03.02.2024 07:29

2. Kreisklasse


Ein Quartett an der Spitze – Wer darf am Ende jubeln?

Die SGHE gibt als "best of the rest" den Ton an - doch die Verfolger sind ihr dicht auf den Fersen / Die 2. Kreisklasse unter der Lupe
Erwin Cristea SG Hastenbeck Emmerthal Actionfoto
Nur zweimal verloren Erwin Cristea (re.) und  die SGHE in dieser Spielzeit bislang - einmal davon beim 5:7-Spektakel gegen die SG Wallensen/Marienhagen.

„Wenn ein Wort die 1. Kreisklasse Hameln-Pyrmonts wohl am treffendsten beschreibt, ist es Spannung“, haben wir vor einigen Wochen im Rahmen des Statistik-Checks über die höchste Kreisklasse Hameln-Pyrmonts konstatiert. Im Prinzip gilt diese Aussage aber auch eins zu eins für die heimischen Teams aus einem Stockwerk tiefer. Denn im Aufstiegsrennen der 2. Kreisklasse ist mindestens mit einem Vierkampf zu rechnen.

Als „best of the rest“ ist die SG Hastenbeck/Emmerthal im Sommer in die neue Saison gestartet. Im Juni des vergangenen Jahres schlossen die Schwarz-Weißen die Spielzeit auf Rang vier ab. Vor der Elf von Trainer Marco Job: der FC Bad Pyrmont Hagen III und der SV Germania Beber-Rohrsen, die anschließend den Aufstieg ins Oberhaus feierten. Zudem meldete der SV Lachem nur wenige Tage später den sportlichen Rückzug. Die neue Favoritenrolle scheint der SGHE zu stehen. Elf Siege aus 13 Partien sicherten sich die Hastenbecker und Emmerthaler bis zur Winterpause - Ligaspitze. Zudem gab Trainer Marco Job jüngst seine Verlängerung bekannt. Wenn die SGHE dieses Tempo bis zum Sommer durchhalten kann, dürfte einiges möglich sein.

Ganz dicht im Nacken und mindestens ebenso aufstiegshungrig ist die SG Klein Berkel/Königsförde – wobei man anlässlich des Namens wohl ein „noch“ hinzufugen muss. Denn ab dem kommenden Sommer gehen die Klein Berkler wieder eigene Wege. Auch im Hinblick darauf hat die beste Defensive der Liga mit Mark Holst und Mason Just bereits im Winter zwei gute Kicker dazugeholt. Nicht zu vergessen ist außerdem die langersehnte Rückkehr von Christian Gerock. Mit Julian Seifert steht ein neuer Coach für die neue Saison ebenfalls bereits parat. Ein Stockwerk höher anzufangen, wäre sicherlich ein verheißungsvolles Willkommensgeschenk.
Zu Beginn der Saison sah vieles nach einem klassischen „Durchmarsch“ des mittlerweile Tabellendritten der Liga aus. Der TSV Nettelrede II gewann alle seiner ersten sieben Ligapartien in dieser Saison – bis man mit einem 1:6 gegen die SGHE auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Von da an wirkte es ein wenig so, als hätten die „Grönjer“ ihren Flow der ersten Stunde verloren. Besonders die beiden Niederlagen gegen die SG74 und TC Hameln dürften schmerzen. Finden die Rot-Weißen ihr „Mojo“ wieder und legen einen ähnlichen Sahnestart hin wie zu Saisonbeginn, dürfte es oben richtig spannend bleiben.

Bei manchen Ergebnissen des TuS Löwensen haben sich in der ersten Saisonhälfte wahrscheinlich so einige Fußball-Liebhaber die Augen gerieben. Dabei geht es gar nicht einmal darum, dass die Schwarz-Weißen nach dem Aufstieg direkt bis auf Platz vier geklettert sind. Die Qualität im Kader der Kurstädter war bereits vor Saisonbeginn nicht wenigen bekannt. 3:4, 4:5 und 5:5 sind nur drei beispielhafte Ergebnisse für das Spektakel, was die Barakat-Elf in diesem Spieljahr geleitet haben. In Sachen Tore macht Löwensen jeweils keiner etwas vor, mit 67 Treffern hat man fast 30 Treffer mehr erzielt als der Spitzenreiter – und doch beträgt der Rückstand zur Winterpause vier Punkte. Lässt man im restlichen Saisonverlauf defensiv noch etwas weniger zu, ist vielleicht sogar der nächste große Coup drin.

Neben dem Vierkampf um die beiden Aufstiegsplätze sind auch mindestens die SSG Marienau als Absteiger und die SG Wallensen/Marienhagen als Aufsteiger noch nicht ganz aus dem Rennen. Besonders die Ostkreisler könnten noch einmal ganz oben anklopfen, wenn das bzw. die noch offenen Nachholspiele positiv abgeschlossen werden.

Düster sieht die Lage dagegen bei der TuSpo Bad Münder aus. Neben der arg angespannten Personalsituation bei den Deister-Kickern, die auch bereits einen Nichtantritt zur Folge hatte, lässt auch die Punkteausbeute nichts Gutes verhoffen. Mit nur einem Zähler scheinen die Hoffnungen auf Rettung fast aussichtslos. Direkt darüber befinden sich der VfB Hemeringen II, der sich in den letzten Jahren immer auf den letzten Drücker noch vor dem Niedergang gerettet hat (in der letzten Saison sogar nur durch den sportlichen Rückzug der SG Hamelspringe), und die SG Rohden. Noch dürfen sich die beiden Kontrahenten um Platz zwölf (letzter Nichtabstiegsplatz) streiten. Sollte dieser aufgrund des Abschneidens der heimischen Teams in der Bezirksliga auch noch zur roten Zone gehören, könnte es bei fünf bzw. sechs Punkten Rückstand auf den TC Hameln (derzeit Platz elf) eng werden.

Die wichtigsten Eckdaten im Überblick


Die Nummer Eins: SG Hastenbeck/Emmerthal (33 Punkte).
Die Tor-Fabrik: TuS Löwensen (67 Tore).
Da mangelt´s noch an Zielwasser: SG Rohden/Segelhorst/Großenwieden (10 Tore).
„The winner takes it all“: SG Hastenbeck/Emmerthal (11 Siege).
Die Glücklosen: TuSpo Bad Münder (0 Siege).
Die Kompromissbereiten: TuS Löwensen, SSG Marienau, TC Hameln & VfB Hemeringen II (alle 2 Remis).
Das größte Abwehr-Bollwerk: SG Klein Berkel/Königsförde II (17 Gegentore).
Da brennt´s lichterloh im Strafraum: TuSpo Bad Münder (58 Gegentore).
Die eindeutigste Angelegenheit: TSV Nettelrede II – SG Rohden/Großenwieden/Segelhorst (13:0).
Hier fielen die meisten Treffer: SG Wallensen/Marienhagen II – TuSpo Bad Münder (11:3).
Spektakel pur: u. a. SG Hastenbeck/Emmerthal – SG Wallensen/Marienhagen (5:7).
Fairplay first: TSV Germania Reher (18 Gelbe Karten/0 Gelb-Rote/0 Rote/0 Nichtantritte).
Die Kartensammler: TuSpo Bad Münder (28 Gelbe Karten/2 Gelb-Rote/1 Rote/1 Spielabbruch).
Der „Bomber“ der Liga: Issa Barakat (TuS Löwensen, 17 Tore).
121 / 5163

Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
besser@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox