02.05.2023 15:02

Meldung


„Schon wieder einseitige Berichterstattung!” 

„Wieso wird nicht hier berichtet, dass drei Polizeistreifenautos raus mussten und Spieler von Klein Berkel schützen musste? Fans und Spieler haben beleidigt und bedroht.”
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Ruf nach Stellungnahme, Diskussion um Kommentare, Entwicklung des Umgangs miteinander: Vorfälle am Tag vor dem 1. Mai haben für mächtig Zündstoff gesorgt. Einmal mehr im Mittelpunkt: anonyme Kommentare auf AWesA.de. Und diesmal: Vorwürfe an AWesA selbst!

Kritisiert wurde auch unsere nicht erfolgte „Stellungnahme” wenige Stunden nach einem Kommentar - auf einem Feiertag. Zudem die Behauptung, wir hätten „geschriebene Artikel beim Spiel Azadi gegen FC Preussen einfach ignoriert” (User „JPS”). Und, wie User „Morfest” meint: „[...] schon wieder eine einseitige Berichterstattung von euch.”

Für uns der Höhepunkt: Die Kritik an den mutmaßlichen Ausschreitungen sei unterm Strich nicht an die angesprochenen „Protagonisten” gerichtet - sondern eben an AWesA.

„Morfest” ergänzt: „Wieso wird nicht hier berichtet, dass drei Polizeistreifenautos raus mussten und Spieler von Klein Berkel schützen musste? Fans und Spieler haben beleidigt und bedroht.”

Jetzt mal Klartext: Wir werden uns von einem anonymen Kommentator keine Stellungnahme vorschreiben lassen. Wenn uns Informationen nicht vorliegen, können wir darüber nicht berichten. Aber: Auch wir machen Fehler - und haben sicherlich zu einer gewissen Unübersichtlichkeit beigetragen. 

Mit beiden Seiten zu sprechen, ist immer oberste Devise, wenn Vorwürfe im Raum stehen. In einem Kreisliga-Vorbericht sowie einem Nachbericht haben wir dieses „Gesetz” vernachlässigt. Dafür sind wir kritisiert worden. Und zwar zurecht!
Deshalb stehen wir bereits in Kontakt mit den drei betroffenen Vereinen sowie der Polizei und dem Kreisverband. Diesbezüglich werden wir noch einen Artikel veröffentlichen. Wir sagen aber auch: Im Lokalbereich sind wir auf einen ehrlichen und ausführlichen Informationsaustausch angewiesen - und die Qualität dieses Austausches nimmt nicht erst seit ein paar Wochen ab. Es häufen sich emotionale Äußerungen, auch über Schiedsrichter und Gegner. Hier noch Fakten von Meinungen zu unterscheiden, fällt uns trotz jahrelanger Erfahrung nicht immer leicht. Wir werden also künftig noch akribischer nachfragen bei Heim- und Auswärtsmannschaft und ggf. auch neutrale Instanzen (Schiedsrichter, evtl. anwesende Funktionäre des Kreisvorstands, Polizei, etc.) einschalten. 

Der Ton wird rauer, der Respekt sinkt. Das gilt auf und neben dem Platz - und erst Recht hinter dem anonymisierten Vorhang der sozialen und digitalen Medien. Deshalb behalten wir uns eine Entscheidung vor, die wir als große Fans unserer Sportcommunity eigentlich gar nicht fällen wollen: Die komplette und dauerhafte Deaktivierung der Kommentarsektion auf AWesA.de. Es geht dabei gar nicht um die Kommentare, die uns zum Ziel haben, sondern vielmehr um die Äußerungen, die immer wieder Einzelpersonen herausheben und an den digitalen Pranger stellen. Wo hört Meinungsfreiheit auf, wo beginnt Diffamierung? Wie viel Kritik ist gegenüber einem Amateursportler (!) gerechtfertigt und wann geht es in die Beleidigung über? Wie viele private Geschichten darf ein Nutzer über einen Amateursportler in der Kommentarsektion veröffentlichen, wann wird die Privatsphäre überschritten? Das sind Themen, die wir täglich neu ausdiskutieren, wenn wir unsere Kommentare moderieren. Und wir sind in dieser Hinsicht selten einer Meinung. 
 
Ein weiteres Beispiel: Wie gehen wir mit zugesandten Videos von Schiedsrichter-Bedrohungen um? Oder wenn uns Ausschreitungen nach Hallenturnieren zugesandt werden? Unsere Vorgabe war und ist: Wir wollen die Sportler, auch wenn sie sich mal aus Emotionalität heraus daneben benehmen, vor weiteren Konsequenzen schützen. Die Frauen und Männer verdienen - mit einigen Ausnahmen - keinen Cent mit ihrem Hobby, zahlen meist sogar drauf und sollen sich dann noch aufgrund eines unsportlichen Ausrutschers und unserer Veröffentlichung um ihre private Zukunft sorgen? 

Unser Selbstverständnis war und ist: Wir berichten über den Sport und das damit verbundene Ehrenamt bei uns im Weserbergland, vor allem in Hameln-Pyrmont. Die Artikel werden von unserer Redaktion selbst verfasst oder nach Nachrichten-Eingang vor Veröffentlichung redigiert. Die Nachrichten sind genau wie Fotostrecken, Videos und viele andere Serviceleistungen für Leser und User kostenlos. Damit wollen wir unseren Sport und die Vereine fördern und sie auf dem schwierigen Weg in die Zukunft begleiten und unterstützen. 

Wer sagt, dass AWesA nicht nach dem Wochenende über bestimmte Situationen nochmal gesondert berichtet? Woher sollen wir das alles sonst wissen? Übrigens: Es hat solche Berichte schon nach “Vier-Augen-Gesprächen” gegeben, die im Nachgang unangenehm für den Infogeber waren und dieser AWesA dann einfach der Lüge bezichtigt hat.

Warum werden wir nicht aktiv kontaktiert, wenn etwas passiert ist? Es gibt sogar ein „offizielles“ Redaktionshandy. Haben wir jemals relevante Anfragen oder Hinweise ignoriert, die sachlich und direkt an uns herangetragen wurden? Sowieso: Wir sind so umfangreich erreichbar für unsere Sportgemeinde, dass es sogar Menschen gibt, die glauben, dass wir auf einem Feiertag eine offizielle Stellungnahme seitens AWesA zu einem anonymen Kommentar abgeben - sagt eigentlich alles aus. 

Also: Wenn Ihr glaubt, dass wir nicht gut genug recherchiert haben, gebt uns Hinweise. Wenn Ihr glaubt, dass die Informationen, die wir erhalten haben, einseitig oder unvollständig sind, gebt uns Hinweise. Und wenn Ihr Anregungen oder Ideen für interessante Formate/Geschichten/Fotostrecken/Themen aller Art habt, gebt uns Hinweise. Unsere Anlaufstellen sind hinlänglich bekannt (info@awesa.de, facebook.com/fb.awesa, instagram.com/awesa.sport, unsere Handynummern). Jeder, der uns auf diese Weise bereits kontaktiert hat, wird bestätigen können: Reale Personen werden ernst genommen und Informationen vertraulich behandelt.
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Autor des Artikels

Matthias Koch/Jannik Schröder
Matthias Koch/Jannik Schröder
Dieser Artikel wurde von Matthias Koch und Jannik Schröder verfasst.
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