30.07.2023 17:35

Bezirkspokal - 1. Runde


Der Joker sticht: Tapferem WTW geht letztlich die Luft aus

Landesligisten erfüllen Favoritenrolle / Vier Pflichtspiel-Debütanten treffen
Julian Maass SSG Halvestorf Bezirkspokal
Kam zur Pause in die Partie und hatte direkt seine Füße im Spiel: Halvestorfs Julian Maaß.

SV Eintracht Afferde – BW Tündern 2:6 (0:4).

Am Eintrachtweg lief am Sonntagnachmittag alles seinen erwartbaren Weg. Landesligist BW Tündern wahrte im Bezirkspokal-Derby seine Favoritenrolle und stoppte Afferdes Pokal-Abenteuer bereits in Runde eins. Von Beginn an machten die „Schwalben“ klar, dass sie nominell eine Liga höher an den Start gehen. Bereits nach acht Minuten ging Kapitän Kris-Lennart Müller mit gutem Beispiel voran und markierte die Führung. Knapp eine Viertelstunde später erhöhte der Spielführer höchstselbst auf 2:0. Damit war der Offensivgeist der Gäste aber noch nicht gebrochen, Alexander Manka (25.) und Lukas Kramer (33.) erhöhten noch vor der Pause auf 4:0 für Blau-Weiß. „In den ersten 30 Minuten haben wir kaum etwas von dem gezeigt, was wir uns vorgestellt haben. Deshalb hat Tündern auch folgerichtig so hoch geführt, der Klassenunterschied war zu diesem Zeitpunkt schon erkennbar“, gestand sich SVE-Sprecher Aaron Oefler später ein. In der Folge nahm die Elf von Neu-Coach René Hau jedoch den Fuß vom Gas. Dazu Tünderns Sprecher Willi Gurgel: „Nach der sehr konzentrierten ersten halben Stunde waren wir etwas zu spannungsarm unterwegs.“

Afferde verkürzt nochmal

Bis zum Halbzeitpfiff nutzen die Gastgeber die sich bietenden Räume allerdings noch nicht. Das änderte sich in der Folge mit dem Seitenwechsel: erst sorgte Luca Garbsch für den Anschlusstreffer (48.), dann ließ Maik Wilkening den Gedanken an eine Aufholjagd aufflammen (56.). „Wir haben uns für unseren Aufwand belohnt. Über 20 Minuten waren wir mit Tündern auf Augenhöhe“, so Oefler. Nach gut einer Stunde schalteten die „Schwalben“ dann wieder einen Gang höher. Spätestens nach dem Treffer zum 5:2 durch Neuzugang Manuel Lehnhoff nach einer Ecke war die Messe gelesen. Kramer setzte in der Schlussminute den Schlusspunkt. „Mit dem 5:2 war der Ofen bei Afferde aus. Wir haben die Partie dann souverän zu Ende gebracht und auch in der Höhe verdient gewonnen“, resümierte Gurgel nach dem Abpfiff. Auch Afferdes Sprecher und Mittelfeldmotor sprach von einem gerechten Ergebnis: „Tündern hat unsere Fehler clever bestraft und ihre Qualität unter Beweis gestellt. Wir hingegen können uns an der halben Stunde um die Halbzeitpause herum ein Vorbild nehmen.“
SV Eintracht Afferde: Conrad (46. Muschik), Kharbedia, Lange, Garbsch (78. Schwark), Oefler, Selchow (80. S. Müller), Wilkening, Henne, Kraus, Görsdorf (12. Willmer), Oberheide.
BW Tündern: K. Kowalski, Hanus (67. G. Kowalski), Jobe, dos Santos, Müller (46. Dragusha), Kramer, Lehnhoff (77. Berndt), Manka (85. Schulte), Gurgel, Neckritz, Bödecker.
Tore: 0:1 Kris-Lennart Müller (8.), 0:2 Müller (22.), 0:3 Alexander Manka (25.), 0:4 Lukas Kramer (33.), 1:4 Luca Garbsch (48.), 2:4 Maik Wilkening (56.), 2:5 Manuel Lehnhoff (67.), 2:6 Kramer (90.).

WTW Wallensen – SSG Halvestorf 2:5 (2:2).

Auch auf der Thüster Platte blieben die Überraschungen letztlich aus. Im Heimspiel von Bezirksliga-Neuling Wallensen gegen Landesliga-Aufsteiger Halvestorf sahen die Zuschauer im ersten Abschnitt jedoch eine Begegnung mit Toren auf beiden Seiten. Die SSG legte forsch los und kam bereits nach 13 Minuten zum ersten Treffer durch den Neu-Piepenbusch-Kicker Sören Vespermann. Allerdings hatte die Führung keine zehn Minuten Bestand. Nach einem missglückten Zuspiel in der Halvestorfer Hintermannschaft lief WTW-Neuling Niklas Dorf allein auf den Kasten zu und stellte die Weichen wieder auf null. „Wir haben die ersten 20 Minuten stark dominiert. Mit dem Gegentreffer haben wir Wallensen aber zurück ins Spiel gebracht“, haderte SSG-Trainer Rik Balk später. In der Folge waren es aber zunächst abermals die Gäste, die jubeln durften. Nach einem starken Zuspiel von Josh Jürgens, der den Platz kurz darauf angeschlagen verlassen musste, brachte Vespermann seine Farben erneut in Front. Doch wieder einmal war der Vorsprung nicht von langer Dauer, nach einer missglückten Abseitsfalle der Gäste markierte Aycan Alpagut den 2:2-Halbzeitstand. „Halvestorf war spielbestimmend und hatte mehr Ballbesitz, wir hingegen haben von unseren drei guten Gelegenheiten zwei genutzt. Von daher ging der Spielstand zu diesem Zeitpunkt auch irgendwo in Ordnung“, fällte Wallensen-Coach Mario Surmann ein Zwischenfazit.

Der Joker sticht

Mit dem Seitenwechsel nahm die spielerische Dominanz der Gäste dann weiter zu. Nach etwas mehr als einer Stunde brachte der zur Pause eingewechselte Julian Maaß die SSG ein drittes Mal auf Kurs und erhöhte in der Folge selbst auf 4:2 (74.). Zwischendurch hatte WTW-Stürmer Toni Ivankovic die große Chance auf den erneuten Ausgleich, scheiterte aus sechs Metern allerdings an der starken Fußabwehr von Halvestorfs Neu-Hüter Robin Bartels. Ein erfreuliches Debüt gab es auch für den ehemaligen Fenerbahce Istanbul-Spieler Murat Saglam, der in der 88. Minute den 5:2-Endstand für das Trainerduo Balk/Hoferichter erzielte. „Halvestorf hat die Partie letztlich clever zu Ende gebracht, bei uns haben dagegen die Kräfte nachgelassen. Bis zur 60. Minute hat die Mannschaft aber ein gutes Pokalspiel gezeigt. Von daher bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt“, lobte Surmann nach dem Abpfiff. Balk wiederum sah noch ein wenig Luft nach oben: „Wallensen hat heute sehr gut dagegengehalten. Trotzdem brauchen wir noch ein, zwei Wochen, um so richtig in unseren Turnus zu finden. Dahingehend werden wir jetzt noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen, damit wir zum Liga-Auftakt gegen Tündern dann so richtig auf Kurs sind.“
WTW Wallensen: Franzmann, Woyciechowki, Gröhlich, Dorf, Beer, Maslona, Luma, Alpagut, Schulz, Ivankovic (80. Sievert), Kirchhof (83. Gesterling).
SSG Halvestorf: Bartels, Witthuhn, Elias, Saglam, Celik, Eickhoff (47. Maaß), Williams (33. Kolanowski), Karayilan (36. Brixius), Jürgens, Vespermann, Özun (75. Fulek).
Tore: 0:1 Sören Vespermann (13.), 1:1 Niklas Dorf (21.), 1:2 Vespermann (23.), 2:2 Aycan Alpagut (28.), 2:3 Julian Maaß (67.), 2:4 Maaß (74.), 2:5 Murat Saglam (88.).
9 / 206

Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
besser@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox