07.06.2019 17:39

Meldung


Der Piepenbusch behält seinen König: Maaß nimmt weiter in Halvestorf Maß!

Der König hat endlich seine Krone / Maaß, Paraschiv & Latowski: Zeit für ein neues Dreieck

Auf ins Glück: Julian Maaß nimmt Maß.
Was vor einigen Jahren noch Matthias Günzel für die SSG Halvestorf war, ist mittlerweile Julian Maaß: Der Mann, der vorweg geht, der Mann, der die Mannschaft mitreißt, der Mann, der die wichtigen Tore schießt – mittlerweile verkörpert der 28-Jährige den Piepenbusch wie kaum ein anderer. Anfang 2013 zieht es den pfeilschnellen, dribbelstarken und vor dem Tor eiskalten Angreifer von seinem Heimatverein, dem SCM Bodenwerder, nach Halvestorf. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnt: Maaß wird in den kommenden Jahren zur Bezirksliga-Versicherung. „So richtig angekommen bin ich in Halvestorf aber erst im Sommer 2013. Ich war bis dahin noch in meinem alten Job, musste viel in der Nachtschicht arbeiten und mich erst eingewöhnen", erinnert sich „Julez" – so nennen ihn seine Freunde. Gemeinsam mit Neuzugang Manuel Capobianco, über viele Jahre hinweg einer der besten Kicker im Kreis, und Andrej Vorrat, ehrgeizig, schussgewaltig und trickreich, bildet Maaß fortan das „magische Dreieck". Ein Angriff, der von keinem Bezirksligisten zu stoppen ist und gefüttert wird von passgenauen Vorlagen der „Strippenzieher" Eugen Fabrizius, René Hau sowie Björn Bertram – darauf ist die Bezirksliga in der Saison 2013/14 nicht vorbereitet. „Nicht wenige haben in uns einen möglichen Abstiegskandidaten gesehen", lacht Maaß heute. 2012 ist der Verein aus der Landesliga abgestiegen und daraufhin dümpelt die SSG im unteren Mittelfeld der Bezirksliga herum – die damaligen Zweifel kommen nicht von ungefähr.

Das Dreieck zaubert

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Das „magische Dreieck": Andrej Vorrat, Manuel Capobianco und Julian Maaß (v.li.). Foto: privat.
Doch keiner macht die Rechnung mit Maaß, „Capo" und Vorrat. Aus einem tiefstehenden 4-3-3 heraus, verzaubert das „magische Dreieck" die Bezirksliga. Alleine die drei Offensiv-Spezialisten netzen zusammen 55 Mal ein, schießen damit mehr als die Hälfte aller 94 Tore und bereiten zahlreiche weitere vor. Der Lohn: die völlig überraschende Vizemeisterschaft, nur die SG Hameln 74 ist besser. „Es war eine geile Zeit. Andrej hat 19 Mal getroffen, 'Capo' 17 Mal und ich 19 Mal. Viele Tore haben wir uns gegenseitig aufgelegt. Es ging alles wie von alleine. Ich kann mich noch daran erinnern, dass der damalige Trainer von Aerzen, Uwe Filla, gesagt hat, dass man die Passgeber stören muss, uns könne man nicht stoppen", gerät Maaß auch eine halbe Dekader später noch ins Schwärmen. In der darauffolgenden Saison, 2014/15, verhindert viel Verletzungspech eine höhere Platzierung – Halvestorf wird nur Siebter. Capobianco möchte zudem wieder für seine Heimat in Emmerthal spielen, aus dem Dreieck wird ein Tandem.

Sascha und Julian stürmen gemeinsam

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Julian Maaß (li.) und sein Bruder Sascha (re.).
In der Winterpause 2015/16 kommt dafür Julians Bruder Sascha dazu. Ein klassischer Torjäger: wenig laufen, viel treffen. Maaß' Beschreibung des Spielstils seines Bruders könnte treffender kaum sein: „Er macht nicht alle Spiele und wenn er auf dem Platz steht, fühlt es sich oft so an, als ob er gar nicht mitspielt. Am Ende macht er trotzdem seine 18 Buden in der Saison. Wir er das macht? Keine Ahnung." Dem Erfolg tut dies keinen Abbruch, die Piepenbusch-Kicker belegen in der Bezirksliga 2015/16 einen guten vierten Rang. Im Sommer 2016 fällt jedoch das zweite magische Mitglied weg: Vorrat wechselt zum TSV Pegestorf, kann den Aufwand in der Bezirksliga nicht mehr mit seinem Beruf vereinbaren. Das Verletzungspech holt die SSG in der Spielzeit 2016/17 ebenfalls ein. Der mittlerweile von der SG Hameln 74 zurückgekehrte Matthias Günzel verletzt sich mitunter schwer. Es bleibt: „Julez". Bis dahin ist Maaß noch keiner, der vorangeht, der seine Mannschaft mitreißt – er ist ein Könner, der tut, was er kann: Tore schießen.

