04.11.2010 11:53

Endspiel an der Humme: „Wer verliert, überwintert im Keller!“

Pyrmont gegen Ligaschlusslicht haushoher Favorit / Piontek & Co. wollen Rang eins verteidigen
Dennis Koch TSV Klein Berkel
Enttäuschend: Die Lage des TSV Klein Berkel bereitet auch Dennis Koch Kopfzerbrechen.

TSV Klein Berkel – SG 05 Ronnenberg (abgesagt).

Nur drei Punkte aus den letzten sechs Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Zuletzt kassierte die Elf von der Humme eine derbe 0:6-Pleite beim FC Eldagsen. Eine gewisse Krisenstimmung ist im Lager des TSV Klein Berkel nicht wegzureden. Trainer Dietmar Harland sagte sogar seinen geplanten Urlaub mit seiner Familie ab. „Das mache ich in dieser Situation nicht. Da stehen die Jungs momentan im Vordergrund“, erläutert Harland seine Entscheidung. Neben zahlreichen Einzelgesprächen während des Trainings am Dienstagabend gab es im Anschluss eine außerordentliche Teambesprechung. „Jeder muss den Ernst der Situation erkennen. Jetzt wurde aber auch genug geredet. Jetzt müssen Taten folgen. Die Partie am Sonntag ist eine Art Endspiel. Wer das verliert, überwintert im Tabellenkeller“, erwartet Harland nach der „katastrophalen Leistung“ in Eldagsen eine Trotzreaktion gegen den direkten Tabellennachbarn (Platz 14, 14 Punkte). Dafür müsse seine Mannschaft (Platz 13., 15 Pkt.), der die Verunsicherung durch die jüngsten Misserfolge deutlich anzumerken sei, allerdings wieder „die Köpfe frei bekommen“. „Gegen Ronnenberg zählen nur drei Punkte. Wir müssen hochkonzentriert agieren, die Zweikämpfe wieder besser annehmen und vor allem die einfachen Ballverluste abstellen“, kennt Klein Berkels Coach das zuletzt scheinbar verlorene Rezept für den Erfolg. Gründe für die punktarme Zeit des Aufsteigers sind jedoch auch im personellen Engpass zu finden, der Harland durch etliche verletzungs- und arbeitsbedingte Ausfälle immer wieder zu neuen Startaufstellungen zwingt. Auch wenn das in seinen Augen, wie er immer wieder betont, nicht als Ausrede gelten dürfe. „Egal wer am Sonntag aufläuft: Wir müssen gewinnen. Alle Spieler haben ihre Einsatzzeiten gefordert. Nun müssen sie sich beweisen.“ Der kurzfristige Plan: Bis zur Winterpause sollen mindestens sieben Punkte gegen den Abstieg eingefahren werden. Entscheidend für die Erfüllung dieser Vorgabe sei allerdings eine verbesserte Abwehrarbeit. „Ein Blick auf die Anzahl unserer Gegentreffer spricht Bände“, weiß Harland, dessen Schützlinge hinter der „Schießbude“ und Ligaschlusslicht TuS Niedernwöhren (45 GT) mit 36 Gegentoren die zweitschwächste Defensive der Bezirksliga stellen. Die Torhüter des Gastgebers hatten daran wenig Schuld. Weder der zuletzt eingesprungene Frank Thelen, der zuletzt eine deutlichere Niederlage gegen Eldagsen verhinderte, noch Marlon Reckemeyer, der nach auskurierter Fußprellung voraussichtlich wieder zwischen die Pfosten rücken wird. Neben Reckemeyer hoffen die Hausherren auch auf die Rückkehr von Dominik Glaubitz. Verzichten müssen die Rot-Gelben indes auf Fabian Kowalski, der Anfang der Woche erfolgreich am Meniskus operiert wurde. Auch Florian Specht (Schulterprobleme) und Jan-Lukas Schmidt (berufsbedingt) werden wohl nicht mitwirken können. Dominic Meyer ist zwar weiterhin angeschlagen, wird sich aber „durchbeißen“, meint Harland.

