19.10.2021 12:47

Meldung


Pures Unverständnis!

Vereine äußern Unmut über Teil-Sperrung bis Ende Dezember - wollen aber nicht namentlich zitiert werden / Alle Hamelner Rasenplätze betroffen
                             
Hannah Schwerdtner hütete vorgestern das Tor der Hastenbecker Oberliga-Frauen - der Rasen im Reuteranger Torraum grünt.

Diese Nachricht sorgte gestern - salopp formuliert - für „echtes Staunen” in der Fußballwelt der Rattenfängerstadt: Die Stadt Hameln verkündete via schriftlicher Mitteilung die Sperrung für „Torräume, die 16er und die Strafraumkreise” für den gesamten Trainingsbetrieb „aufgrund der derzeitigen Witterungs- und Bodenverhältnisse”. So formuliert in dem Schreiben, das die Vereine gestern Nachmittag um 15:02 Uhr erreichte. Ein üblicher Vorgang, der schon seit vielen Jahren für Diskussion in der heimischen Sport-Community sorgt. Könnte man meinen.

Drei „Besonderheiten"

Denn diesmal birgt die Entscheidung der städtischen Verwaltung drei - nennen wir es mal - „Besonderheiten”: Die Teil-Sperrung erfolgt plötzlich und pauschal für alle Rasenplätze im Stadtgebiet. Bedeutet: Kampfbahn, ESV-Platz, Unsen, Klein Berkel, Tündern, Halvestorf, Heinestraße, Rohrsen, Hastenbeck, Afferde und Hilligsfeld sind gleichermaßen eingeschränkt - obwohl sich der Untergrund bekanntermaßen in höchst unterschiedlichem Zustand befindet. Zudem erfolgt der Beschluss zweieinhalb Monate im Voraus: Vom 18. Oktober bis (voraussichtlich) 31. Dezember. Und: Nach langer Corona-Pause, Saison-Abbruch und ambitionierten Spielplänen hatten Verantwortliche, Sportlerinnen und Sportler darauf gehofft, dass verfrühte (allgemeine) Platzsperren diesmal ausbleiben würden. So wie andernorts üblich. 

„Müssen unserer Verkehrssicherungspflicht nachkommen"

Bleibt’s denn tatsächlich dabei? „Nach den jetzigen Witterungsverhältnissen, ja. Zumal die Torräume matschig sind”, erklärt Jana-Marie Michelhans von der Abteilung Stadtgrün. „Es sind massive Schäden auf den Plätzen festgestellt worden. Wir müssen unserer Verkehrssicherungspflicht nachkommen.” In den Fußballvereinen herrscht vor allem eines: Pures Unverständnis. „Wir wissen gar nicht, wie wir darauf reagieren sollen”, so der Tenor. Immer wieder steht die rhetorische Frage im Raum: „Verbieten ist einfach. Welche Vorschläge macht die Stadt, wie es wann und wo weitergehen soll?” Auf Rückfrage wollten gleich mehrere Vereinsvorstände ausdrücklich nicht namentlich zitiert werden. Auch das sagt vieles über die Situation.
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Autor des Artikels

Matthias Koch
Matthias Koch
Matze ist Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von AWesA und damit seit Sommer 2008 auch als Redakteur mit dabei.
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