Im kalten Wasser: Kapitän Maaß reift zur Galionsfigur


Julian Maaß mit der Kapitänsbinde.
Ausgerechnet in einer Saison, in der die Mannschaft akut vom Abstieg bedroht ist, lasten die Hoffnungen alleine auf seinen Schultern. „Ich war auf einmal Kapitän. Ich bin nicht der Typ, der seine Mitspieler mit emotionalen Ansprachen motivieren kann. Auf dem Platz rede ich auch nicht viel, konzentriere mich nur auf das Spiel", erzählt Maaß, der ins kalte Wasser geworfen wird. Anstatt ihm der Atem stockt, wächst er im bitteren Abstiegskampf endgültig zur Galionsfigur des Halvestorfer Piepenbusch heran. Insgesamt schießt Maaß 30 (!) Tore und wird im Saisonfinale endgültig zum Helden. Halvestorf muss gewinnen, um nicht in die Abstiegsrelegation zu geraten. In einem denkwürdigen Derby schießt er gegen den TSV Bisperode fünf (!) Tore und hält dank des 6:5-Erfolgs im Alleingang die Klasse – Maaß, die Bezirksliga-Versicherung. Die begehrte Torjäger-Kanone krallt er sich trotzdem nicht, der Lachemer Adem Avci schießt 2016/17 unglaubliche 33 Tore. In der darauffolgenden Saison, 2017/18, erfolgt der unfreiwillige Wechsel in starke Hannoveraner Staffel 3. Trotz sportlicher Steigerung spielt Halvestorf wieder gegen den Abstieg. „Wir hatten eine junge Mannschaft, das war nicht einfach“, meint Maaß. Am Ende feiert die SSG einen relativ ungefährdeten Klassenerhalt. Erfolgreichster Torschütze für Halvestorf? Beantwortet sich von selbst: Maaß mit 14 Toren.

Dem König fehlt die Krone


Mal wieder zu schnell für den Gegenspieler: Julian Maaß.
Was in all den Jahren fehlt, ist beinahe ungeheuerlich: Der Titel des Torschützenkönigs ist noch immer nicht in seinen Händen. Zeit, das zu ändern. Dank einiger Verstärkungen, darunter Bombenkicker Cezar Paraschiv, wichtiger Erfahrungen für junge Spieler und einem „Julez“ in Hochform, gelingt Halvestorf ein Traumstart in die Spielzeit 2018/19. Erst am zwölften Spieltag kassiert die SSG die erste Niederlage. Gleichzeitig ereilt die Piepenbusch-Kicker mal wieder das Verletzungspech. Innenverteidiger Torben Göldner verletzt sich langfristig und Timo Möller fällt einige Wochen aus. „Die beiden haben uns unglaublich viel Stabilität gegeben. Ihren Verlust konnten wir nicht auffangen“, weiß Maaß. Trotzdem zieht sich die Mannschaft am eigenen Schopfe aus der Schlinge und beendet die Saison auf einem starken fünften Rang. Und mit 25 Treffern holt sich Maaß endlich seine Torkrone. Von Zufriedenheit ist aber keine Spur.

Die Oberliga reizt – doch auf dem Piepenbusch regiert er


Julian Maaß jubelt mit Kai Brixius (li.) und Cezar Paraschiv (Mitte).
Trotz Tünderns Aufstieg und dem Reiz der Oberliga, bleibt der in Emmerthal ansässige Klasse-Kicker seinem Piepenbusch treu. „Ich will versuchen, mit Halvestorf in die Landesliga aufzusteigen. Ich habe wirklich überlegt, ob ich versuchen sollte, mich in der Oberliga zu probieren und war eigentlich schon mit einem Bein in Tündern. Ich war hin- und hergerissen und hatte große Schwierigkeiten, mich zu entscheiden. Letztlich habe ich dem Verein im Winter aber meine Zusage gegeben und möchte mein Wort nicht brechen. Hier spiele ich mit meinen Freunden, hier fühle ich mich wohl, hier genieße ich vollstes Vertrauen. Ich will oben angreifen und ein Teil davon sein“, stellt Maaß klar, dass er auch in der kommenden Saison für Halvestorf auf Torejagd geht. Mit Ex-Regionalliga-Spieler Sebastian Latowski bekommt die SSG einen hochkarätigen Neuzugang, mit Cezar Paraschiv gibt es bereits einen weiteren exzellenten Offensiv-Akteur im Team. Zeit für ein neues Dreieck – Zeit, neue Magie zu versprühen...
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