23.05.2012 14:05

Meldung


„Sport ist mehr als nur '1:0'!“

Initiative „ Anstoß für ein neues Leben“ feiert in Hameln ihren Auftakt / Jugendliche Strafgefangene nutzen Fußball zur Resozialisierung
Bernd Busemann und Karl Rothmund - Sepp-Herberger-Stiftung
Bernd Busemann (li./niedersächsischer Justizminister) und Karl Rothmund (DFB-Vizepräsident, NFV-Präsident und Vorsitzender Sepp-Herberger-Stiftung).

„Wer oben ist, darf die unten nicht vergessen“ lautet ein bekanntes Zitat des ehemaligen Bundestrainer Sepp Herberger, in dessen Namen noch immer die Botschafter der Sepp-Herberger-Stiftung, wie zum Beispiel Horst Eckel (Weltmeister '54), Uwe Seeler (Vize-Weltmeister '66) oder Oliver Kahn (Vize-Weltmeister '02), deutschlandweit Jugendstrafanstalten besuchen, um somit das große soziale Engagement Herbergers fortzusetzen. Unter diesem Motto fand am gestrigen Dienstag in der JA Hameln die Auftaktveranstaltung des Projekts „Anstoß für ein neues Leben – Mit Fußball zurück in die Gesellschaft“ statt. In einer Feierstunde wurde die gemeinsame Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes und der Bundesagentur für Arbeit zu Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Justizministerium, den teilnehmenden Jugendstrafanstalten (Hameln, Göttingen und Vechta) sowie dem Niedersächsischen Fußballverband (NFV) vorgestellt. Die teilnehmenden jugendlichen Insassen des Projekts werden nach einheitlichen Kriterien ausgewählt und nehmen an verschiedenen Maßnahmen der Schwerpunkte „Fußballfamilie“, „Arbeitsmarkt“ und „Gesellschaft“ teil. So können sie beispielsweise Schiedsrichter- oder Trainerlehrgänge, ein Bewerbungs- und Motivationstraining sowie Anti-Gewalt- und Drogenkurse absolvieren. Ziel ist es, die Jugendlichen auf das Leben nach der Haft vorzubereiten.

Busemann: „Sport spielt eine wichtige Rolle bei der Resozialisierung“

Im Rahmen eines hochkarätig besetzten Podiumsgesprächs standen Bernd Busemann (niedersächsischer Justizminister), Karl Rothmund (DFB-Vizepräsident, NFV-Präsident und Vorsitzender Sepp-Herberger-Stiftung), Ursula Rose (Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Hameln) und Dr. Uwe Harttgen (Direktor Nachwuchsleistungszentrum Werder Bremen) sowie ein Projektteilnehmer der JA Hameln den anwesenden Gästen aus Politik, Wirtschaft und Sport Rede und Antwort. „Sport spielt eine wichtige Rolle bei der Resozialisierung. Wichtig ist aber auch ein 'Übergangsmanagement' von der Jugendanstalt bis zur Entlassung. Dafür braucht man Organisationen als 'Brückenbauer', die bei diesem Projekt mit der Sepp-Herberger-Stiftung und den anderen verlässlichen Partnern vorhanden sind“, erklärte Justizminister Busemann. „Als NFV-Präsident freue ich mich, den Fußball an die Basis zu bringen. Fußball ist mehr als ein '1:0', sondern er ist ein 'Transportriemen' für Respekt, Anstand und Miteinander. Der NFV bietet den Projektteilnehmern durch die verschiedenen Lehrgänge große Möglichkeiten zur Eingliederung in das Vereinsleben. Wir sind stolz, als dritter Verband mit dabei zu sein und ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg“, richtete Karl Rothmund anstoßende Worte an die Insassen. Seit dem Jahr 2009 ist auch der SV Werder Bremen Kooperationspartner der JA Hameln und steht in diesem Projekt an der Seite der Rattenfängerstädter. „Der Fußball bietet viele Möglichkeiten und hat einen großen sozialen Aspekt. Stärken und Schwächen werden deutlich und der Fußball hilft bei der Verarbeitung von Siegen und Niederlagen. Wir wollen immer neue Ideen entwickeln und werden perspektivisch auch mit Spielern aus unserem Nachwuchs zum gemeinsamen Fußballspielen nach Hameln kommen, um den Jugendlichen einmal einen Einblick in eine andere Welt zu bieten“, so Dr. Uwe Harttgen. Untermalt wurde die Auftaktveranstaltung von einem Fußballturnier der Jugendanstalten Hameln, Vechta, Göttingen und Herford, indem sich die Hamelner im Endspiel mit 4:0 gegen Göttingen durchsetzten.
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