20.02.2024 10:13

Meldung


Sensation im Ostkreis: Walter & Makowsky werfen VBL-Spitzenreiter raus!

Salzhemmendorfer sorgen im DFB-ePokal für großes Staunen / Walter: „Damit hätte niemand von uns gerechnet“
VGH Masters 2024 Nico Walter Marvin Makowsky BW Salzhemmendorf
Nico Walter (Zweiter von links) & Marvin Makowsky (Dritter von links) haben am Freitag eine echte Sensation geschafft. Foto: NFV.

Mit Blau-Weiß Salzhemmendorf gegen den SC Paderborn 07 gewinnen – und das auch noch in einem „Pflichtspiel“: Was sich die meisten heimischen Kicker wahrscheinlich nicht einmal in den kühnsten Träumen vorstellen würden, ist für zwei Ostkreisler am vergangenen Freitag Realität geworden. Zumindest in der virtuellen, denn mit Nico Walter und Marvin Makowsky haben sich zwei heimische Konsolenspieler für den DFB-ePokal qualifiziert, einen deutschlandweiten eFootball-Wettbewerb, bei dem die 64 besten eSport-Teams des ganzen Landes mitspielen.

Qualifiziert hatten sich die beiden „Solter“ über zwei VGH-Masters Veranstaltungen, bei denen lokale Fußballvereine jeweils zwei „Zocker“ stellvertretend ins Rennen schicken konnten. Auf Kreisebene mussten Walter & Markowsky zunächst noch den Ostkreis-Rivalen vom MTV Lauenstein, Jens Riemenschneider und Jörn Harland, den Vortritt lassen. Von den elf teilnehmenden Teams sicherten sich die Blau-Weißen Rang zwei. Damit ging es am 10. Februar auf die niedersächsische Bühne. Gegen die 63 besten Teams des Bundeslandes konnten die beiden Hameln-Pyrmonter erst in der Verlängerung des Finals bezwungen wurden, in der Endabrechnung bedeutete das wieder Platz zwei. Doch von Trauer dürfte damals keine Spur gewesen sein, sicherte man sich neben einem ordentlichen Preisgeld auch einen der beiden Plätze für einen der größten EA FC24-Wettbewerbe in Deutschland.

Und nicht nur das, mit dem SC Paderborn wartete in der ersten Runde ausgerechnet eines der aktuell stärksten Teams in der Bundesrepublik am Gamepad auf die beiden Salzhemmendorfer. Immerhin führen die Ostwestfalen momentan die Division Nord-West in der Virtuellen Bundesliga an. Zudem befindet sich mit dem 18-jährigen Jonas aka „Jonny“ Wirth eine der derzeitigen eSport-Eliten Deutschlands im Zweierteam des SCP07. Im vergangenen Jahr ging Wirth sogar beim FIFAe World Cup, der Weltmeisterschaft im eFootball, für Deutschland an den Start.
Am vergangenen Freitag war es dann so weit. Um 19 Uhr war der Anstoß des ersten Matches im „Best-of-3“-Modus angesetzt. Doch wie lief die Veranstaltung überhaupt ab? „Der Wettbewerb fand online statt. Marvin und ich mussten uns entscheiden, wer anfangen soll und wer die zweite Partie spielen wird“, schilderte Nico Walter, der normalerweise für „Solte“ in der Bezirksliga an den Start geht. Gesagt, getan. Walter entschied sich spontan, die erste Begegnung zu übernehmen. „Wir haben dann auch relativ zeitnah erfahren, gegen wen wir jeweils antreten müssen“, fuhr der Sommer-Rückkehrer aus Aerzen fort. Während Teamkollege Makowsky im zweiten Match mit Paderborns Wirth die Mammutaufgabe zu Teil wurde, hatte Walter zum Auftakt Jamie „Chaser“ Bartel vor der Brust. „Damit war klar, dass ich mein Spiel auf jeden Fall gewinnen muss, um überhaupt noch in Spiel drei zu kommen. Mein Gegner war nominell etwas schwächer, Marvins Kontrahent gehört zu den Besten Deutschlands“, betonte Walter.

Und den Worten sollten Taten folgen. Mit einem 3:1-Erfolg startete Walter optimal in den Wettbewerb. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar: mindestens das entscheidende dritte Match war schon einmal sicher. Mit dementsprechend weniger Druck ging es für Partner Makowsky im Anschluss gegen den haushohen Favoriten Wirth. Und hier machte sich der Unterschied zwischen Casual-Gamer und professioneller eSport-Abteilung doch bemerkbar. Mit 9:1 ging der Sieg ganz klar an Paderborn.

„Ich habe mit dem 3:1 zum Start gut losgelegt, Marvin war dann chancenlos, aber da kann ich ihm nun wirklich keinen Vorwurf machen“, lachte Walter, auf den es im Entscheidungsmatch ankam. Diesmal sein virtueller Gegenüber: WM-Teilnehmer Wirth. Die Chancen schienen also beinahe aussichtslos und doch und mit (nach eigenen Worten) „viel Glück“ gelang Walter tatsächlich das Unglaubliche. 6:4 hieß es am Ende der virtuellen Partie aus Sicht von Blau-Weiß. Damit stand fest: Salzhemmendorf gehört zu den besten 32 deutschen Teams im eFootball. Auch Walter konnte es kaum fassen: „Eine unglaubliche Sensation. Damit hätte niemand von uns gerechnet.“

Damit ist die eSports-Reise von Blau-Weiß aber noch nicht vorbei. Anfang März, genauer gesagt am 02.03., steht die nächste Runde im DFB-ePokal an, wieder gegen eine eSport-Abteilung eines westfälischen Fußball-Bundesligisten. Diesmal heißt der Gegner Borussia Dortmund, der sich in der Division Nord-West der Virtuellen Bundesliga derzeit auf Rang zehn befindet. „Dortmund steht in der VBL zwar etwas schlechter da als Padeborn, ist aber sicherlich immer noch besser als wir. Immerhin sind das Profis“, lachte Walter und ergänzte: „Egal, wie gut die Partien jetzt liefen, wir sind natürlich wieder der krasse Außenseiter.“

Neben dem neuen Gegner werden auch die Rahmenbedingungen andere sein. Zur Runde der 32 Besten hat der DFB Walter, Makowsky und auch die anderen qualifizierten Teams nach Osnabrück eingeladen. Um den Einzug ins Achtelfinale wird dann nämlich in Präsenz gekämpft.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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