Es ist angerichtet! Auf der – hoffentlich prall gefüllten – Bezirkssportanlage im Emmern klärt sich am späten Samstagnachmittag fast genau ein Jahr nach Azadis Titel-Geschichte die Nachfolge des Kreispokalsiegers. Mit dabei: der SV Lachem und der WTW Wallensen.
Ab 17 Uhr hat das Team von Trainer Mirko Majcan die Chance, die Sensation perfekt zu machen. Wann schafft es schonmal ein Team aus der 2. Kreisklasse, den Kreispokal in die Höhe zu recken? Den Titel als Kreisligisten-Schreck und Elfmeter-Könige haben die Hessisch Oldendorfer, die die Spielzeit auf Rang drei abschlossen, in jedem Fall schonmal inne. Nach Platz eins in der Gruppenphase mussten Preussen Hameln (2:0), Hajen/Latferde (4:2) und der TSV Großenwieden (5:3) dran glauben – die letzten beiden natürlich auch noch im „Penalty-Shootout.“.
Auf der Gegenseite können sich die Männer von der Thüster Platte zum unangefochtenen Kreisoberhaupt aufschwingen. Mit dem Gewinn der Kreismeisterschaft hat das Team von Trainer Mario Surmann diesen Titel eigentlich bereits errungen, mit dem Erreichen des „Doubles“ dürfte der Stolz der Ostkreisler in noch größere Sphären vordringen. Die WTWler waren es auch höchstselbst, die dafür sorgten, dass in diesem Jahr ein neuer Sieger gekrönt werden darf. Im Viertelfinale stibitzten Toni Ivankovic & Co. Titelträger Azadi Hameln im Elfmeterschießen die Krone vom Kopf (7:5).
Anlässlich des letzten Gipfeltreffens der dahinscheidenden Spielzeit 2022/23 haben wir uns mit den Sprechern beider Teams – Trainer Mirko Majcan auf Seiten des SV Lachem und WTW-Spartenleiter Dominik Heintz im anderen Lager – über das anstehende Endspiel unterhalten:
Wie hast Du die bisherige Pokalsaison erlebt?

Lachems Trainer Mirko Majcan.
„Wir haben die Pokalspiele von Anfang an richtig ernst genommen. Schon in der Gruppenphase haben wir die Partien als gute Vorbereitungsspiele angenommen und sind die Begegnungen hochmotiviert angegangen. Weil wir fast immer den kompletten Kader zur Verfügung hatten, sind auch diese positiven Ergebnisse entstanden. Und das, obwohl wir fast ausschließlich gegen Teams gespielt haben, die mindestens eine Klasse höher angesiedelt waren. In den beiden Elfmeterschießen gegen Hajen/Latferde und Großenwieden haben wir zudem von unserem guten Keeper Artur Wesner profitiert und waren auch selbst vom Punkt aus souverän.“

Wallensens Spartenleiter Dominik Heintz.
„Die Pokalreise ist immer ein spannender Weg. Das Abenteuer kann von dem einen auf den anderen Tag vorbei sein und dann findet man sich die ganze Serie über als Zuschauer wieder. Besonders ist mir, vielleicht auch weil es ja gerade erst vorbei ist (lacht), das Halbfinale gegen Hilligsfeld in Erinnerung geblieben. Der TBH hat uns unheimlich viel abverlangt und somit zu einem äußerst spannenden Halbfinale beigetragen.“
Worauf wird es Deiner Meinung nach am Samstag ankommen?

Lachems Trainer Mirko Majcan.
„Ich kenne Wallensen natürlich nicht im Detail, aufgrund der Vergangenheit schätze ich sie aber als eine spiel- und kampfstarke Truppe ein. Sie sind souverän Kreismeister geworden und damit in den Bezirk aufgestiegen, von daher sind sie natürlich der Favorit. Nichtsdestotrotz wollen wir durch viel Bewegung und Zweikampfführung dagegenhalten. Die wenigen Chancen, die sich bieten werden, müssen wir nutzen. Es liegt an uns: wenn wir als Mannschaft motiviert zu Werke gehen, wird es ein spannendes Spiel. Wir müssen einfach das auf den Rasen bekommen, wozu wir in der Lage sind.“

Wallensens Spartenleiter Dominik Heintz.
„Lachem steht nicht ohne Grund im Finale. Sie sind zwar der unterklassige Underdog, aber auch sie haben gute Spieler in ihren Reihen. Deshalb sollten wir einmal mehr gewarnt sein. Wichtig wird es morgen sein, zu realisieren, dass die Partie keine Kopfsache ist. Der Pokal kennt keine Ligazugehörigkeit, erst recht nicht im Finale. Unser Ziel muss es sein, hinten gut zu stehen, vorne ein Tor mehr zu machen und nach 90 Minuten mindestens ein Tor mehr auf der Anzeigetafel zu haben.“
Wie sieht die Personalsituation aus?

Lachems Trainer Mirko Majcan.
„Im Halbfinale haben wir aufgrund personeller Engpässe Savas Demirkaya und Tolga Samsun reaktiviert und auch Karim Yildirim war wieder mit dabei. Für das Finale kehren nun zwei Spieler wieder aus dem Urlaub zurück. Ich hoffe, dass angeschlagene Spieler wie Mohammed Chabo sich wieder schnell genug auskurieren. Dennis Fulek wird aufgrund seiner Sperre allerdings erneut fehlen.“

Wallensens Spartenleiter Dominik Heintz.
„Hinter dem einen oder anderen Spieler steht verletzungsbedingt derzeit ein Fragezeichen. Einige Spieler sind dem Halbfinale gegen Hilligsfeld mit Blessuren davongekommen. Jetzt gilt es zu hoffen, dass wir sie wieder schnell genug fit bekommen.“
Mit welchen sonstigen Gedanken blickst Du auf das morgige Pokalfinale?

Lachems Trainer Mirko Majcan.
„Ich erwarte eine spannende Partie und freue mich auf viele Zuschauer. Den Sportplatz in Emmerthal habe ich in guter Erinnerung und rechne damit, dass man dort guten Fußball spielen kann. Abseits davon bin ich stolz auf meine Mannschaft, dass sie sich schon jetzt bis ins Finale vorgekämpft hat.“

Wallensens Spartenleiter Dominik Heintz.
„Ein Finale ist immer ein schönes Ereignis. Umso mehr freut es mich, dass wir nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft nun die Chance auf das Double haben. So eine Möglichkeit ergibt sich nicht oft. So oder so haben wir aber schon jetzt eine sehr gute Saison gespielt, die erfolgreichste Spielzeit jemals mit dem Meisterschaftsgewinn beider Herrenteams. Jetzt wäre es schön, dem Ganzen mit dem Pokaltriumph noch die Krone aufzusetzen. Ich hoffe daher, dass viele Leute morgen den Weg nach Emmerthal finden. Jeder Fußballbegeisterte sollte sich an der Bezirkssportanlage einfinden, um dem Finale einen gebührenden Rahmen zu verleihen – wie beim Halbfinale in Osterwald.“
Unabhängig davon, wie die Begegnung am Samstagnachmittag ausgehen wird, steht schon jetzt fest: beide Parteien werden im kommenden Jahr im Bezirkspokal antreten dürfen. Als Bezirksligist erfolgt die Teilnahme des WTW daran automatisch. Der zusätzliche Platz des Kreispokalsiegers wird dem SV Lachem also so oder so zuteil.
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