05.04.2016 22:13

Bezirksliga


Hagen unterliegt „bester Bezirksliga-Mannschaft aller Zeiten"

3:3: „Mitreißendes“ Topspiel zwischen Halvestorf und Evesen! / Aerzen baut Siegesserie im Derby weiter aus

Andrzej Matwijow machte in der 90. Minute den Deckel drauf.
Germania Hagen – SpVgg. Bad Pyrmont 0:3 (0:1).
Am Ende war's deutlich. Doch das war nicht über die vollen 90 Minuten so. Zwar legte die Spielvereinigung zu Beginn in Person von Benedikt Hagemann los wie die Feuerwehr, der gleich zwei Mal Hagens Keeper Niklas Frye zur Rettungsaktion zwang (2., 5.). In der Folge ließen die Pyrmonter im Stadtduell dann aber – trotz optischer Überlegenheit – die Zielstrebigkeit vermissen. Und auch die Germanen setzten Akzente. Wie in der zwölften Minute, als Cristiano Dos Santos blitzschnell abzog und sich Pyrmonts Schlussmann Stefan Schmidt mächtig lang machen musste. Nach anschließend 20-minütigem Leerlauf war es einmal mehr Kevin Schumacher, der sich mit einer herrlichen Einzelaktion um seinen Gegenspieler nach innen drehte und unhaltbar ins lange Eck einschoss. Den nächsten großen Aufreger gab es direkt nach der Pause: Nach einem Dos Santos-Eckball befand sich Pyrmonts Defensive im Tiefschlaf und Keeper Schmidt fischte die Kugel gerade noch so von der Torlinie. Die Aktion hatte Hagener Proteste zur Folge. Die Germanen hatten den Ball hinter der Linie gesehen. „Wenn der Schiedsrichter dieses Tor gegeben hätte, wäre das Spiel anders ausgegangen“, monierte Hagens Trainer Stephan Meyer, der nach der Partie nicht gut auf die Spielleitung zu sprechen war: „Es ist eine Frechheit, dass hier ein Schiedsrichter aus Bückeburg, also von unserem direkten Konkurrenten, angesetzt wird.“

„Beste Bezirksliga-Mannschaft aller Zeiten“

In den Mittelpunkt geriet der Unparteiische auch nach 70 Minuten, als er das Spiel für fast zehn Minuten (!) unterbrach, weil sich sein Linienrichter auf der „Gegengerade“ zum zweiten Mal von Zuschauern bedroht fühlte und ein halbes Dutzend zusätzliche Ordner orderte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die entscheidenden Szenen auf dem Rasen bereits abgespielt. Erst hielt Schmidt mit einer überragenden Tat gegen den frei auf ihn zueilenden Dos Santos die Pyrmonter Führung fest (52.), ehe Florian Büchler auf der anderen Seite für die Vorentscheidung sorgte. Auch Hagens Torhüter Frye zeichnete sich im zweiten Durchgang noch mehrfach aus, war in der Schlussminute aber chancenlos, nachdem Schumacher mustergültig geflankt und der eingewechselte Andrzej Matwijow per Flugkopfball getroffen hatte. „Ich bin stolz auf mein Team, das gegen die beste Bezirksliga-Mannschaft aller Zeiten eine super Defensivleistung geboten und leider um ein Tor zu hoch verloren hat“, meinte Meyer. Und auch Pyrmonts Spielertrainer Philipp Gasde war zufrieden: „Wir haben geduldig gespielt, waren in der ersten Halbzeit zu lässig, haben es in der zweiten Hälfte dann aber gut ausgespielt.“
Germania Hagen: Frye, Steinwedel, Trompa, Mbauzulu, Konstantinidis (76. Müller), Lippert, von Stietencron, Y. Issa, Dos Santos, A. Issa, Unverzagt.
SpVgg. Bad Pyrmont: Stefan Schmidt, Gasde, O. Nehrig, Stuckenberg, Karayilan, Schumacher, Pape, N. Nehrig (75. Lesemann), Baal, Hagemann, Büchler (83. Matwijow).
Tore: 0:1 Kevin Schumacher (31.), 0:2 Florian Büchler (67.), 0:3 Andrzej Matwijow (90.).

SSG Halvestorf – VfR Evesen 3:3 (1:2).
Am Piepenbusch entwickelte sich heute ein Topspiel, das seinen Namen verdient hatte. „Es war ein begeisterndes Spiel mit unglaublich viel Tempo. Es ging hin und her“, war SSG-Sprecher Burkhard Büchler nach Spielende noch euphorisiert. Den besseren Beginn erwischte der der nunmehr Tabellenzweite aus Evesen, ohne dabei jedoch zwingend zu werden. Im Anschluss wurden auch die Halvestorfer aktiver – und hatten das Glück zunächst auf ihrer Seite. Eine Flanke von René Hau wurde von Timon Paasch so unglücklich verlängert, dass der Ball sich unhaltbar ins eigene Tor bewegte. Im Anschluss hatten die Hausherren durch Julian und Sascha Maass noch weitere Möglichkeiten, blieben aber ohne Erfolg. Das sollte sich rächen: Innerhalb von 60 Sekunden stand es plötzlich 1:2.

