30.04.2020 11:18

Meldung


Amateursport: Heute Entscheidung?

Landesminister*innen für Trainingsbetrieb „an der frischen Luft“ / KSB-Chefin Bergmann hofft auf „Wiederaufnahme des Sports“
Maria Bergmann Kreissportbund Hameln Pyrmont Kopffoto
Maria Bergmann (KSB-Vorsitzende in Hameln-Pyrmont (Foto: Privat).

Wann darf der Ball wieder rollen? Laut diverser Medienberichte soll die Entscheidung über Veränderungen und eventuelle Lockerungen am 6. Mai fallen. Dieses Datum wollen nun auch die Verantwortlichen des NFV abwarten und – laut Pressemitteilung - „im Verbandsvorstand die weitere Vorgehensweise spätestens am 11. Mai festzulegen“.

Auf seiner heutigen Sitzung einigte sich der NFV-Verbandsvorstand zudem darauf, parallel in die konkrete Planung eines außerordentlichen Verbandstages einzusteigen, weil dieser erforderlich ist, um eines der möglichen Abbruchszenarien zur Umsetzung zu bringen. Die NFV-Satzung sieht für die Einberufung eine Frist von zehn Wochen vor. Distelrath: „Wir wollen zu einer Entscheidung nicht erst Mitte Juli kommen. Deshalb werden wir rechtlich prüfen, in wie weit sich eine verkürzte Ladungs- und Antragsfrist umsetzen lässt.“

Schon heute tagt Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit Ministerpräsidenten*innen der 16 Bundesländer. Themen sind unter anderem: Mögliche „Geisterspiele“ in der 1. und 2. Bundesliga. Und die Frage: Wie geht’s kurzfristig weiter im Amateursport? Die Sportminister haben längst verlauten lassen, dass sie eine Wiederaufnahme des Sportbetriebs insbesondere in Vereinen für „dringend erforderlich“ halten. Hieße im ersten Schritt: Die Freigabe des Sport- und Trainingsbetriebs im Breiten- und Freizeitsport an der „frischen Luft“.

Das sieht auch der Kreissportbund Hameln-Pyrmont um dessen Vorsitzende Maria Bergmann so – und hat seine Ansichten gestern Abend formuliert.


Der Wortlaut der Pressemitteilung:


Die Corona-Krise macht den Sportvereinen in unserer Region in dem jetzigen Shutdown erheblich zu schaffen. Kostenintensive Verpflichtungen und mangelnde Einnahmen lassen so manchen Sportverein zurzeit verzweifeln. Die Sportvereine mit ihren breiten qualifizierten Sportangeboten brauchen eine klare Perspektive für den Wiedereinstieg in den Sportbetrieb. Sie hoffen auf eindeutige Aussagen der Politik, wann, unter welchen Voraussetzungen oder ob sie den Sport- und Trainingsbetrieb wieder aufnehmen können.

Vor einigen Tagen hat die Sportministerkonferenz über die Wiederaufnahme des Sportbetriebs diskutiert. Dabei wurde besonders die Wertschätzung des Sports herausgestellt, dass der Sport, auch gerade in Krisenzeiten, einen hohen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zum Erhalt der Gesundheit und zur Mobilität von Älteren und damit zur Lebensqualität beitrage. Umso wichtiger ist es, dass unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens eine schrittweise, verantwortungsbewusste Öffnung des Sports ermöglicht wird.

Die Forderung der Kreissportbundvorsitzenden Maria Bergmann ist daher, zumindest den Individualsport wieder freizugeben, da in diesem Bereich es ziemlich unkompliziert sei, die Hygienebestimmungen einzuhalten und auf den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5- 2 Metern zu achten.“ Warum soll man nicht alleine Leichtathletik, Golf oder Segeln ausüben dürfen?“ so die KSB-Vorsitzende.“ Oder auch Tennis oder Tischtennis, das sind alles Sportarten, die unter Einhaltung des Hygienebestimmungen ohne Schwierigkeiten ausgeübt werden können. Insgesamt bieten sich meines Erachtens für den Wiedereinstieg sicherlich eher die Outdoor-Sportarten an.“

Die Sportministerkonferenz sieht ebenfalls die Wiederaufnahme des Sports vorerst auf Freiluftsportanlagen vor. Außerdem müssten die Hygienebestimmungen und Desinfektionsmaßnahmen konsequent eingehalten werden, der Mindestabstand und die kontaktfreie Durchführung gewährleistet sein. Weiterhin sei vorgesehen, dass Umkleideräume, Gastronomiebetriebe in Sportheimen nicht genutzt werden dürfen und gesellschaftliche Ansammlungen untersagt blieben. Wichtig wäre auch aus Sicht der Sportverantwortlichen, dass es verbindliche Standards und Leitfäden für die Aufnahme des Sportbetriebs gibt. Außerdem sind unterschiedlichen Regelauslegungen in verschiedenen Regionen nicht zielführend. Das führt zu einer Verunsicherung der Bevölkerung, aber auch der Sportverantwortlichen in den Sportvereinen.

Am 30. April ist die nächste Verhandlungsrunde von Bund und Ländern vorgesehen, in der auch das Thema Sport behandelt werden soll. DOSB und Landessportbünde haben in Kooperation mit den Landesfachverbänden einen Kriterienkatalog für die Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sporttreibens erstellt und sportartspezifische Regeln ausgearbeitet für die bessere Entscheidungsfindung der Politik. Damit könnte aus der Sicht des Sports eine gute Handlungsgrundlage zu Grunde gelegt werden, auf dessen Basis die Sportvereine in Teilbereiche des Sporttreibens wieder einsteigen können.

Maria Bergmann, “deshalb muss es oberstes Ziel sein, das Infektionsrisiko weitgehend zu reduzieren und immer die Gesundheit der besonders gefährdeten Menschen in unserer Gesellschaft im Blick zu haben“. Unter diesen Voraussetzungen sollten sich unsere Sportvereine im Landkreis auf den Weg machen, situationsangepasste Bewegungsangebote für alle Mitglieder in den Sportvereinen zu planen, damit sie auf den Tag X der Öffnung für das Sporttreiben vorbereitet sind und nicht noch mehr Zeit verlieren. Bei positivem Verlauf der Öffnung des Sportbetriebs kann auf die nächsten Schritte gehofft werden, nämlich die Nutzung der Sporthallen und die Rückkehr zum so wichtigen Wettkampfbetrieb.
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