05.01.2024 14:47

Meldung


Die Einordnung einer Eskalation

Was passierte beim Hallenturnier zwischen den Feiertagen - und wie wird über so etwas berichtet / Ein Bericht aus der AWesA-Redaktion
AWesA Redaktion Matthias Koch Jannik Schroeder Robin Besser
Jannik Schröder (Mitte) im Gespräch mit Robin Besser (re.) und Matthias Koch. Aufgrund der sensiblen Thematik verzichtete Schröder heute sogar auf seinen freien Tag.

Zwischen den Feiertagen ging’s richtig rund. Am Abend des 28. Dezember klingelten plötzlich mehrfach die Handys, die WhatsApp-Symbole poppten fast im Minutentakt auf, etliche Nachrichten landeten im sozial-mediellen Briefkasten. Informationen über “unschöne Szenen” beim alljährlichen Budenzauber im Ostkreis erreichten uns auf mehreren Wegen, oft ausführlich, vor allem aber: Mit völlig auseinander gehenden Schilderungen und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Für die AWesA-Redaktion stellte sich fortan und bis heute die Gretchen-Frage: Was genau war passiert? Und: Wird es Konsequenzen geben? Wenn ja: Welche?

Zumal eine wahrhaftige Fragen-Flut auf uns einschlug - mit der allseits eingeforderten Erwartung von Antworten. Warum wurde ein so junger, 16-jähriger Schiedsrichter bei einem solch prestigeträchtigen Vollbanden-Turnier angesetzt? Was hat zur Eskalation auf und neben dem Hallen-Parkett geführt? Welches waren die Hintergründe für die kurzfristige Absetzung der beiden Schiedsrichter rund eine Stunde vor Beginn des Finaltags? Warum wurde niemand vom Turnier ausgeschlossen? Wie haben sich die Verantwortlichen bei Ausschreitungen in der Vergangenheit verhalten, wo liegt die Messlatte? Das ist nur ein kleiner Auszug der Fragen.
Fest stand für uns jedenfalls schnell: Wir sind in der Pflicht, darüber zu berichten. Unser Anspruch: eine neutrale, objektive und für alle Seiten angemessene und faire Berichterstattung. Wie kann eine solche aber in der Praxis gelingen? Zumal man selbst nicht vor Ort gewesen ist.

Das Ergebnis: Wir werden Menschen mit eben diesen unterschiedlichen Sichtweisen in entsprechend ausführlichen Zitaten zu Wort kommen lassen: Verantwortliche der beteiligten Vereine, vom Ausrichter, des Schiedsrichter-Verbands und Kreis-Fußballverbands. Ganz wichtig: Wir haben unseren Ansprechpartnern die nötige Zeit gegeben, ihre “Stellungnahmen” zu formulieren. Deshalb wird der Artikel am kommenden Montag “komplett” erscheinen.

Über 18 Stunden hat die Recherche zu diesem Thema gedauert. Zeit und vor allem Energie, die wir gern in andere Themen gesteckt hätten. Wir verbinden diesen Aufwand zumindest mit der Hoffnung, dass die Darstellung endlich Anlass ist, bei allen Emotionen Rücksicht auf Schiedsrichter zu nehmen. Vor allem, wenn es so junge Schiedsrichter sind.

Das hat etwas mit Respekt und Anstand zu tun und gilt für alle Beteiligten. Schließlich gibt der Schiri ja auch keinen Platzverweis, wenn der Mittelfeldspieler einen Fehlpass gespielt, der Stürmer eine hundertprozentige Chance vermasselt oder der Keeper einen Gegentreffer zu verantworten hatte. Vielleicht sollte hierüber mal nachgedacht werden. Keiner dieser Fehler wird schließlich mit Vorsatz passiert sein. Genau wie der 16-jährige Schiri am 28. Dezember auch keine Entscheidung mit Absicht falsch getroffen hat.
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Autor des Artikels

Timo Schnorfeil
Timo Schnorfeil
Timo ist nach Matze Dienstältester im Team AWesA, telefoniert, schreibt und knipst – und kümmert sich mittlerweile auch um die Vermarktung diverser Veranstaltungen, Partnerschaften und natürlich AWesA.de.
Telefon: 0175 / 2578855
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