10.10.2013 13:54

Meldung


Punkte-Wirrwarr! Mitchell: „Wir stehen im Regen“

Fischbecks Altherren sehen sich nach Neuwertung benachteiligt / TSG gesteht Fehler ein und bietet Punkt-Verzicht an
Kevin Mitchell TSC Fischbeck Spartenleiter
Kickt auch selbst noch aktiv: Fischbecks Spartenleiter Kevin Mitchell.

„Dafür holen wir uns im nächsten Spiel auf jeden Fall drei Punkte!“ Eine Ansage von Fischbecks „Leitwolf“ Christian Bruns ließ nicht lange auf sich warten. In der Whatsapp-Gruppe der Altherren forderte er seine Mitspieler zu einer Trotzreaktion auf – nach dem Motto: „Das Beste aus der Situation machen“. So nimmt es mittlerweile auch TSC-Spartenleiter Kevin Mitchell auf. Doch der Frust über ihre aktuelle Rolle in der Kreisliga sitzt nichtsdestotrotz noch tief.

Der Hintergrund: Als nach dem siebten Spieltag festgestellt wurde, dass bei der TSG Emmerthal – bis dato ohne Niederlage Spitzenreiter – mit dem 31-jährigen Michael Jermakowicz ein noch nicht spielberechtigter Akteur auflief, wurden die bisherigen Partien der Grün-Weißen noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Dem Regelwerk entsprechend, wurden die Begegnungen mit seiner Beteiligung im Nachhinein mit 0:5 gegen die Emmerthaler gewertet. Jedoch laut Satzung nur 30 Tage rückwirkend. Und genau das ärgert Fischbecks Fußball-Chef Kevin Mitchell. Während die Spielgemeinschaften der Lügde/Sabbenhausen, Börry/Hajen und Großenwieden/Rohden nachträglich drei, sowie die SG Preussen 07/Eintracht Hameln, die dem Team von der Emmer als einzige Mannschaft ein Remis abtrotzte, zwei Punkte auf ihr Konto „nachgebucht“ bekamen, blieben Fischbecks (0:2) und Nettelrede/Eimbeckhausens (0:4) Niederlagen gegen die Turn- und Sportgemeinschaft davon aufgrund der 30-tägigen Frist unberührt. „Damit waren wir von heute auf morgen vom siebten Rang auf den vorletzten Platz gerutscht. Jetzt schauen wir in die Röhre“, ist Mitchell gefrustet. Seine Intervention beim NFV Niedersachsen verhallte, wie er befürchtete, ohne ein zählbares Resultat. „Ich weiß, dass man nicht nachträglich die Regeln ändern kann, man sollte zumindest aber aus den Fehlern lernen. Und ob das der Fall ist, wage ich zu bezweifeln“, ist Mitchell kritisch – zumal die besagte Frist erst vor wenigen Jahren von drei Monaten auf 30 Tage reduziert wurde.

„Hilflos“: Vor allem Frist sorgt für Frust!


„Da bin ich am Ende meiner Weisheit. Wir fühlen uns hilflos und im Regen stehen gelassen“, berichtet der Spartenchef der Blau-Weißen und unterstreicht: „Ich mache den Emmerthalern keinen Vorwurf. Sie haben Jermakowicz aufgrund einer falschen oder falsch interpretierten Information eingesetzt. Für sie ist die Situation ja genauso unglücklich. Wir haben damals natürlich gedacht: `Wenn Jermakowicz hier aufläuft, dann wird er schon 32 Jahre alt sein´. Mehr als unglücklich ist aber auch, dass es bei der Passkontrolle nie aufgefallen ist.“ Einfluss nehme diese Reglung zudem aber auch auf weitere Mannschaften, so Mitchell: „Wenn Emmerthal beispielsweise am Ende mit ein paar Punkten Vorsprung Meister werden sollte, wird sich Großenwieden auch noch ärgern. Aber das ist nicht unser Fokus, wir schauen auf unseren Verein und wollen einfach nicht benachteiligt werden.“ Da er sich davon mit Blick auf die laufenden Saison aber keine Erfolg mehr versprechen darf, bleibt den „Blues“ nur die Hoffnung, aus der von Bruns geforderten Trotzreaktion neue Kräfte für die nächsten Saisonsiege zu mobilisieren. Auch wenn das beim 2:2-Remis gegen die SG Lügde/Sabbenhausen noch nicht ganz gereicht hat...

„Hände gebunden“: Meyer muss Emmerthals Entgegenkommen ablehnen


Inzwischen hat sich auch die TSG Emmerthal zu Wort gemeldet. „Ich  muss es auf meine Kappe nehmen, dass wir Jermakowicz eingesetzt haben. Ich habe da wohl etwas falsch verstanden. Wir wären aber bereit, die Punkte aus den Spielen gegen Fischbeck und Nettelrede abzugeben, wenn es irgendwie möglich ist“, vermeldet TSG-Sprecher Michael Sauer die vermeintliche Lösung im „Fall Jermakowicz“. Dem schob Staffelleiter Friedrich-Wilhelm Meyer jedoch gleich einen Riegel vor: „Das ist sehr löblich von der TSG. Das können wir aber leider nicht machen. Uns sind die Hände gebunden, da so etwas mit dem Regelwerk nicht vereinbar ist.“ Zudem hätte die Situation auch in Meyers Augen schon viel früher und unkomplizierter geklärt werden können: „Zum einen würde ich nie eine solche Aussage tätigen – selbst wenn man mich nachts aus dem Bett klingeln würde – und zum anderen ist das in der Ausschreibung, die für jedermann einzusehen ist, alles ganz klar geregelt. Da kann sich jeder auch einmal selbst schlau machen, bevor gemeckert wird. Darüber hinaus hätten die Schiedsrichter es natürlich viel früher bemerken müssen. Es gehört schließlich zu ihren Aufgaben, die Pässe zu kontrollieren. Ich schaue mir hinterher die Spielberichtsbögen noch einmal mit dem Hauptaugenmerk auf Platzverweise an, gelbe Karten, die Übereinstimmung des vermekten Ergebnisses im dfbnet und bezüglich sonstiger Eintragungen an, kann aber nicht jeden Pass noch einmal kontrollieren. Das wäre wohl mal ein Thema für einen Lehrabend der Schiedsrichter.“
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