Kreisliga

Specht und Dragusha lassen es in der Nachspielzeit krachen

Aerzen neuer Tabellenführer, auch Emmerthal, Latferde und Lachem bleiben ungeschlagen / Grohndes Fünf-Tore-Thomas entscheidet Gemeinde-Derby

TSV Grohnde – SC Börry 7:2 (4:0).
Das Emmerthaler Gemeinde-Derby war schon nach 23 Minuten so gut wie entschieden. Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da netzte André Tomkowiak bereits zum ersten Mal ein. Dann schlug die Stunde von Christopher Thomas: Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von zehn Minuten machte der TSV-Torjäger praktisch alles klar. „Börry hat trotzdem immer weiter geackert“, lobte Thomas den Gegner, der durch Daniel Schaper nach einer Stunde zum Anschlusstreffer kam. Die Grohnder ließen in einer nun verteilten Partie die Zügel etwas schleifen, hielten das Meissner-Team aber auf Distanz. Thomas legte zwei weitere Treffer nach. Dazwischen sorgte wiederum Schaper aus Sicht der Gäste für etwas Ergebniskosmetik, ehe TSV-Kapitän Sven Mathewes den Endstand herstellte. „Das Ergebnis hätte durchaus noch höher ausfallen können“, blickte Thomas auf die 90 Minuten zurück.
Tore: 1:0 André Tomkowiak (3.), 2:0 Christopher Thomas (13.), 3:0 Thomas (18.), 4:0 Thomas (23.), 4:1 Daniel Schaper (59.), 5:1 Thomas (62.), 5:2 D. Schaper (75.), 6:2 Thomas (80.), 7:2 Mathewes (88.).

VfB Hemeringen – FC Latferde 1:2 (0:2).

Der Aufsteiger aus dem „Käfig“ bleibt ungeschlagen, feierte den vierten Sieg im fünften Spiel. Dennoch mussten die 80er die Tabellenführung an Aerzen abgeben, weil die 0:1-Niederlage des MTSV in Tündern nun in einen Sieg gewertet wurde. Den Grundstein für den Auswärtserfolg legten die Latferder bereits in den ersten 25 Minuten. Sascha Herrmann per Kopf und Thomas Liebegott hatten die im ersten Durchgang überlegene Mannschaft von Trainer Thomas Pernath zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 in Front gebracht. „Momentan ist bei uns der Wurm drin“, bedauerte VfB-Coach Hassan Hamadi, dessen Elf nach der Pause dann aber besser ins Spiel kam – und durch Iwan Pede nach einer Stunde zum Anschlusstreffer. Hemeringens Nico Vogler und Roman Bendereit vergaben anschließend gute Ausgleichchancen. Auf der anderen Seite sorgten die Gäste durch Konter für Gefahr, scheiterten aber mehrfach an VfB-Schlussmann Bastian Kuska. „Am Ende geht das Ergebnis in Ordnung“, zeigte sich Hamadi als fairer Verlierer.
Tore: 0:1 Sascha Herrmann (11.), 0:2 Thomas Liebegott (25.), 1:2 Iwan Pede (58.).

SV Lachem – MTSV Aerzen 3:3 (1:2).

Neuer Spitzenreiter ist der MTSV Aerzen! In Lachem verlief vor allem die Schlussphase kurios. 90 Minuten waren beim Stand von 2:2 bereits rum. Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit. Ausgerechnet Florian Specht, in der letzten Saison noch in Diensten des SVL, traf zum Aerzener 3:2. Doch als sich die Hummetaler noch in den Armen lagen, bereits die 96. Minute lief, kam ein langer Ball auf Enver Dragusha, der zum nicht mehr für möglich geglaubtem 3:3-Endstand einnetzte. „Das darf nicht passieren“, ärgerte sich MTSV-Trainer Stephan Meyer. Die erste Halbzeit ging zuvor an sein Team, das nach 0:1-Rückstand zur Pause dank eines Doppelpacks von Patrick Hoppe mit 2:1 führte. „Wir sind ordentlich in die Zweikämpfe gegangen, müssen aber ein Tor mehr machen. Danach hat uns Lachem ein bisschen den Schneid abgekauft“, so Meyer. Aus der Kabine kamen die Gastgeber dann mit neuem Elan. Mit langen Bällen nach etlichen Freistößen setzte Lachem den MTSV nun gehörig unter Druck und kam durch Soner Aslan zum verdienten Ausgleich. „Im Endeffekt ist das Ergebnis gerecht“, lautete Meyers Fazit.
Tore: 1:0 Baris Demirkaya (20.), 1:1 Patrick Hoppe (21.), 1:2 Hoppe (41.), 2:2 Soner Aslan (72.), 2:3 Florian Specht (90.), 3:3 Enver Dragusha (90.).

TSG Emmerthal – TSV Bisperode 3:1 (1:1).

Die Emmerthaler bleiben auch im vierten Spiel ohne Punktverlust und brachten dem TSV Bisperode die erste Niederlage bei. „In den ersten drei Spielen hatte das mit Fußball aber nicht viel zu tun. Das war heute anders“, so ein zufriedener TSG-Trainer Roddy Quartey, dessen Elf durch einen Freistoß-Treffer von Slava Gess früh in Führung ging. Die Gäste spielten dennoch weiter munter nach vorn und kamen durch den Ex-Emmerthaler Daniel Ivicic per Strafstoß zum Ausgleich. Vor allem über die rechte Seite erspielten sich die Bisperoder zahlreiche Überzahlsituationen. „Das haben sie aber nicht ausgenutzt“, so Quartey. Effektiver waren die Grün-Weißen. Mit einem Doppelschlag führten Manuel Capobianco und Michael Jermakowicz die TSG nach einer Stunde auf die Siegerstraße. „Die Mannschaftsleistung war bombastisch! Die Jungs haben ohne Ende geackert“, war Quartey rundum zufrieden. Ein Sonderlob verdienten sich Daniel Magaschütz und Slava Gess.
Tore: 1:0 Slava Gess (17.), 1:1 Daniel Ivicic (34.), 2:1 Manuel Capobianco (57.), 3:1 Michael Jermakowicz (59.).

Eintracht Afferde – TuS Hessisch Oldendorf 2:4 (2:0).

Die Gastgeber setzten am Eintrachtweg zu Beginn gleich zwei Ausrufezeichen. Jonathan Tönebön brachte Afferde nach 17 Minuten mit seinem Doppelpack mit 2:0 in Front. „Wir waren dem Gegner in der ersten Halbzeit in allen Belangen überlegen“, meinte Eintracht-Sprecher Sebastian Mour. Nach der Pause hatte Emre Yasar das 3:0 auf dem Fuß (49.). Dann sorgte ein Elfmeter-Pfiff im Afferder Lager für Entsetzen. Varinder Singh verkürzte auf 1:2 – und leitete damit die Wende ein. Latif Kiki, Denis Anklam und Bujamin Kiki schossen den TuS anschließend zum ersten Saison-Sieg. „Eine ganz, ganz bittere Niederlage, die richtig wehtut! Jetzt stecken wir mitten im Abstiegskampf“, sprach Mour nach dem Schlusspfiff Klartext: „Wir konnten die Ausfälle von Philipp Thiemer, Roman Sokolowski, Samir Bajrami und Fabian Kentsch einfach nicht kompensieren.“
Tore: 1:0 Jonathan Tönebön (3.), 2:0 Tönebön (17.), 2:1 Varinder Singh (55.), 2:2 Latif Kiki (65.), 2:3 Denis Anklam (78.), 2:4 Bujamin Kiki (86.).

TuS Rohden – SSG Marienau 5:0 (3:0).

Freude herrschte dagegen beim TuS Rohden. Dirk Matthias feierte gegen Marienau seinen ersten Sieg als TuS-Trainer. Und der fiel deutlich aus. Schon zur Pause führten die Gastgeber nach Treffern von Raphael Pasternak, Dimitri Apelt und Daniel Pape mit 3:0. „Der Knoten ist geplatzt! Die Mannschaft hat Präsenz gezeigt und ein Zeichen gesetzt“, fiel Matthias ein Stein vom Herzen. Zwar ließen die Marienauer im zweiten Durchgang punktuell Gefahr aufblitzen. Die Tore schossen aber weiterhin die Hausherren. Jan Lange und Johannes Rebhuhn sorgten für den ungefährdeten Heimerfolg. „Vom Torhüter bis zum Stürmer hat jeder sein letztes Hemd gegeben! Wir haben das Spiel über 90 Minuten im Sack gehabt“, freute sich Matthias. Stephan Schröer, Matthias’ Vor-Vor-Gänger in Rohden, wartet dagegen weiter auf den ersten Dreier mit der SSG.
Tore: 1:0 Raphael Pasternak (13.), 2:0 Dimitri Apelt (18./Strafstoß), 3:0 Daniel Pape (45.), 4:0 Jan Lange (78.), 5:0 Johannes Rebhuhn (88.).

WTW Wallensen – SV Hastenbeck 3:1 (0:1).

Saison-Sieg Nummer zwei feierte der WTW Wallensen. Gegen den SV Hastenbeck wendeten die Ostkreisler das Blatt in der zweiten Halbzeit. Nach 45 Minuten führten die Gäste nach einem Treffer von Bastian Ziegler, der nach einem Eckstoß erfolgreich war, mit 1:0. „Da hat die komplette Abwehr gepennt“, bemängelte WTW-Sprecher Thomas Schütte. Die erste Chance des Spiels hatten zuvor die Gastgeber. Doch Dustin Knecht scheiterte in der 18. Minute an SVH-Keeper Maximilian Kinast. „Wir haben zu viele Fehlpässe gespielt und waren kämpferisch nicht auf der Höhe“, kritisierte Schütte, dessen Team sich nach dem Seitenwechsel gehörig steigerte. „Trainer Stefan Gluba hat in der Pause die richtigen Worte gefunden. Danach hat die Einstellung gestimmt“, so Schütte. Die Folge: Knecht (2) und Benjamin Edeler führten die Rot-Weißen noch auf die Siegerstraße. „Das Ergebnis geht am Ende auch in Ordnung“, bilanzierte Schütte, der Schiedsrichterin Larissa Kühl lobte: „Eine 1-A-Leistung!“
Tore: 0:1 Bastian Ziegler (30.), 1:1 Dustin Knecht (46.), 2:1 Benjamin Edeler (55.), 3:1 Knecht (65.).