16.05.2020 14:26

Meldung


So lief das NFV-Webinar: Vor- und Nachteile der vier möglichen Varianten

Distelrath: „Werden die Ladungsfrist für den außerordentlichen Verbandstag von 10 Wochen auf fünf Wochen verkürzen" / Mittwoch erneute Verbandsvorstandssitzung
Guenther Distelrath NFV Praesindent Webinar
NFV-Präsident Günther Distelrath beim heutigen Webinar (Foto: Michael Müller).

Von Michael Müller (Meine Fankurve)

Zu einer Premiere kam es am heutigen Samstagvormittag. Erstmals trat der NFV aufgeteilt in zwei Webinaren mit seinen insgesamt 2.600 Mitgliedervereinen in direkten Kontakt. Nach dem deutlichem Votum gegen eine Saisonverlängerung, welche nach einem juristischen Gutachten auch ohne einen außerordentlichen Verbandstag beschlossen werden hätte können, hat der Verbandsvorstand die Meinungen geclustert. „Das Meinungsbild ging weit auseinander", berichtete NFV-Präsident Günter Distelrath. So wurden drei Abbruchvarianten ausgearbeitet und den Vereinen mit Vor- und Nachteilen vorgeschlagen.

„Wir werden die Ladungsfrist für den außerordentlichen Verbandstag von 10 Wochen auf 5 Wochen verkürzen. Es wird auch seine Zeit dauern, bis wir den Verbandstag, der mit über 300 Delegierten auch virtuell stattfinden wird, vorbereitet haben", sieht auch Distelrath die Tendenz zum Abbruch. So werde am kommenden Mittwoch, den 20. Mai eine erneute Verbandsvorstandssitzung zu den Erkenntnissen der Webinare zwecks inhaltlicher Festlegung der möglichen Varianten stattfinden. Somit kann es auch passieren, dass die Saisonverlängerung nicht als Variante beim Verbandstag zur Wahl gestellt wird.

„Wir hätten nicht gedacht, dass man jetzt schon in voller Mannschaftsstärke, wenn auch mit Abstand, wieder trainieren darf. Die Geschwindigkeit der Lockerungen nimmt zu. So hat NRW mit dem 30. Mai ein Orientierungsdatum ausgegeben, um zu prüfen, ob man dort wieder Kontaktsportarten erlauben kann", sieht Distelrath Licht am Ende des Tunnel.

Variante eins: Saisonabbruch 2019/20 mit Auf- und Abstieg nach Quotienten-Regelung


Vorteile
- reguläres Saisonende 30. Juni, terminliche Klarheit
- Saisonbeginn 20/21 zum 01. Juli (nach staatlicher Freigabe)
- Auf- und Absteiger stehen fest
- sportliche Anerkennung der Leistungen
- verständliche Regelung für alle Beteiligten
- Verträge (Spieler/Trainer) können eingehalten werden
- Wechselperiode I findet regulär statt
- Mannschaftsmeldungen und -abmeldungen können berücksichtigt werden
- geringster Eingriff in die Ordnungen und Ausschreibungen

Nachteile
- Punkt- und Pokalspiele werden nicht ordnungsgemäß beendet
- Entscheidungen werden nicht vollständig sportlich ermittelt
- Verlust der sportlichen Möglichkeit für Auf- und Abstieg

Variante zwei: Saisonabbruch nach Quotienten-Regelung mit Aufstieg, aber ohne Abstieg


Vorteile
- reguläres Saisonende 30. Juni, terminliche Klarheit
- Saisonbeginn 20/21 zum 01. Juli (nach staatlicher Freigabe)
- Aufsteiger stehen fest
- Mannschaftsmeldungen und -abmeldungen können berücksichtigt werden
- Verständliche Regelungen für alle Beteiligten
- Verträge Spieler/Trainer können eingehalten werden
- Wechselperiode I findet regulär statt
- geringerer Eingriff in die Ordnungen und Ausschreibungen als bei Annullierung
- sportliche Anerkennung der Leistungen (Aufsteiger)
- Hohe Akzeptanz bei möglichen Absteigern

Nachteile
- Punkt- und Pokalspiele werden nicht ordnungs- gemäß beendet
- Entscheidungen werden nicht vollständig sportlich ermittelt
- Verlust der sportlichen Möglichkeit für Aufstieg
- keine Berücksichtigung der Abstiegsregel nach Ausschreibung
- z.T. extreme Auswirkung auf Folgejahre durch größere Staffeln und dadurch mehr Absteiger (Landesligastaffel mit 19 Teams und Bezirksligen mit 18 Mannschaften)

Variante drei: Saisonabbruch durch Annullierung (Kein Auf-und Abstieg)


Vorteile
- reguläres Saisonende 30. Juni, terminliche Klarheit
- Saisonbeginn 20/21 zum 01. Juli (nach staatlicher Freigabe)
- nur wenig Ordnungsänderungen notwendig
- Mannschaftsmeldungen und -abmeldungen können berücksichtigt werden
- Verständliche Regelungen für alle Beteiligten
- Verträge Spieler/Trainer können eingehalten werden
- Wechselperiode I findet regulär statt

Nachteile
- "verlorenes Jahr", sportliche Leistungen werden nicht berücksichtigt
-  Aufwendungen münden nicht in einen möglichen Aufstieg
- Schwerwiegendester Eingriff im Bereich der Abbruch-Varianten
- fehlende Auf- und Absteiger
-  kein Aufsteiger in übergeordneten Regionalverband (Ober- in die Regionalliga)

Variante vier: Fortsetzung des Spieljahres 19/20


Vorteile
- aktuelle Tabellen/Staffeln werden fortgesetzt
- sportlich faire Ermittlung von Auf- und Abstieg
- Planungssicherheit für die Saison 19/20 und Vereine
- Mannschaften und Altersklassen bleiben bestehen
- keine eindeutige Rechtslage bei Vertragsspielern
- differezierte Fortsetzung bei Jugend und Ü-Bereich möglich
- Relegationsspiele können berücksichtigt werden
- außerordentlicher Verbandstag nicht zwingend erforderlich

Nachteile
- Kaderauffüllung ist bei Verlust von Spielern kaum möglich (Beruf, Studium, Umzug)
- Neuanmeldungen von Teams eingeschränkt
- Anpassung Verträge mit Spielern/Trainer notwendig
- keine eindeutige Rechtslage bei Vertragsspielern
- Pokalspielbetrieb kann fortgesetzt werden
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Autor des Artikels

Team AWesA
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