SpVgg. Bad Pyrmont – TuS Niedernwöhren (Samstag, 14 Uhr).

Die Spielvereinigung Bad Pyrmont erwartet bereits am Samstag den TuS Niedernwöhren im heimischen Stadion. Der Gast reist als Tabellenletzter mit lediglich zwei Zählern auf dem Konto in die Kurstadt. „Wir müssen das Heimspiel für uns entscheiden. Sonst wird der Abstand zu den oberen Plätzen immer größer“, weiß Pyrmonts Trainer Andreas Loges die Situation einzuschätzen. Bei den Pyrmontern lief es in den letzten Begegnungen alles andere als optimal. Aus den letzten vier Saisonspielen konnten sich die Gastgeber lediglich zwei Zähler sichern. Am letzten Spieltag verloren die Kurstädter gegen den Aufsteiger aus Exten mit 0:1. Durch die dritte Saisonniederlage gaben Heetel und Co. die Tabellenführung an den Kreis-Konkurrenten aus Tündern ab. Mit 22 Zählern rutschten die Pyrmonter in der Tabelle sogar auf den fünften Rang ab. Ein Dreier gegen das Liga-Schlusslicht ist Pflicht, um den Anschluss nicht zu verlieren. „Wir wollen und werden von Beginn an Druck auf Niedernwöhren ausüben. Die sollen kaum zur Entfaltung kommen, sodass wir die Weichen schon frühzeitig auf Sieg stellen“, berichtet Loges weiter. In personeller Hinsicht sieht die Situation im Vergleich zu den Vorwochen nicht wesentlich besser aus. Mit Daniele Luggeri und Christopher Loges fallen definitiv zwei Leistungsträger verletzungsbedingt aus. Auch hinter dem Einsatz von Arthur Skiba steht noch ein dickes Fragezeichen. Dafür stehen Giorgios Konstantinidis und Torben Rihn wieder im Kader. „Die jungen Spielen haben in den letzten Wochen deutliche Fortschritte gemacht. Doch leider haben wir aus unseren vielen guten Möglichkeiten zu selten Tore erzielt“, so Loges abschließend.

SC Rinteln - HSC BW Schwalbe Tündern (Sonntag, 14 Uhr).

Der HSC BW Tündern reist am kommenden Sonntag als Tabellenführer zum SC Rinteln. Die Blau-Weißen feierten zuletzt vier Erfolge in Folge und setzten sich durch dieses Siegesserie an die Tabellenspitze der Bezirksliga. Doch die Verfolger sitzen der Motzner–Elf dicht im Nacken. Der SCR befindet sich im Augenblick mit 16 Zählern auf dem elften Tabellenplatz. Am vergangenen Spieltag gelang den Gastgebern ein 2:1-Auswärtssieg in Ronnenberg. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt allerdings nur zwei Punkte. „Sicherlich haben sie bislang nicht das erfüllt, was sie sich vorgenommen haben und stehen gegen uns unter Zugzwang“, kann HSC-Trainer Siegfried Motzner die Situation der Gäste einschätzen. Die „Schwalben“ wollen erneut das Spiel mit ihren Mitteln gestalten und in der Defensive wenige Torchancen zulassen. Gerade auf die Distanzschüsse der Rintelner müssen Piontek und Co. dabei aber aufpassen, denn aus diesen Situationen hat der Sportclub schon einige Tore erzielt. „In der Offensive haben wir leider noch viel zu viele unnötige Ballverluste. Ich hoffe, dass wir von Spiel zu Spiel abgeklärter mit den teilweise sehr guten Aktionen umgehen werden, um daraus Kapital zu schlagen. Da die Klasse sehr ausgeglichen ist, entscheidet in diesem Spiel die Tagesform“, so Motzners Prognose. Personell können die Tünderaner im 14. Saisonspiel aus dem Vollen schöpfen.
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