20.08.2010 21:53

Chaosspiel: Drei Punkte und drei Platzverweise für 07

Preußen überrumpeln geschockten Tabellenführer / Schünemann: „So etwas habe ich noch nie erlebt“

TSV Stelingen - Preußen Hameln 07 0:2 (0:2).

Nach dem Abpfiff wusste 07-Coach Rolf Schünemann nicht, ob er weinen oder lachen sollte. Zwar erkämpften sich die Preußen beim Tabellenführer aus Stelingen einen 2:0-Sieg und damit die ersten drei Punkte in der neuen Landesliga-Saison, doch unter dem Strich musste seine Mannschaft den Erfolg teuer bezahlen. Denn mit Kennedy Simbi, Neuzugang Mahamadou Camara und Nick Pyka mussten gleich drei (!) Hamelner vorzeitig den Platz verlassen. „Was hier heute los war, das habe ich noch nie erlebt. Der Schiedsrichter hatte wohl nicht seinen besten Tag erwischt - so viele klare Fehlentscheidungen. Trotzdem haben wir bis zum umfallen gekämpft und zum Schluss unsere Führung mit nur acht Spielern über die Zeit gerettet. Das macht mich wirklich stolz. Mein Team hat heute gezeigt, dass es Landesligaformat besitzt“, berichtete ein aufgebrachter Schünemann nach 90 turbulenten Minuten. Die Preußen legten auf dem kleinen Platz in Stelingen los wie die Feuerwehr und belohnten sich bereits nach sieben gespielten Minuten mit der 1:0-Führung durch Mehmet Mustafa. Der Tabellenführer wusste gar nicht wie ihm geschah – da zappelte das Leder schon wieder im Netz. Neuzugang Mahamadou Camara profitierte nach einer Viertelstunde von einem Abwehrfehler der Gastgeber und brauchte nur noch abzustauben. Sein bis dahin gelungenes Debüt sollte später jedoch ebenfalls ein frühzeitiges Ende haben.

Djanga wird zum Turm in der Schlacht


Die Preußen zeigten in den ersten 45 Minuten ansehnlich Landesliga-Fußball. 07-Neuverpflichtung Aristide Djanga avancierte bei seinem Debüt und im Laufe der Partie zum Turm in der Schlacht. Kurz vor der Pause sah dann aber Kennedy Simbi den gelb-roten Karton, als er hinter seinem Rücken einen Gegenspieler umstieß. „Kennedy konnte den Spieler hinter sich überhaupt nicht sehen. Das war eine klare Fehleinschätzung vom Schiri“, ärgerte sich Schünemann über diese Szene. Nach dem Seitenwechsel sollte es für den Oberliga-Absteiger aber noch schlimmer kommen: Mitte der zweiten Hälfte schickte Schiedsrichter Matthias Hofmann Preußens Camara frühzeitig zum Duschen, als dieser mit einer Entscheidung nicht zufrieden war und wegen Meckerns glatt die Rote Karte sah. Aber die Hamelner, die noch auf dem Platz waren, kämpften um jeden Zentimeter und vereitelten jede Menge Chancen der Stelinger. Und als Nick Pyka kurz vor dem Ende nach hartem Einsteigen ebenfalls die Segel streichen musste, war der 07-Coach endgültig bedient, doch das Spiel schon fast entschieden. Am Ende wusste der TSV die dreifache Überzahl nicht geschickt auszunutzen. „Ich bin völlig von der Rolle und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann meiner Mannschaft nur ein riesen Lob aussprechen. Djanga und Camara haben sich bestens eingefügt und dass wir trotz des Schiris noch gewonnen haben, ist einfach unglaublich“, äußerte sich Schünemann über seine zwei neuen Akteure und den ersten Sieg.
Preußen Hameln 07: B. Pyka, N. Pyka, Magaschütz, Djanga, Stanimiroudis (45. Avci), Camara, Szymanski,  R. Simbi, Mustafa (58. Sovea), Yilmaz (55. Youssef), K. Simbi.
Tore: 0:1 Mehmet Mustafa (7.), 0:2 Mahamadou Camara (16.).
Besonderes: Gelb-Rot für Preußens Kennedy Simbi (39.), Rote Karte für Preußens Mahamadou Camara (70.), Gelb-Rot für Preußens Nick Pyka (83.).
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