04.05.2021 15:24

Meldung


Dem Abstiegskampf entronnen & irgendwie doch nicht – alles auf Anfang

Loges: „Diese Hinrunde war für uns ein Lernprozess“ / Das Wechselkarussell dreht sich

Alles auf Anfang: Christopher Loges und seine Pyrmonter beginnen ab Sommer quasi von vorne.
Dem drohenden Abstiegskampf sind sie entgangen – und irgendwie doch nicht. Mit acht Punkten aus acht Spielen wurde die Spielvereinigung Bad Pyrmont in ihrer Landesliga-Staffel Drittletzter. Was auf dem Papier sicherlich ernüchternd klingt, hat allerdings wenig mit der Realität zu tun. Nach ihrem Umbruch taten sich die Pyrmonter sicherlich schwer, doch wie eine Kellermannschaft spielten sie keineswegs. So holte die Elf von Trainer Christopher Loges unter anderem einen 1:3-Rückstand gegen den inoffiziellen Staffelmeister VfR Evesen ein und erreichte ein 3:3-Remis. „Wir hatten einige schwerwiegende Abgänge in den letzten Jahren, darüber hinaus waren Gerrit Pape und Luca Fleischmann bis zum Saisonabbruch verletzt. Die beiden sind absolute Stützen. Wir haben mit einer blutjungen Mannschaft gespielt, zwei Spieler waren sogar noch für die A-Jugend spielberechtigt. Diese Hinrunde war für uns ein Lernprozess, richtig ernst wäre es erst in der Abstiegsrunde geworden“, weiß Trainer Loges.

Doch zu besagter Abstiegsrunde ist es nie gekommen, die Corona-Pandemie zwang den NFV zu einem flächendeckenden Saisonabbruch. „Bis zum Abbruch haben wir uns mit Online-Trainingseinheiten fit gehalten für den Fall, dass es noch einmal losgeht. Aktuell machen wir aber eine Pause, wobei uns allen der Fußball fehlt. Sicherlich ist es anfangs mal ganz schön, ein bisschen Abstand zu gewinnen, aber mittlerweile fehlt mir das alles doch sehr. Ich bin mit Fußball aufgewachsen und vermisse ihn“, meint Loges, der mit gemischten Gefühlen auf die abgebrochene Spielzeit blickt: „Gegen Evesen und auch in anderen Spielen haben wir gezeigt, zu was wir im Stande sind. Auf der anderen Seite haben wir zum Beispiel gegen das Schlusslicht 1. FC Sarstedt völlig unnötig verloren. Die Niederlage gegen den TSV Pattensen, der nur einmal aufs Tor geschossen hat, war ebenfalls extrem bitter. Aber das muss man unserer extrem jungen Mannschaft zugestehen.“ In der Saison 2021/22 stehen die Pyrmonter wohl vor einer neuen und gleichzeitig alten Herausforderung: Da die vergangene Spielzeit für nichtig erklärt wurde, warten die selben Gegner möglicherweise noch einmal, der Modus bleibt wahrscheinlich der gleiche. Bedeutet: Die ersten drei Mannschaften jeder Staffel gehen in die Aufstiegsrunde, der Rest kämpft gegen den Abstieg. „An die Aufstiegsrunde zu denken, wäre aus unserer Sicht vermessen. Immerhin gibt es Mannschaften, die mit Oberliga-Etats planen. Da können wir nicht mithalten. Unsere Aufgabe wird sein, diesen extrem jungen Kader weiterzuentwickeln und weiterhin Erfahrungen zu sammeln“, unterstreicht Loges.

Der Kader hat sich in den vergangenen Monaten noch einmal verändert – und ist in seiner aktuellen Form ebenfalls noch nicht in Stein gemeißelt. Den Abgängen von Jann Kiupel (MTSV Aerzen), Zalem Özmen (Post TSV Detmold), Luis Will (TuS WE Lügde) und Julian Diedrich (Ziel unbekannt) stehen die Verpflichten von Torjäger Lenard Gallapeni (Germania Hagen) und Nico Günther (FC Nieheim) gegenüber. Zwei weitere Spieler könnten noch wechseln. „Wir befinden uns noch in Gesprächen, spruchreif ist noch nichts“, unterstreicht Jan Hendrik Deppe, sportlicher Leiter der Pyrmonter. Fest stehen hingegen zwei Neuzugänge aus der A-Jugend von Union Bad Pyrmont: Lukas Leisebein soll Will zwischen den Pfosten ersetzen und Andrej Felker ist für die Außenbahnen eingeplant. Deppe: „Beide stehen für den Weg, den wir eingeschlagen haben: Spieler aus und um Bad Pyrmont sollen die Spielvereinigung vertreten. Ansonsten sind Lenard und Nico aber auch im Sommer quasi neu, sie haben ja noch kein Pflichtspiel für uns bestritten. Wir sehen uns gut aufgestellt und wollen mit unserer jungen Energie die Mission Klassenerhalt angehen.“

1269 / 5153

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
schroeder@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox