16.06.2009 00:00

Sümer: „Wettbewerbsverzerrung!“ Rot-Weiß und Wickbolsen protestieren

Meldung des Relegationsspiels wurde am Sonntag vom NFV-Kreis zurückgezogen




„Rot-Weiß Hessich Oldendorf muss als dritter Absteiger die Leistungsklasse verlassen. Zudem wird es kein Abstiegsrelegationsspiel zwischen den beiden Tabellen-13. der 1. Kreisklasssen, SG Flegessen II und FSG Wickbolsen, geben.“ Das bestätigten sowohl der NFV-Kreisvorsitzender Andreas Wittrock als auch Hameln-Pyrmonts Spielausschuss-Vorsitzender Bernd Sonnemann auf Nachfrage von AWesA. Auch ein Relegationsspiel zwischen den Zweiten der 1. Kreisklassen, SC Diedersen und RW Thal, werde es nicht geben. In den betroffenen Vereinen schlagen diese Entscheidungen hohe Wellen und stoßen auf großes Unverständnis. RW Hessisch Oldendorf hat bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet und will gerichtlich gegen den drohenden Abstieg vorgehen. „Das ist Wettbewerbsverzerrung“, macht Gürsel Sümer, stellvertretender Vorsitzender der Rot-Weißen, deutlich. Was ihn und seine Vereinsmitglieder auf die Palme bringt, ist die Tatsache, dass noch am Sonntag die Meldung eines Relegationsspiels, angesetzt für den 18. Juni um 19 Uhr, auf der Homepage des Kreisfußballverbands zu lesen war. Abends wurde diese Nachricht entfernt. „Wir haben erst am Sonntagmorgen erfahren, dass drei Mannschaften absteigen. Und das nur, weil wir nach einem Tipp noch einmal selbst nachgefragt haben“, ärgert sich Sümer. Noch eine Woche zuvor habe man seinem Verein von Seiten des Spielausschusses mitgeteilt, dass nur zwei Teams absteigen würden. Bizarr: Die Meldung auf der Homepage des NFV-Kreises wurde am 10. Juni aktualisiert. Bereits tags zuvor stand fest, dass Lachem nicht in die Bezirksliga aufsteigen wird – das hätte alle „Probleme“ gelöst. Auch die FSG Wickbolsen war fest von einem Entscheidungsspiel ausgegangen. „Ich habe am Sonntag extra fünf Stammspieler für das Relegationsspiel geschont“, berichtet Trainer Tarik Oenelcin. Sein Verein hat inzwischen das Sportgericht eingeschaltet. „Wir werden jetzt erst einmal abwarten und schriftlich Protest einlegen“, meint FSG-Spartenleiter Florian Heimbruch. Die SG Flegessen wird die Entscheidung hingegen akzeptieren. „Ich habe dem Kreisverband aber geschrieben, dass die Art und Weise so nicht in Ordnung ist“, so Spartenleiter Karsten Gelhaar. Die Situation ist jedenfalls angespannt. Immer wieder zentrales Thema: Punkt 3.6 in den Ausschreibungen des Kreisfußballverbands, der ursprünglich eingeführt wurde, um drohender Unterzahl in den einzelnen Ligen begegnen zu können. Er besagt: „Mannschaften, die nach der abgelaufenen Saison einen Platz in ihrer Klasse sicher haben, aber für die neue Spielzeit nicht melden, gelten als erste Absteiger der abgelaufenen Serie.“ Die entscheidende Frage: Welcher Liga wird der kurz vor dem Rückzug stehende TSV Hamelspringe zugeordnet? Die Nordkreisler stehen als sportlicher Absteiger aus der Kreisliga fest und werden in der kommenden Saison nur noch als SG Beber-Rohrsen/Hamelspringe in der 2. Kreisklasse spielen. Das bestätige Spartenleiter Dirk Vogt noch einmal gegenüber AWesA. Laut Kreisfußball-Chef Wittrock ist die Sache eindeutig: „Dieser Fall ist damit nicht gemeint. Das würde ansonsten bedeuten, dass Hamelspringe in der abgelaufenen Saison in zwei Klassen gespielt hätte und zwei Mal abgestiegen ist.“ Wenn Hamelspringe den Klassenerhalt in der Kreisliga sportlich realisiert und am Saisonende zurückgezogen hätte, wäre der TSV erster Absteiger dieser Liga gewesen. Am kommenden Montag wollen der geschäftsführende Kreisvorstand und der Spielausschuss noch einmal zusammenkommen. Das Ergebnis werde sich, so Wittrock, aber nicht ändern. „Wir können nicht einem Verein etwas Gutes tun und den anderen im Regen stehen lassen“, erklärt der Kreisvorsitzende. Hoffnung dürfte sich demnach keiner der betroffenen Vereine machen. Wittrock: „Die Ausschreibung ist eindeutig formuliert. Ich lasse es nicht zu, dass kurz vor Toreschluss Ausschreibungen geändert werden, weil es einigen Vereinen so gefällt. “ Er habe, so Wittrock, den Spielausschuss bereits am 2. Juni informiert, dass es kein Relegationsspiel und drei Leistungsklassen-Absteiger geben werde. Davon wollen die Spielausschussmitglieder nach eigenen Angaben aber nichts gewusst haben. „Wir wollten im Sinne der Vereine verhindern, dass in der nächsten Saison eine Staffel in Unterzahl spielen muss“, meint Hans-Jürgen Hartmann vom Spielausschuss. Die Vereine zeigen jedenfalls kein Verständnis dafür, dass die Relegationsspiele bis zum vergangenen Sonntag angekündigt wurden und dies nun hinfällig ist. RW Hessisch Oldendorfs Vize-Chef Sümer gibt sich kämpferisch: „Wir werden bis zum höchsten Gericht ziehen. Das ganze Engagement der letzten Jahre wäre sonst hinfällig.“
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