13.06.2023 10:41

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16 Jahre alt, 1,98m groß, Innenverteidiger: Claudio Katunda

„Ich möchte alles dafür geben, irgendwann mal so hoch  wie möglich zu spielen – am liebsten natürlich als Profi“
Claudio Katunda SC Paderborn U16
Claudio Katunda. Foto: privat.
16 Jahre alt, 1,98m groß und in der Innenverteidigung beheimatet: Claudio Katunda ragt aufgrund seiner enormen Körpergröße heraus. Doch ist nicht nur seine außerordentliche Körperlänge auffällig – auch seine Leistungen am Ball sind beachtlich. Nicht umsonst spielt Katunda in der Nachwuchsabteilung des westfälischen Profiklubs SC Paderborn.

Bereits dreijährig kann der damals noch kleine Claudio die Füße nicht mehr vom Ball lassen. „Beim großer Bruder Chris hat mit Fußball angefangen und im gleichen Zuge wurde ich auch angemeldet“, sagt Katunda rückblickend. Seine ersten Schritte macht der damals schon talentierte Kicker bei der SG Hameln 74 und mit sieben Jahren wechselt er zur SSG Halvestorf. In diesem Alter zeichnet sich bereits ab, dass aus dem kleinen Claudio mal ein groß gewachsener Mann wird. „Ich war damals schon größer als die anderen Kinder und habe deshalb auch oft in höheren Altersklassen gespielt. Da habe ich schon gemerkt, dass mir Fußball etwas leichter fällt als anderen Kindern. Mein damaliger Mitspieler Jannik Stolpe und ich haben damals einiges gerissen“, lacht Katunda, der nur ein Jahr am Piepenbusch bleibt. Denn Hannover 96 wird aufmerksam und holt den kleinen Riesen ins Nachwuchsleistungszentrum.
Als Glücksfall stellt sich heraus, dass der heute bei Borussia Dortmund spielende Oskar Schwarz ebenfalls im gleichen Jahr zu den Roten wechselt. „Dadurch konnten wir eine Fahrgemeinschaft bilden, das hat es für unsere Eltern etwas leichter gemacht“, sagt Katunda, der im zweiten Jahr bei den 96ern auch den mittlerweile wieder in Hameln spielenden Jay Ashton in Hannover begrüßen darf. Doch währt die Freude, mit zwei Freunden aus der Heimat zu kicken, nicht allzu lange. Denn mit dem Wechsel in den Profinachwuchs steigt natürlich der sportliche Druck immens. „Alles war plötzlich viel intensiver als bei meinen früheren Vereinen. Die Erwartungen der Trainer waren viel höher und es waren ja nicht nur unsere Trainer, sondern auch Trainer der höheren Altersklassen oder Scouts, die uns beobachtet haben. Anfangs lief es in Hannover noch gut, aber nach einem Muskelfaserriss und zwei- bis dreimonatiger Pause im zweiten Jahr habe ich nicht mehr viel gespielt“, sagt Katunda, der nach der zweiten Saison seine Zelte in Hannover abbricht und elfjährig zum SC Paderborn wechselt.

„Dort hatten wir eine erfolgreiche Zeit, wobei ich in dieser Zeit alles etwas zu locker genommen habe. In den Spielen hat es gut geklappt, aber ansonsten habe ich nicht den nötigen Ehrgeiz gehabt. Auch meine schulischen Leistungen haben aufgrund der vielen Fahrten und Einheiten nachgelassen, sodass ich in Absprache mit meiner Schule zum JFV Calenberger Land gewechselt bin, um wieder mehr Zeit für die Schule zu haben. Das hat gut geklappt, meine Noten wurden wieder besser und so bin ich im Sommer 2022, also letztes Jahr, wieder zum SC Paderborn in die U16 gewechselt“, erklärt Katunda, der in der Westfalenliga kickt und punktuell auch bei der Bundesliga-U17 mittrainiert. In der nächsten Saison wird er fester Bestandteil des U17-Bundesligakaders sein.

„Im letzten Jahr habe ich sehr viel gelernt und mitgenommen. Das Wichtigste war für mich die Erkenntnis, dass es ohne Einsatz nicht geht. Ich arbeite mehr an mir selbst und versuche auch im Training immer alles zu geben. Ich erinnere mich häufiger daran zurück, was mein Umfeld, vor allem aber meine Eltern, opfern, um mir zu helfen. Das soll nicht alles umsonst gewesen sein“, sagt Katunda, der seine Liebe zum Fußball jeden Tag lebt: „Ich liebe alles an diesem Sport. Ich liebe es auf dem Platz zustehen und unser Tor zu verteidigen. Da ist meine Größe natürlich von Vorteil, aber mittlerweile werden auch die Gegenspieler größer (lacht). Mein großer Bruder Chris ist auch meistens größer als seine Gegenspieler. Von ihm habe ich mir schon einiges abgeschaut, wie ich das zu meinem Vorteil nutzen kann. Ich möchte alles dafür geben, irgendwann mal so hoch wie möglich zu spielen – am liebsten natürlich als Profi.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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