06.04.2024 19:19

Bezirksliga


Wildes Kreisduell, das keinem weiterhilft: Phantom-Tor, vier Treffer & Platzverweis

Währenddessen: Salzhemmendorf schießt Borsum ab / Granzow: „Die defensive Stabilität war heute der Schlüssel zum Erfolg“
David Gesterling WTW Wallensen
Wallensens David Gesterling (li.) stand beim Kreisduell in der Schlussphase im Fokus.

BW Salzhemmendorf – VfL Borsum 4:0 (2:0).

Aufatmen in Salzhemmendorf. Nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Partien in 2024 haben die Ostkreisler gegen Aufsteiger Borsum für Entlastung im Abstiegskampf gelastet. „Es war ein total verdienter Sieg. Wir haben defensiv so gut wie nichts zugelassen, standen bombensicher und hatten die Partie dadurch komplett unter Kontrolle“, war BW-Spartenleiter Nico Granzow höchstzufrieden mit der Leistung seines Teams. Auf dem schwierigen Geläuf im Salzhemmendorf suchte der Gegner die spielerische Lösung, spielte „Solte“ damit aber in die Karten. Bereits nach zwei Minuten setzte Marcel Tost nach einem Schussversuch nach und sorgte so für den Blitzstart. Nach knapp einer halben Stunde profitierte Nico Walter von einem Borsumer Luftloch und erhöhte auf 2:0. „Die defensive Stabilität war heute der Schlüssel zum Erfolg. Vorne haben wir immer wieder auf Fehler gelauert und Konter gesetzt“, betonte Granzow. Der nach der Pause eingewechselte Marvin Lipke fügte sich nahtlos ein und erhöhte auf 3:0 (54.). Knapp zehn Minuten vor dem Ende eroberte Malte Fitzner die Kugel gegen einen VfL-Verteidiger und rundete den 4:0-Erfolg damit ab. Daran änderte auch der Schussversuch der Gäste aus spitzem Winkel in der 80. Minute nichts mehr.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Müller, Hasse, Fitzner (80. Ruhnow), Herrmann (46. Lipke), Granzow, Tost (85. Braukmüller), Werra, Sürig, Knoke, Walter (70. Zahl).
Tore: 1:0 Marcel Tost (2.), 2:0 Nico Walter (35.), 3:0 Marvin Lipke (54.), 4:0 Malte Fitzner (79.).

MTSV Aerzen – WTW Wallensen 2:2 (1:1).

Im Kreisduell gab´s eine Punkteteilung, die keiner der beiden Parteien im Abstiegskampf wirklich weiterhelfen dürfte. „Wir hätten natürlich gerne drei Punkte mitgenommen, aber jammern hilft uns jetzt auch nicht weiter. Wir waren heute einfach zu träge. Es hat uns die Spritzigkeit im Kopf und in den Beinen gefehlt. Außerdem hat es Wallensen auch gut gemacht“, betonte Aerzens Trainer Gaetano Bartolillo, der die Gäste im ersten Durchgang tief in der eigenen Hälfte sah: „Wallensen hat mit Mann und Maus verteidigt. Wir haben das Spiel gemacht, aber kaum Lücken gefunden.“ Auch Wallensens Vereinsvorsitzender Sven Köhne sprach später von „zwei verlorenen Punkten“, sah die Kräfteverhältnisse aber eher „verteilt“. Den ersten großen Aufreger gab es nach knapp einer Viertelstunde – und der hatte es gleich so richtig in sich. In bester Stefan Kießling-Manier traf Patrick Hoppe nach einer Flanke am langen Pfosten das Außennetz, doch der Ball fand von dort aus aus doch irgendwie den Weg ins Tor. „Das Schiedsrichtergespann hat daraufhin auf Tor entschieden, nach dem verständlichen Aufschreien der Wallenser Fans aber das Gespräch mit Patti gesucht und der hat zugegeben, dass der Ball nicht drin war. Fairness pur!“, erklärte Bartolillo die Szene. Gejubelt wurde sechs Minuten später dann beim Ligaschlusslicht, das unter anderem mit Stammkeeper Nicolas Franzmann als Feldspieler aufgelaufen war. Justin Flessel brachte einen Konter im Netz unter – für die Hausherren aus abseitsverdächtiger Position.

Doch nur knapp zehn Minuten später netzte Patrick Hoppe erneut ein – und diesmal wirklich. Vorausgegangen war ein Flankenball von Max Dobisha auf den zweiten Pfosten. Nach dem Seitenwechsel lagen die Hummetaler plötzlich in Front: eine Freistoßflanke von der linken Außenbahn versenkte Timo Guckel zum Jubel der heimischen Zuschauer (55.). „Wir haben danach aufgemacht, auf Dreierkette umgestellt und David Gesterling in den Sturm geschickt“, erklärte Köhne. Dadurch wurde die Partie offener, denn auch Aerzen fand nun häufiger Lücken in der Wallenser Defensive. „Zweimal war Leandro Ribeiro frei durch, doch das Schiedsrichtergespann hat meines Ermessens zu Unrecht auf Abseits entschieden“, schilderte Aerzens Coach. Auf der Gegenseite brachte es Gesterling fertig, die Kugel fast von Aerzens Torlinie aus nicht im Gehäuse unterzubringen. „Das war wirklich nicht zu glauben“, konnte es Köhne noch immer nicht fassen. Doch Gesterling stand auch in der Schlussphase im Mittelpunkt. Nach einem Patzer in der MTSV-Defensive markierte er zunächst den 2:2-Ausgleich (85.) und war in der Nachspielzeit plötzlich auf und davon, ehe ihn Aerzens Julian Razlaw noch vor der Sechzehnerlinie regelwidrig stoppte und anschließend den roten Karton sah (90. +4). Somit blieb es bei der Punkteteilung. Zusätzlich bitter für den MTSV: Auch Mittelfeldstratege Florian Hanses könnte nach einer Verletzung erst einmal fehlen…
MTSV Aerzen: Gerche, Mittelstädt, Hackl (80. Garvens), Hanses (85. D. Frevert), Dobisha, Hoppe, Razlaw, Selensky, Guckel (70. Specht), Ribeiro, Klein.
WTW Wallensen: Scholz, Gesterling, Gröhlich, Flessel (72. Langer), Franzmann, Beer, Maslona, Luma, Alpagut, Kirchhof (82. Kirchner), Sommerey.
Tore: 0:1 Justin Flessel (21.), 1:1 Patrick Hoppe (32.), 2:1 Timo Guckel (55.), 2:2 David Gesterling (85.).
Besonderes: Rote Karte für Aerzens Julian Razlaw (90. +4).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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