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Schiri-Chef Rieke: „Der beste Vortrag, den ich gehört habe“

Thaddey: „Ich habe irgendwann festgestellt, dass man mit den Ahndungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, die Grundproblematiken nicht lösen kann" Dem Schiedsrichterausschuss um den Vorsitzenden Michael Rieke ist es gelungen, für den vergangenen Montag eine ganz besondere Referentin für den eigenen Lehrabend zu gewinnen: Die Bezirkssportrichterin und NFV-Konfliktlotsin Denis Thaddey reiste extra aus Hannover an, um den SchiedsrichterInnen ihre Aufgaben in ihren beiden Funktionen zu erläutern und die Schwierigkeit zu vermitteln, „gerechte“ Urteile zu fällen. Sie brachte Beispiele aus ihrem Alltag mit und gab auch den Unparteiischen Tipps für die Ausübung der Schiedsrichterei an die Hand.

Thaddey ist bereits seit 2011 Sportrichterin und hat in dieser langen Zeit unzählige Erfahrungen mit den unschönen Seiten des Sports gemacht. Und genau das sei auch der Anlass gewesen, sich zur NFV-Konfliktlotsin ausbilden zu lassen: „Ich habe irgendwann festgestellt, dass man mit den Ahndungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, die Grundproblematiken nicht lösen kann.“ Zwar könne man Geldstrafen, Sperren oder andere Auflagen aussprechen, doch das behandele nicht die Wurzel der Probleme. Thaddey: „Ich habe festgestellt, dass die Vereine oft zu spät um Hilfe bitten oder zu wenig Mut haben, die Probleme frühzeitig anzugehen, weil sie sich überfordert fühlen.“ Als Konfliktlotsin habe sie hingegen die Möglichkeit, bereits vor dem Vergehen anzusetzen. „Als Konfliktlotsin kann ich Probleme bei Vereinen offen und ehrlich ansprechen, an einer Lösung arbeiten und allen Beteiligten Hilfestellung leisten – nicht nur denjenigen, die die Taten begehen, sondern auch den Opfern“, so Thaddey. Sprich: Konfliktlotsen packen die Wurzel an, während das Sportgericht erst nach einem Vergehen eingreift. „So kann man es grob beschreiben“, meinte die Polizistin.