapp über das Tor setzte, war im nächsten Angriff Rückkehrer Sascha Herrmann zur Stelle und traf zur Führung. Vorlagengeber für das 1:0 war Dominik Glaubitz, der sich in den nächsten Minuten selbst gekonnt in Szene setzte. Zunächst verfehlte sein Distanzschuss (16.) das Ziel noch um einen Meter, eher er in der 25. Minute mit einem schönen Sololauf über die linke Seite in den Strafraum eindrang, zunächst nur den Pfosten traf, dann aber griffig nachsetzte und das Spielgerät im zweiten Versuch über die Linie bugsierte. Nach einer halben Stunde nahmen die Gastgeber dann etwas an Tempo aus dem Spiel und prompt kamen die Preußen per Strafstoß zum Anschlusstreffer. Dursun Yilmaz ließ TSV-Keeper Marlon Reckemeyer keine Chance, nachdem Hakan Avci im 16er zu Foul gebracht worden war. Im zweiten Durchgang legten die Hausherren dann aber wieder eine Schippe drauf und kamen dem 3:1 durch Chancen von Dennis Schimanski und Philipp Risel immer näher.

Herrmann verpasst Vorentscheidung / Beide Trainer zufrieden

Die Elf von Neu-Coach Rolf Schünemann wusste sich indes nur mit langen Bällen zu helfen, die im häufig allein gelassenen Dursun Yilmaz aber nur selten einen Abnehmer fanden. Gut eine Stunde war gespielt, als Sascha Herrmann den Zwei-Tore-Vorsprung auf dem Fuß hatte, der zu diesem Zeitpunkt wohl schon die Vorentscheidung bedeutet hätte. Von Dennis Schimanski mustergültig freigespielt scheiterte er aber aus rund sieben Metern am gut reagierenden 07-Schlussmann Niels Conrad. Nach einigen Minuten Leerlauf wäre die ausgelassene Chance zum 3:1 beinahe bestraft worden. Hamelns Linksverteidiger Robert Simbini (77.) verpasste nur um Millimeter den Ausgleich und hämmerte einen Freistoß aus über 25 Metern ans Lattenkreuz. Quasi im Gegenzug fingen sich die 07er einen Strafstoß ein, den Agostino di Sapia vor gut 250 Zuschauern souverän im linken oberen Eck versenkte und somit den Sack zu machte. 60 Sekunden vor dem Abpfiff setzte der Kreisligameister mit einer herrlichen Kombination den sehenswerten Schlusspunkt: Fabian Kowalski startete aus der eigenen Hälfte, schickte auf der linken Seite Florian Specht steil, dessen Flanke Sascha Herrmann per Kopf zum 4:1-Endstand veredelte. „Wenn man unser junges Durchschnittsalter bedenkt, war das wirklich eine klasse Leistung. Wir sind nach dem 8:1-Testspielsig gegen Halvestorf nicht abgehoben und haben uns auch von den teilweise harten Zweikampfführung nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nur so kann es weiter gehen“, freute sich TSV-Übungsleiter Dietmar Harland, der zugleich um Dominic Meyer bangte, der zehn Minuten vor dem Ende verletzt raus musste. Aber auch Hamelns Trainer Rolf Schünemann, der noch auf etliche Neuzugänge verzichten musste, zeigte sich mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden: „Für die Verhältnisse bin ich zufrieden. Wir liegen in der Vorbereitung aber zwei Wochen zurück. Außerdem fehlten uns noch fünf Spieler, die für die erste Elf eingeplant sind. Wenn die dabei sind, haben wir viel mehr Möglichkeiten.“
TSV Klein Berkel: Reckemeyer, Kowalski, Koch, Weirich (60. Specht), di Sapia,  Holste (46. Schimanski), Meyer (80. Selensky), Glaubitz, Risel, Spatz, Herrmann.
Preußen Hameln 07: Conrad, Simbini, Magaschütz, Dragusha, Stanimiroudis, Avci, Mischke (22. Geschle), Youssef, Hasic, Szymanski, Yilmaz.
Tore: 1:0 Sascha Herrmann (16.), 2:0 Dominik Glaubitz (25.), 2:1 Dursun Yilmaz (32./Strafstoß), 3:1 Agostino di Sapia (75./ Strafstoß), 4:1 Herrmann (89.).
179 / 206

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox