Bezirksliga

Hagen dreht das Derby - und sichert sich Big-Points!

Vier Selensky-Treffer bei Hamelns Kantersieg / Günzel schieß Halvestorf zum Auswärts-Dreier
Von Timo Schnorfeil

MTSV Aerzen – TuS Germania Hagen 1:2 (1:0).

Dank des Derby-Erfolgs am Veilchenberg haben die Germanen den Anschluss an den ersten Nicht-Abstiegsplatz hergestellt und jetzt nur noch zwei Zähler Rückstand auf das „rettende Ufer“. „Das Ergebnis ist schon gerecht. Ich bin auf jeden Fall enttäuscht. Wir müssen uns jetzt auf die nächsten vier Spiele konzentrieren und wollen den Klassenerhalt frühzeitig auch rechnerisch perfekt machen“, gab MTSV-Trainer Stephan Meyer kurz nach Abpfiff zu Protokoll. Die Hagener starteten konzentriert und hatten die erste gute Chance. Einen Freistoß von Marco Heetel klatschte MTSV-Keeper Marlon Reckemeyer nur nach vorne ab, den Nachschuss von Christiano dos Santos parierte er aber glänzend. Kurze Zeit später verfehlte ein Schuss von Aerzens Dominic Meyer das Ziel nur um Haaresbreite. Die nächsten drei Möglichkeiten hatten wieder die Germanen. Doch dos Santos (21./23.) und Steve Diener (30.) verpassten die Führung. Und genau in dieser Phase gingen die Gastgeber durch Agostino Di Sapia in Front, der gekonnt von Dominic Meyer in Szene gesetzt wurde. „Wir waren nach dem 1:0 präsenter“, erklärte Meyer. Nach Wiederanpfiff nahm Hagen das Spiel wieder in die Hand. Ein Heetel-Freistoß (46.) ging knapp am Gehäuse vorbei. Sechs Minuten später war es aber passiert, als Felix Gerigh den Ausgleich erzielte. Wenig später setzte Aerzens Torben Göldner einen Kopfball knapp über das Tor, ehe TuS-Keeper Niklas Frye einen Schuss von Meyer entschärfte. In der 64. Minute gingen die Gäste dann durch einen Fernschuss des kurz zuvor eingewechselten Marvin Strobl in Front. Weitere gute Möglichkeiten zur Vorentscheidung ließen Strobl (2) und Heetel ungenutzt. Auf der anderen Seite hatten die Aerzener nur noch eine Ausgleichsmöglichkeit durch Di Sapia, die er allerdings nicht verwertete. „Man hat gesehen, dass Hagen unbedingt punkten musste. Die haben sich gut präsentiert“, zeigte sich Meyer als fairer Verlierer. Bei den Gastgebern zeigte Marlon Reckemeyer, Nico Bertovic und David Bernhardt eine gute Partie.
MTSV Aerzen: Reckemeyer, Sebastian Specht, Göldner, Bernhardt, Dubrowskis, Bertovic, Spatz, Di Sapia, Florian Specht (69. Weirich), Meyer (69. Safwan), Pieper.
TuS Germania Hagen: Frye, Pompa, Trompa, Stuckenberg, Lippert, Barnert (46. Marcel Heetel), Marco Heetel (87. Konstantinidis), Rihn, dos Santos, Gerigh (61. Strobl), Diener.
Tore: 1:0 Agostino Di Sapia (25.), 1:1 Felix Gerigh (52.), 1:2 Marvin Strobl (64.).

SG Hameln 74 – FC 08 Boffzen 9:0 (3:0).

Der SG 74 fehlt nur noch ein Sieg zum Landesliga-Aufstieg! Der souveräne Spitzenreiter aus Hamelns Nordstadt ließ auch gegen die abstiegsgefährdeten Boffzener nichts anbrennen und feierten beim 9:0-Erfolg den nächsten Kantersieg. „Das Ergebnis geht auch so in Ordnung. Jeder hat seine Aufgabe heute erfüllt“, bilanzierte SG-Sprecher Joachim Schulz. In der Anfangsviertelstunde tat sich die Spielgemeinschaft gegen die 08er allerdings etwas schwer. „Boffzen hat mit großem körperlichen Einsatz angefangen“, erklärte Schulz. In der 17. Minute war es dann aber passiert, als Josef Selensky den Torreigen an der Heinestraße eröffnete. Bis zum Seitenwechsel legten Selensky und Tobias Schulz noch zwei weitere Treffer nach. „Die Halbzeitführung haben wir uns erarbeitet. Im zweiten Durchgang haben wir viel mehr den Ball laufen lassen“, freute sich Schulz. So setzte Robin Tegtmeyer in der 50. Minute das muntere Toreschießen fort. Die weiteren fünf Treffer markierten Selensky (2), Egcon Musliji, Bashkim Gutaj mit einem Strafstoß sowie ein Eigentor der Gäste. „Wir waren über 90 Minuten das spielbestimmende Team“, so Schulz abschließend. Unter der Woche hatten die 74er allerdings eine Hiobsbotschaft verkraften müssen. Jannik Hilker zog sich im Bezirkspokal gegen Sulingen einen Kreuzbandriss zu und wird in den nächsten Monaten ausfallen.
SG Hameln 74: Grincenko, Wyrwoll, Tegtmeyer, Forche, Musliji, Schumachers (46. Gutaj), Dragusha (75. Mittelstedt), Kießig, Balk, Schulz, Selensky.
Tore: 1:0 Josef Selensky (17.), 2:0 Selensky (27.), 3:0 Tobias Schulz (44.), 4:0 Robin Tegtmeyer (50.), 5:0 Egcon Musliji (66.), 6:0 Selensky (70.), 7:0 Bashkim Gutaj (71./Strafstoß), 8:0 Selensky (74.), 9:0 Eigentor (80.).
Besonderes: Gelb-Rot für Boffzen (54.).

TSV Deinsen – SSG Halvestorf 0:1 (0:1).

Hamelns ärgster Verfolger hat die schwierige Auswärtshürde auf dem Mini-Platz in Deinsen gemeistert. Das Tor des Nachmittags markierte Matthias Günzel, der in der 25. Minute einen Freistoß schnell ausführte und die Gastgeber damit überraschte. „Fußballerisch war heute nicht viel möglich. Es war wirklich kein ansehnliches Spiel“, bilanzierte SSG-Sprecher Burkhard Büchler. Die ersten guten Chancen erspielten sich aber die Gäste. Doch Andrei Vorrat (6.) und Julian Maass scheiterten in aussichtsreicher Position. Nach 14 Minuten setzte der TSV das erste Ausrufezeichen, als ein Schuss nur an die Querlatte prallte. Zehn Minuten später schoss Günzel das Klotz-Team dann in Front. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Halvestorfer zahlreiche weitere gute Möglichkeiten. Zunächst traf Maass nur den Innenpfosten (53.), ehe auch Eugen Fabrizius (56.), Günzel (61.) und Vorrat das Spielgerät nicht in den Maschen unterbrachten. 20 Minuten vor Ende wurde Maass dann mit der „Ampelkarte“ vorzeitig zum Duschen geschickt. In Überzahl gaben die Gastgeber dann den Ton an, ohne sich dabei zwingende Chancen zu erspielen. In den Schlussminuten wurden dann auch noch Björn Bertram und Deinsens Björn Fengler mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. „Über ein Unentschieden hätten wir uns heute nicht beklagen können. Wir haben unser Ziel aber erreicht und die drei Punkte geholt“, freute sich Büchler, der René Hau ein Sonderlob aussprach.
SSG Halvestorf: Moniac, Fabrizius, Lehnhoff, Bierwirth, Liebal, Hau, Bertram, Günzel (90. Dreier), Capobianco (90. Bleil), Vorrat (73. Schmidt), Maass.
Tor: 0:1 Matthias Günzel (16.).
Besonderes: Gelb-Rot für Halvestorfs Julian Maass (70.) und Björn Bertram (88.), sowie für Deinsens Björn Fengler (88.).