„Es war ein mitreißendes Spiel“

Erst sorgte Anil Yesil für den Ausgleich. Und nur wenige Augenblicke später fuhren die Gäste einen Konter, bei dem ein VfR-Angreifer Halvestorfs Verteidiger Christopher Liebal so geschickt kreuzte, dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Burak Buruk behielt im Anschluss die Nerven und stellte das Spiel nun auf den Kopf. „Leider muss man den Elfmeter geben“, so Büchler. Doch was die Piepenbusch-Kicker heute auszeichnete, war ihr Kampfgeist. Nachdem beide Mannschaften zahlreiche Hochkaräter liegen ließen und ein Hau-Kopfball aus fünf Metern auf der Linie geklärt wurde, machte es Sascha Maass bei der direkt darauffolgenden Ecke besser und köpfte zum Ausgleich ein. Doch das Topspiel war noch lange nicht vorbei. Beide Teams spielten auf Sieg. „Beim 2:3 sind wir zu weit aufgerückt. Per Konter haben wir dann das Gegentor durch Yasin Korkmazyigit bekommen“, so Büchler. Doch auch das schockte die Fehrmann-Elf nicht – im Gegenteil: Paul Alles stand in der 90. Minute mit dem Ball im Strafraum, drehte sich in Strafraumstürmer-Manier und beförderte die Kugel erst an den Innenpfosten und dann zum Ausgleich ins Tor. „Beide Teams hätten hier gewinnen können. Daher denke ich, dass die Punkteteilung in Ordnung geht. Es war ein mitreißendes Spiel“, bilanzierte Büchler.
SSG Halvestorf: Moniac, Alles, Schmidt, Möller, Capobianco, Julian Maass, Fabrizius, Hau (82. Bierwirth), Winter, Sascha Maass, Liebal (64. Vorrat).
Tore: 1:0 Timon Paasch (25./Eigentor), 1:1 Anil Yesil (42.), 1:2 Burak Buruk (43./Strafstoß), 2:2 Sascha Maass (71.), 2:3 Yasin Korkmazyigit (86.), 3:3 Paul Alles (90.).

MTSV Aerzen – SV Lachem 3:1 (1:0).
Die Aerzner befinden sich weiter auf der Überholspur. Durch einen Derbysieg gegen den SV Lachem ist der MTSV im Jahr 2016 weiter ohne Punktverlust. „Aufgrund der guten ersten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung abgeliefert und hätten zur Halbzeit höher führen können. Da musste sich Lachem bei ihrem Keeper Artur Wesner bedanken, dass sie nicht höher zurücklagen“, war Aerzens Sprecher Karsten Hoppe nach Spielende guter Laune. Aerzens Winter-Neuzugang Maximilian Ringleff brachte sein Team nach 35 Minuten nach starker Vorlage von Dennis Koch in Führung. Nur vier Minuten später vergab Bujamin Kiki auf der Gegenseite das 1:1. Er scheiterte mit einem Handelfmeter an Bastian Kuska. Nach 70 Minuten verhinderte das Aluminium das 1:1. Gäste-Stürmer Soner Aslan scheiterte mit einem Distanzschuss an der Latte. 15 Minuten vor Spielende markierte Koch die Vorentscheidung zum 2:0. Nach einem Freistoß und anschließendem Querpass von Patrick Hoppe musste er nur noch einschieben. Die Gäste aus Lachem versuchten am Ende noch einmal alles. In der 90. Minute traf Baris Demirkaya zum Anschlusstreffer. Danach warf die Önelcin-Elf alles nach vorne und wurde dafür bestraft. Ringleff stellte in der dittten Minute der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer den 3:1-Endstand her. Ein starkes Spiel zeigten Andre von Conradi auf Seiten der Gastgeber und Lachems Keeper Artur Wesner. Dazu lobte Hoppe noch Schiedsrichter Timon-Oliver Schulz.
MTSV Aerzen: Kuska, Preuß, Bleil, Hoppe, Di Sapia, Ringleff, Koch (77. Jovien Meyer), Pieper (82. Walter), Bernhardt, von Conradi, Göldner.
SV Lachem: Wesner, Mustafa (77. Schneider), Öner, Demirkaya, Aslan, Bujamin Kiki, Anklam, Elias, Qunidt, Popoci, Terzioglu.
Tore: 1:0 Maximilian Ringleff (35.), 2:0 Dennis Koch (75.), 2:1 Baris Demirkaya (90.), 3:1 Ringleff (90.).

WTW Wallensen – SC Rinteln 1:4 (0:1).
„Wir haben momentan einfach die Seuche am Fuß", bedauerte WTW-Sprecher Thomas Schütte nach Abpfiff. „Wenn das hier 4:4 ausgeht, darf sich auch keiner beschweren." Die abstiegsbedrohten Ostkreisler liefen immer wieder auf das Rintelner Gehäuse an und waren aus allen Lagen gefährlich. Doch ein Tor sollte erst kurz vor Schluss fallen – zum 1:4. „Rintelns Keeper Markus Peter-Barbknecht kam uns immer wieder dazwischen, der hat überragend gehalten", so Schütte. Die Gäste machten dagegen vor, wie Effektivität geht: Nach einem individuellen Fehler über die rechte Seite fand eine Flanke Kastriot Hasani, der im Anschluss frei vorm Tor zur Führung einnetzte. Auch dem 0:2 ging ein Fehler der Hausherren voraus. Torhüter Dominik Heintz rutschte aus, sodass Tino Bedey aus kurzer Distanz einschob. Im Anschluss trafen noch Alexander Rogowski und Oguzhan Gök für die Schaumburger, sodass Mirko Wulfs Treffer nichts als Ergebniskosmetik bedeutete. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gut gekämpft", resümierte Schütte abschließend.
WTW Wallensen: Heintz, Nuri Yildiz, Woyciechowski, Mirko Wulf, Klippstein, Kasim Yildiz (85. Brüggemann), Dominik Wulf, Axel Wulf, Le Guilard (76. Drazen Ivankovic), Toni Ivankovic (61. Medewitz), Leidner.
Tore: 0:1 Kastriot Hasani (29.), 0:2 Tino Bedey (50.), 0:3 Alexander Rogowski (64.), 0:4 Oguzhan Gök (71.), 1:4 Mirko Wulf (82.).
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