29.07.2010 09:14

Drei Derby-Kracher in Runde eins!

07 und Klein Berkel sehen sich als Außenseiter / Halvestorf nach Lachem, Pyrmont empfängt Tündern
TSV Klein Berkel – Preußen Hameln 07 (Freitag, 19 Uhr).
Für die krisengebeutelten Hamelner Preußen wird es am Freitagabend ernst. In der ersten Runde des Bezirkspokals muss die neuformierte Elf von 07-Coach Rolf Schünemann erstmals unter Wettkampfbedingungen antreten. Doch nach dem Abstieg aus der Oberliga lief schon die Vorbereitung auf die neue Landesliga-Saison alles andere als optimal für den Hamelner Traditionsverein. Beim ersten Auftritt in Thal reichte es zu noch einem 6:1-Erfolg, ehe Niederlagen gegen die Bezirksligisten Al Yildiz Holzminden (0:1) und SpVgg. Bad Pyrmont (1:2) sowie enttäuschende Remis gegen Leistungsklassen-Club SC Börry (1:1) sowie Tünderns A-Junioren (3:3) und den Holzmindener Kreisligisten TSV Golmbach (3:3) folgten.

Schünemann muss improvisieren

Beim Gastspiel an der Humme wird für die Blau-Weiß-Roten nach aktuellem Stand kaum mehr möglich sein. Personell gehen die 07er am Stock! „Momentan weiß ich nicht, wen ich zur Verfügung haben werde. Das entscheidet sich erst heute und morgen“, plagt Schünemann die Ungewissheit. Roman Klodnicky, stellvertretender Vorsitzender der Preußen, arbeitet im Hintergrund noch an der Freigabe etlicher Neuzugänge. „Wir fahren heute und morgen nochmals zum NFV. Sollte sich an der personellen Situation bis Freitag nichts ändern, müssen wir versuchen das Ergebnis in Grenzen zu halten. Wir sind ganz krasser Außenseiter“, so Schünemann einen Tag vor dem Duell beim Bezirksliga-Aufsteiger. Zurzeit sind die meisten Zugänge – wie auch Daniel Magaschütz, Robert Kennedy, David Veron oder Mahamadou Nordine Camara - noch nicht spielberechtigt. „Wir werden voraussichtlich mit einer Not-Elf auflaufen. Ich sehe das unter diesen Voraussetzungen noch als Testspiel an. Bis zum Spiel gegen Halvestorf am nächsten Wochenende werden wir aber noch viele Spieler frei bekommen“, so Schünemann, der Freitag womöglich auf Spieler aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugend zurückgreifen wird.

Starke Vorbereitung: TSV hat Selbstvertrauen getankt

Im Lager des Gastgebers sind die Vorzeichen indes wesentlich besser. Der Bezirksliga-Aufsteiger und Kreispokalsieger der vergangenen  Saison hat in der Testspiel-Phase häufig überzeugt und zuletzt Landesliga-Aufsteiger SSG Halvestorf mit 8:1 geschlagen. Klein Berkels Neu-Coach Dietmar Harland warnt jedoch vor einem Höhenflug: „Das 8:1 war mir schon zu hoch. Wir haben das schnell abgehakt und werden das nicht überbewerten.“ Gegen den Landesligisten Preußen Hameln sieht er sich und sein Team in der Außenseiterrolle: „Man weiß überhaupt nicht, wer bei Preußen aufläuft. Wir dürfen sie aber in keinem Fall unterschätzen. Ich habe sie am Montag gegen Tünderns A-Junioren beobachtet. In der ersten halben Stunde hat man gesehen, was sie können, wenn man sie spielen lässt. Preußen ist Favorit.“

Fragezeichen hinter Kowalski und Meyer

Harlands Hauptaugenmerk will er daher zunächst auf die Defensive legen. Doch genau hier sind einige der eingeplanten Stammkräfte für die Viererkette verletzt. Jan Seifert, Julian Rose und Tobias Meyer sind langzeitverletzt und werden Freitag definitiv ausfallen. Hinter den Neuzugängen Fabian Kowalski und Dominic Meyer, die vor der Saison von den 07ern zum TSV wechselten, stehen noch Fragezeichen. Harland: „Auf jeden Fall brennen alle Spieler auf das Derby. Zwar hat der Liga-Betrieb Priorität, aber wir werden natürlich versuchen auch im Pokal Gas zu geben und in die nächste Runde einziehen.“


SV Lachem – SSG Halvestorf (Samstag, 16 Uhr).
Die Halvestorfer haben den Bezirkspokal zwei Mal in Folge gewinnen können. Im „Unternehmen erneute Titelverteidigung“ führt die erste Station der Piepenbusch-Kicker in die Nachbarschaft. In Lachem wartet der Vize-Kreispokalsieger auf den Landesliga-Aufsteiger. Dabei geht es für beide Teams bereits in der ersten Pokalpartie gleich um den Einzug in Runde drei. Denn der Derby-Gewinner erhält ein Freilos. Für die Trainer Milan Rukavina (Halvestorf) und Thomas Fenske (Lachem) ist es der erste Pflichtspiel-Auftritt an der Seitenlinie ihres neuen Clubs. „Wir wollen Halvestorf so lange wie möglich Paroli bieten und den Platz natürlich als Sieger verlassen“, gibt sich Fenske zuversichtlich.

Fenske muss auf Lars Melzer verzichten

Der Außenseiter aus der Kreisliga nimmt den Pokalwettbewerb sehr ernst. „Bei einem Sieg haben wir vielleicht wieder einen attraktiven Gegner. Das ist auch ein finanzieller Aspekt“, weiß Fenske. Beobachtet hat er den kommenden Gegner beim Testspiel in Klein Berkel, wo die SSG mit 1:8 unter ging. „Das darf man nicht überbewerten. Halvestorf muss sich noch finden“, so Fenske. Personell können die Lachemer am Samstag fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Neuzugang Lars Melzer fehlt aus privaten Gründen. „Den werden wir schmerzlich vermissen“, sagt Fenske über die Abwesenheit des Abwehrstrategen. Alles andere als rosig sieht die personelle Situation bei den Gästen aus.

Rukavina: „Das wird kein Selbstgänger!“

Mit Patrick Schiermeister (Mittelfußbruch), Björn Bertram (Urlaub), Baris Demirkaya (Knöchelverletzung) sowie Francesco Rukavina und Oliver Bock (beide im Aufbautraining) fallen fünf Spieler aus. Zudem steht hinter dem Mitwirken von Paul Walz und Neuzugang Jan-Niklas Bleil noch ein Fragezeichen. „Die Personaldecke ist angespannt“, meint SSG-Coach Milan Rukavina. Da ist es für die Halvestorfer umso wichtiger, dass mit den Neuzugängen Anatoli Deck (Preußen) und Timo Möller (Tündern) zwei zuletzt angeschlagene Akteure wieder einsatzbereit sind. „Wir werden Lachem auf keinen Fall unterschätzen. Das wird kein Selbstgänger! Ich habe aber vollstes Vertrauen in meine Mannschaft“, stellt Rukavina klar. Sein Ziel: „Wir wollen natürlich in die nächste Runde einziehen. Es ist wichtig, dass wir positiv in die Saison starten – auch im Hinblick auf das erste Punktspiel.“


SpVgg. Bad Pyrmont – HSC BW Tündern (Sonntag, 15 Uhr).
Am Sonntag erwartet die Spielvereinigung Bad Pyrmont den HSC BW Tündern zum Derby in der ersten Pokal-Runde. „Die Vorbereitungsphase ist erschreckend schnell verlaufen. Wenn meine Mannschaft jetzt über 90 Minuten mit dem Meisterschaftsfavoriten aus der Bezirksliga mithalten kann, bin ich sehr zufrieden“, so HSC-Trainer Siegfried Motzner vor dem ersten Pflichtspiel. Für beide Teams ist es der richtige Test unter Wettkampfbedingungen vor dem Punktspielauftakt in der nächsten Woche. „Ich war mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Alle Spieler haben voll mitgezogen und sich voll reingehängt. Wir haben alle Testspiele erfolgreich bestritten und wollen auch gegen Tündern gewinnen“, freut sich Pyrmonts Trainer Andreas Loges auf den Pflichtspielstart.

Letzte HSC-Tests gegen Wolfsburgs A-Jugend, Northeim und Bisperode

Aber auch die Tünderaner werden mit breiter Brust an der Südstraße auftreten. „Wir haben uns gut auf die Saison vorbereitet. Unser junges Team hat bislang eine sehr positive Entwicklung gezeigt“, freut sich HSC-Pressesprecher Karsten Leonhart. Den letzten Härtetest haben die Tünderaner beim Finale um den Sparkassen-Cup in Eimbeckhausen gegen Springe erfolgreich bestanden. Beim 4:2-Sieg trugen sich Robin Tegtmeyer (2), Christoph Runne und Rico Stapel in die Torschützenliste ein. „Hier haben wir streckenweise gute spielerische Akzente gesetzt, auf die wir durchaus aufbauen können. Das eine oder andere Mal hat uns allerdings die Abgeklärtheit beim Torabschluss gefehlt“, so Leonhart weiter. Daran können die „Schwalben“ in den nächsten beiden Tagen aber noch arbeiten. Am Freitag bestreitet die Motzner-Elf in Lauenstein um 19 Uhr noch ein Testspiel gegen den Oberligisten Eintracht Northeim.

Loges muss ohne Sohn Danny, Skorski und Lott auskommen

Und am Samstag nehmen die Tünderaner noch bei einem Blitzturnier in Bisperode teil. Hier trifft der HSC auf die U19 des VfL Wolfsburg und den Gastgeber. „Das sind vor der Pokalbegegnung noch einmal reizvolle Aufgaben“, weiß Leonhart. Auch gegen den zukünftigen Klassenkonkurrenten wird dies der Fall sein. Denn Pyrmont verfügt mit den Loges- und Heetel-Brüdern, Daniele Luggeri, Thorben Rihn und Neuzugang Steve Diener über eine Vielzahl von exzellenten Einzelspielern. „Wir wollen das Prestigeduell möglichst erfolgreich bestreiten, aber Priorität hat ganz klar der Saisonbeginn“, so Leonhart abschließend. Personell werden auf jeden Fall die Neuzugänge Christoph Runne und Vladimir Bozok sowie die ehemaligen A-Jugendspieler Adrian Gurgel und Jonas Junker dabei sein. Sorgen bereitet dem HSC zurzeit noch der Gesundheitszustand des Kapitäns Tim Piontek, der erneut an einer Knöchelverletzung laboriert. Sein Einsatz ist noch fraglich. Auch die Gastgeber müssen einige Spieler ersetzten. Danny Loges, Lukasz Skorski und Moritz Lott fallen definitiv aus. Hinter dem Einsatz von Christopher Loges steht noch ein Fragezeichen.
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