01.08.2018 16:23

Meldung


Neumanns selten gewordene Leidenschaft: Schiedsrichter! 

Neumann absolviert 2017 gemeinsam mit AWesA den Schiedsrichter-Lehrgang / Neue Leidenschaft - „Ich freue mich auf jedes Spiel, das mir zugeteilt wird“

Alexander Neumann (re.) war lange als aktiver Fußball auf den hiesigen Fußball-Plätzen unterwegs.
Lange reizte ihn die wohl schwierigste Aufgabe im Fußball – und das, obwohl sie im Optimalfall keinen Einfluss auf ein Spiel hat: die Schiedsrichterei. Dann fasste  er sich ein Herz und meldete sich gemeinsam mit AWesA beim Lehrgang an. Seit dem 22. November 2017 ist Neumann Unparteiischer und hilft dabei, eine „aussterbende Art“ am Leben zu erhalten. „Ich habe mich in der Vergangenheit schon für einen Schiedsrichterlehrgang angemeldet, musste diesen dann aber aufgrund  meiner Schichtarbeit absagen“, erinnert sich Neumann. Dann erfuhr er über AWesA vom neuen Lehrgang. „Als ich die Meldung gesehen habe, habe ich mich sofort angemeldet und es diesmal durchgezogen.“ Der „Aha-Moment“ sei ein Altherren-Duell zwischen WTW Wallensen und dem TSV Bisperode gewesen, das er als Zuschauer verfolgte „Nach einer knappen Abseitssituation habe ich zum Schiedsrichter gerufen: 'Das ist Abseits!' Es war eine knappe Geschichte. Der Schiedsrichter rief zurück: 'Siehst du irgendwo einen Assistenten?' Da hat es bei mir 'Klick' gemacht. Hinzu kommt, dass ich selber nicht mehr so aktiv spielen kann. Ich möchte dem Fußball aber erhalten bleiben“, erklärt Neumann, der seine Ausbildung zum Schiedsrichter problemlos bestanden hat. „Trotz der teils etwas trockenen Regelkunde haben sich die Lehrgangsleiter große Mühe gegeben. Das hat man gemerkt. Sie sind auf jede Frage eingegangen und haben mit uns über komplizierte Situationen viel diskutiert. Dadurch haben sie die theoretischen Themen für uns greifbar gemacht – es hat mir sehr gut gefallen.“

Kritischstes Erlebnis: Hallenturnier

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Alexander Neumann (rote Jacke mit „AN“-Schriftzug, graue Mütze) hat im November 2017 die Prüfung bestanden.
Heute hat Neumann über 40 Spiele geleitet. Eine neue Leidenschaft hat sich entwickelt. „Ich freue mich auf jedes Spiel, das mir zugeteilt wird. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung. Man weiß nie, was einen erwartet. Außerdem macht es mir Spaß, das Regelwerk auf ein Spiel anzuwenden und so für faire Verhältnisse zu sorgen. Darüber hinaus lerne ich viele Menschen kennen – einige auch von einer neuen Seite (lacht).“ Prägend war für Neumann ein Hallenturnier, das er als „Neu-Schiedsrichter“ leitete. „Es fielen viele Beschimpfungen in meine Richtung. Das ist für einen Schiri mit wenig Erfahrung erst einmal schwierig – auch, wenn man sich irgendwo darauf einstellt. An der freien Luft war es bisher noch nie so extrem.“ Vor allem die Ehrlichkeit sei ein Mittel, um ein Spiel ruhig zu halten. Bei seinem Freiluft-Debüt sollte Neumann ein Testspiel zwischen zwei Bezirksligisten pfeifen. „Es war kalt, Schneeregen kam runter, ich wurde sehr kurzfristig angesetzt und war extrem aufgeregt. Ich habe mich völlig unvorbereitet gefühlt. Ich habe vor dem Spiel noch Mark Lorenz getroffen, der gerade mit seinem Spiel fertig war und ihn nach Tipps gefragt. Er hat mir geraten, offen zu sein und den beiden Mannschaften zu sagen, dass es mein erstes Spiel ist. Die Spieler haben Verständnis gezeigt. Anschließend liefen die 90 Minuten absolut reibungslos.“

Schiedsrichter arrogant?

Mittlerweile hat der Mann vom  WTW Wallensen seine Linie gefunden. In den letzten Atemzügen der letzten Saison hat Neumann bereits Kreisliga-Spiele gepfiffen. „Im Grunde gibt es aber keinen großen Unterschied bei der Herangehensweise. Jeder Schiedsrichter hat den Anspruch, ein Spiel fair zu leiten – ob 3. Kreisklasse, Kreisliga oder noch höher. Daher ist die Konzentration immer hoch.“ Die häufig vorgeworfene Arroganz, die vielen Schiedsrichtern beiwohne, weist Neumann zurück. „Wenn man auf jede Kleinigkeit reagiert, entsteht ein Chaos. Man muss als Schiri selbstbewusst auftreten, sonst nutzen das einige Spieler aus. Wenn man dann eine gewisse Distanz zwischen sich selbst und den Spielern aufbaut, wird das als arrogant empfunden. Dabei versuchen wir nur, unseren  Job zu machen. Und der bedeutet eben, jede Mannschaft gleich zu behandeln – und nicht auf jede Diskussion einzugehen.“ Und welche Tipps hat Neumann nun für Interessierte, die sich überlegen, selbst Schiedsrichter zu werden? „Ich habe noch nicht die Erfahrung, die viele andere Unparteiische hier im Kreis haben. Mein Tipp: Wenn man den Sport liebt und dazu beitragen will, dass dieser Sport unter möglichst guten Bedingungen ausgeführt werden kann, sollte man den Schiedsrichterschein machen. Bei mir  hat es sich als Glücksgriff herausgestellt. Ich habe großen Spaß daran.“ Heute Abend pfeift er das Kreispokal-Spiel zwischen dem TSV Groß Berkel und dem FC Preussen Hameln – eine neue Herausforderung wartet. „Dieses Spiel reizt mich, weil zwei Mannschaften aufeinander treffen, die sich völlig neu aufgestellt haben. Es wird spannend, wie gut beide Teams sich schon eingespielt haben. Ich freue mich drauf!“

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