13.07.2011 15:04

Meldung


„Keinen Arsch in der Hose!“ Lentge über "Transfer-Politik" verärgert

Tünderns 2. Vorsitzenden bringen gleich vier Wechsel-Beispiele auf die Palme / „Das bringt die Personalplanungen eines Vereins erheblich in Schieflage“

Manfred Lentge
Was ist eine Zusage eines Spielers heute noch Wert? „Nicht viel bis gar nichts“, meint Tünderns 2. Vorsitzender Manfred Lentge. „Sicherlich kennen das viele Vereine, die sich um die Mannschaft und die Spieler kümmern. Wir von BW Tündern möchten hier einmal einige Beispiele geben, wie es in dieser Saison bei uns in der ersten Herren abgelaufen ist“, so Lentge, der aber mit einem positiven Fall beginnt. Einem Beispiel, wie es laufen sollte – das allerdings oftmals eine Ausnahme ist. „Unser ‚Goalgetter’ teilte uns Ende Januar mit, dass er im ‚Fußball-Blütealter’ von 28 Jahren zu seinem Heimatverein in die 1. Kreisklasse zurückkehren möchte, um mit seinen ‚alten Kumpels’ noch einmal zusammen zu spielen. Schade für uns. Aber der Spieler hat uns von vornherein ‚reinen Wein’ eingeschenkt“, berichtet Lentge. Später folgten aber Beispiele, die Tünderns 2. Vorsitzenden und die  anderen Vereins-Verantwortlichen der Blau-Weißen auf die Palme brachten.

Auf AWesA.de führt Manfred Lentge vier Beispiele auf.

Beispiel 1:
„Bereits in der letzten Saison haben wir über einen Mitverantwortlichen einem ehemaligen Tünderaner Spieler einen befristeten Job besorgt. Dieser wurde in dieser Saison in einen unbefristeten Vertrag umgewandelt. Mit der Vereinbarung, natürlich in der Saison 2011/12 wieder für Tündern zu spielen. Im Februar 2011 hat der Spieler dies auch bei seinem Verein sowie bei einigen Hallenturnieren kundgetan. Im April saß er bei unserem Trainer und teilte mit, dass der Arbeitsvertrag nicht ausreiche und noch ‚monatliches Taschengeld’ benötigt
werde. Sonst bliebe er bei dem Verein, wo er jetzt spielt. Wir stimmten nicht zu! Hier wurde die Gutmütigkeit einer fantastischen Person, die dem Spieler den Job besorgt hat, in verachtender und schamloser Weise ausgenutzt.“

Beispiel 2
„Im November 2010 hat ein Tünderaner A-Jugend-Spieler uns die Zusage gegeben, in Tündern zu bleiben. Ende März 2011 bekräftigte er diese Aussage nochmals und fragt im April beim Trainer der 1. Herren an, wann eigentlich die Vorbereitung beginnt. Im Mai 2011 teilt uns der Spieler mit, dass er mal bei einem Landesligaverein mittrainieren würde, aber nur damit man ihn anschließend in Ruhe lässt. Wir brauchen uns überhaupt keine Sorgen machen. Anschließend sagte er uns, dass er zu dem Landesligaverein wechseln würde, weil man ihm dort eine Ausbildung zum Rettungssanitäter besorgen würde. Wir sagten ihm, dass wir das auch hinbekommen würden. Darauf sagte er: „Dann bleibe ich natürlich!“ Einige Tage später teilte er uns mit, dass er doch den Verein wechselt. Selbst in einem Interview bei Radio Aktiv teilte der Spieler öffentlich mit, dass er auch in der neuen Saison für BW Tündern spielt.“

Beispiel 3
„Ein Spieler der 1. Herren war in dieser Saison lange verletzt. Als er im April wieder einsteigen konnte, teilte er uns Anfang Mai mit, dass er in Tündern bleibt. Nur eine Woche später sagte er uns, dass er doch in die Kreisliga zu einem momentan aufstrebenden Verein wechselt. Auf unsere Frage warum, teilte er uns mit, dass er in der Landesliga keine Lust habe und nur noch einmal die Woche trainieren könne. Nach nochmaligem Nachfragen kam die Antwort. Ich wäre doch dumm, wenn ich für einmal Training die Woche nicht das monatliche Taschengeld mitnehmen würde.“

Beispiel 4
„Anfang Januar bei unserem Hallenturnier hat uns ein Spieler unserer 1. Herren seine Zusage für die kommende Saison gegeben. Im April informierte er uns, dass er wohl doch nicht bleibt. Im Nachhinein muss man wohl sagen, dass er abgewartet hat, ob der Kreisligist in die Bezirksliga aufsteigt oder nicht. Nachdem dies fest stand, sagte er uns, dass der Wechsel zum Kreisligisten feststeht.“

Lentges Fazit:
„Dies sind nur einige Bespiele, die sicherlich nicht nur wir in Tündern haben, sondern auch andere Vereine im Kreis und in ganz Deutschland. Die Profis machen es uns ja vor. Wir möchten noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir nicht sauer sind, wenn uns ein Spieler verlässt, sondern über die Art und Weise, wie gelogen wird. Das geht schon bei den A-Junioren los. Außerdem finden wir es sehr unsportlich, dass andere Vereine an Spieler herantreten, die bereits ihre feste Zusage gegeben haben. Wenn wir einen Spieler von einem anderen Verein ansprechen, fragen wir zuerst nach, ob er seine Zusage beim spielenden Verein gegeben hat. Wenn ja, dann läuft das Gespräch auf einen möglichen Wechsel zum nächsten Termin hinaus. Diese Absagen bringen die Personalplanungen eines Vereins erheblich in Schieflage. Aber ehrlich gesagt nehmen wir lieber ‚grundanständige’ Spielertypen, als irgendwelche Top-Spieler, die keinen ‚Arsch in der Hose’ haben und je nach Laune und Gefühlslage ihre Meinung ändern. Außerdem möchten wir den Spielern Dank sagen, die ehrlich mit uns umgehen und denen danken, die uns die Treue, bereits über eine lange Zeit gehalten haben.“
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Team AWesA
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