21.04.2024 17:57

Landesliga


Eine Nummer zu groß: Doppel-Pleite für BWT & SSG

Hau deutlich: „Da haben wir gespielt wie ein Absteiger“ / Balk ebenfalls:  „Die erste Halbzeit war heute ein gebrauchtes Ding“
Adrian Gurgel BW Tuendern Fussball Landesliga
Adrian Gurgel & Co. hatten dem HSC in der ersten Hälfte nicht viel entgegenzusetzen.

HSC Hannover – BW Tündern 3:0 (2:0).

Nichts zu holen beim Spitzenreiter – Tündern ging beim HSC leer aus. „Das war ein absolut verdienter Sieg für den HSC. Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt. In der ersten Halbzeit mussten wir froh sein, nicht schon mit 0:6 zurückzuliegen. Hannover hatte da gefühlt im Minutentakt richtig gute Chancen. Da haben wir gespielt wie ein Absteiger – keine Körperspannung, keine Zweikämpfe, nur eine Torchance. Das war einfach zu wenig“, fand Tünderns Trainer René Hau deutliche Worte.

Den ersten Weckruf bekamen die Gäste in der 8. Minute, als die Landeshauptstädter das Lattenkreuz erzittern ließen. In der 19. Minute fiel dann das 1:0 für den Favoriten: Nach einem Diagonalball ließ Luc-Elias Fender seinen Gegenspieler stehen und schloss trocken ab. Hau: „Danach haben wir regelrecht um die Gegentore gebettelt.“ In der 32. Minute jubelte Fender erneut, nachdem die Hannoveraner die Tünderaner Abwehr mit einem Chipball überwanden. Einen Querpass später zappelte der Ball im Netz. Anschließend vergaben die Gastgeber weitere Hochkaräter, trafen mitunter noch einmal das Gebälk (38.).

„In der Pause haben wir unser Auftreten deutlich angesprochen und noch einmal daran erinnert, in welcher Lage wir uns aktuell befinden. Danach war die Mannschaft wie ausgewechselt“, so Hau. Mit Haus mahnenden Worten als Antrieb suchten die Blau-Weißen ihr Glück in der Offensive. Jedoch vergaben Alexander Manka und Julian David ihre Chancen (46./48./55.). Dann ereignete sich die aus Sicht von Hau spielentscheidende Szene: Manuel Lehnhoff sah nach einem Foul als letzter Mann die Rote Karte aufgrund einer Notbremse (56.). In Unterzahl wehrten sich die Windmühlenkicker mit allen Kräften, mussten den spielstarken Gegner aber gewähren lassen. In der 82. Minute zog Michael Zajusch nach einem von Tündern zunächst geklärten Eckstoß einfach mal ab und traf zum 3:0-Endstand. „In Überzahl hat uns der HSC dann mit seiner spielerischen Klasse laufen lassen. Dennoch: In der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie es sich für eine Mannschaft in unsere Situation gehört. Und darauf müssen wir uns in den kommenden Wochen besinnen“, betonte Hau.
BW Tündern: Fischer, David, Hanus (41. dos Santos), Jobe, Müller, Lehnhoff, Jermakowicz, Rebic (41. Aydin), Manka (81. Schieb), Gurgel,  Bödecker (71. Heller).
Tore: 1:0 Luc-Elias Fender (19.), 2:0 Fender (32.), 3:0 Michael Zajusch (82.).
Besonderes: Rot für Tünderns Manuel Lehnhoff (56./Notbremse).

SC Hemmingen-Westerfeld – SSG Halvestorf 4:2 (3:0).

Die Piepenbusch-Kicker kehrten ebenfalls ohne Beute zurück. „Die erste Halbzeit war heute ein gebrauchtes Ding. Da konnten wir leider nicht an die Kompaktheit der letzten Wochen anknüpfen und standen hinten zu offen“, monierte SSG-Trainer Rik Balk. Christopher Schulz stellte das Ergebnis bereits in der 4. Minute auf 1:0 für den SCHW und legte in der 23. Minute das 2:0 nach, ehe Marlo Smak in der 34. Minute auf 3:0 erhöhte. Erschwerend kam für die Halvestorfer hinzu, dass sie sich durch eine Tätlichkeit in der 38. Minute selbst schwächten und sich dem Rückstand fortan in Unterzahl entgegenstellen mussten. „Das war einfach unnötig“, wusste Balk.

Im zweiten Durchgang wirkte die SSG wie ausgewechselt. „Wir wollten noch einmal alles probieren. Hemmingen hat in der Vergangenheit schon ein 4:0 aus der Hand gegeben, und wir wollten es, obwohl alles gegen uns gesprochen hat, einfach probieren“, so Balk, der auf eine Dreierkette umstellte, um die Offensive zu fördern. „Wir haben sie höher attackiert und einige Ballverluste provoziert.“ Doch gehörte das 4:0 den Hausherren, die in Person von Dreierpacker Schultz trafen (58.). In der Schlussphase kam aber auch noch die Balk-Elf zu ihren Ehrentreffern. Neuzugang Jan-Christoph Thom traf nach Vorlage von Mehmet Özün, der nach längerer Verletzung sein Comeback feierte, und in der Nachspielzeit verkürzte Sören Vespermann auf den 2:4-Endstand.

„Schultz war heute wie ein Phantom, der hat getroffen, wie er wollte. Aber wir haben die zweite Halbzeit 2:1 gewonnen, und darauf wollen wir aufbauen – zumal jetzt die richtig wichtigen Spiele kommen, wo es keine Ausreden mehr gibt. Da müssen wir Ergebnisse liefern“, betonte Balk in dem Wissen, dass sein Team weiterhin den undankbaren 13. Rang belegt und der VfL Bückeburg dank des überraschenden 2:1-Erfolgs gegen Wetschen auf drei Zähler heranrückte.

SSG Halvestorf: Bartels, Elias, Rexha (46. Özün), Vespermann, Eickhoff, Maaß, Brixius, Fulek, Thom, Arndt, Karayilan. Tore: 1:0 Christopher Schultz (4.), 2:0 Schultz (23.), 3:0 Marlo Smak (34.), 4:0 Schultz (58.), 4:1 Jan-Christoph Thom (79.), 4:2 Sören Vespermann (90.+1).
Besonderes: Rote Karte für Halvestorf (38.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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