23.05.2019 18:54

Meldung


Wichtigstes Derby der jüngeren Kreis-Historie – das sagen die Experten

Wir haben uns mit Fußball-Kennern über das anstehende Highlight am Freitagabend unterhalten / Geht es nach den Experten, gibt es eine klare Tendenz

Cristiano dos Santos (in blau) spielt den Ball rechtzeitig vor der Grätsche von Andrzej Matwijow (in weiß) ab.
Am Freitagabend geht's zur  „Prime Time“ (20 Uhr) im Bad Pyrmonter Stadion an der Südstraße hoch her: Die SpVgg. Bad Pyrmont empfängt den HSC BW Tündern. Bereits ohne die tabellarischen Vorzeichen bringt dieses Duell viel Brisanz mit. Die beiden besten Teams des Fußball-Landkreises stehen sich gegenüber – und die Kurstädter sind auf Wiedergutmachung aus. In der ersten Runde des Bezirkspokals gab es in Tündern eine 0:3-Niederlage, im Landesliga-Hinspiel gar eine 0:4-Pleite. Während es für die Spielvereinigung tabellarisch nicht mehr um viel geht, wollen die Spieler um Trainer David Odonkor diese beiden deutlichen Niederlagen vergessen machen. Auf der anderen Seite stehen die Tünderaner, die eine historische Saison spielen. Noch nie waren die Blau-Weißen so nah dran am Oberliga-Aufstieg. Zwei Spiele vor Saisonende ist Tündern mit einem Punkt vor Verfolger SC Hemmingen-Westerfeld Spitzenreiter – die Oberliga ist zum Greifen nahe. Wir haben uns mit zahlreichen Persönlichkeiten  aus Hameln-Pyrmont über das anstehende Highlight unterhalten. 

Matthias Koch Team AWesAMatthias Koch (AWesA-Geschäftsführer): „Als wir im Sommer 2008 mit AWesA begonnen haben, war unsere erstes Punktspiel die Oberliga-Premiere von Preußen Hameln gegen den damals vom späteren HSV-Trainer Joe Zinnbauer gecoachten VfB Oldenburg vor 1.500 Zuschauern im Weserberglandstadion. Für unsere im letzten Jahrzehnt nicht gerade verwöhnte Fußball-Region wäre Tünderns Aufstieg in die fünfte Liga nicht nur eine Sensation, sondern möglicherweise ein Katalysator auf dem Weg in 'bessere Zeiten'. Ich wünsche mir, dass die Jungs von 'Siggi' Motzner Meister werden und verlasse deshalb ausnahmsweise meine Neutralitätszone in so einem Derby. Die Pyrmonter haben ihrerseits eine insgesamt gute Saison gespielt und übrigens mit ihrem Heimsieg gegen Hemmingen einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass die 'Schwalben' ganz oben in der Tabelle stehen.“
Tipp: 2:1 für Tündern.


Klaus Blome (Bürgermeister der Stadt Bad Pyrmont): „In den vergangenen paar Jahren hat sich zwischen den beiden Mannschaften ein Nachbarschaftsduell entwickelt. In der Landesliga und im Bezirkspokal begegnen sich beide Mannschaften relativ häufig. Ich gönne Tündern nach so einer tollen Saison den Aufstieg, glaube aber, dass Pyrmont sich knapp durchsetzt. Die Mannschaft von Trainer David Odonkor wird hochmotiviert zu Werke gehen.“
Tipp: 2:1 für Pyrmont.

Claudio Griese (Oberbürgermeister der Stadt Hameln): „Ich drücke dem Tabellenführer HSC BW Tündern die Daumen. Der Verein steht kurz vor dem Sprung in die Oberliga und ich gehe fest davon aus, dass Tündern dieses Spiel für sich entscheidet. Die Bad Pyrmonter haben ebenfalls eine gute Mannschaft, aber in diesem Spiel schlägt mein Herz für Tündern.“
Tipp: 3:1 für Tündern.

Johann Pfeifer Johann Pfeifer (Bundesliga-Schiedsrichter und Vereinsmitglied des HSC BW Tündern): „Ich bin Tünderaner durch und durch. Ich verfolge das Geschehen sehr intensiv und habe mir das Heimspiel gegen OSV Hannover angesehen. Man sieht sofort, wie geschlossen diese Mannschaft auftritt. Ich denke, dass Tündern das nötige Selbstvertrauen hat, um auch dieses schwierige Spiel gegen Bad Pymront zu gewinnen. Jedem ist bewusst, was möglich ist – dieser Aufstieg wäre historisch. Nichtsdestotrotz schätze ich die Kurstädter ebenfalls hoch ein. Sie haben in vielen Spielen unter ihren Möglichkeiten gespielt. Es wird für beide Parteien eine sehr schwierige Begegnung.“
Tipp: 3:1 für Tündern.


Oliver Steffan AWesAOliver Steffan (Spieler- und Trainerlegende, Autor des Buches „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“): „Schaut man ein  paar Wochen zurück, hatte Tündern vier Punkte Rückstand auf Hemmingen-Westerfeld – jetzt kann der Verein aus eigener Kraft Meister werden. Das setzt so viele Kräfte frei, dass die Mannschaft von Trainer Siegfried Motzner gegen Bad Pyrmont und auch gegen Iraklis Hellas Hannover bestehen wird. Das wäre eine der größten Sensationen der letzten Jahre. Damit hat keiner gerechnet und ich glaube, dass die Tünderaner Jungs mit so breiter Brust nach Bad Pyrmont fahren, dass sie die Mannschaft von David Odonkor schlagen werden.“
Tipp: 2:0 für Tündern.


Lars Diedrichs SpVgg Bad Pyrmont AWesALars Diedrichs (1. Vorsitzender der SpVgg. Bad Pyrmont): „Wir schlagen uns gegen starke Mannschaften meist sehr gut, gegen Tündern war es in den vergangenen Jahren aber immer schwierig. Fest steht, dass wir an guten Tagen mit dem Gegner in der Landesliga mithalten können. Auch für uns ist diese Partie wichtig. Ich vertraue unserem Trainer und seiner Mannschaft voll und ganz. Es tut mir Leid für Tündern, sollten ausgerechnet wir ihnen im Meisterkampf im Weg stehen. Wichtiger ist aber der sportliche Gedanke.“
Tipp: 2:1 für Bad Pyrmont.


Manfred Lentge neuer Trainer Tündern II KopffotoManfred Lentge (Herrenkoordinator HSC BW Tündern): „Bad Pyrmont gegen Tündern ist, losgelöst von der tabellarischen Situation, ein Derby. Und dieses Derby gilt es zu gewinnen, um diese einmalige Chance, aus eigener Kraft Meister werden zu können, zu nutzen. Die Mannschaft ist locker und gleichzeitig total fokussiert. Wir werden auf Sieg spielen – egal, ob das Spiel 1:0, 2:1 oder 10:9 für uns endet.“
Tipp: 2:1 für Tündern.


Florian Büchler (ehemaliger Spieler beider Vereine): „Ich hoffe, dass Tündern gewinnt, da es für Bad Pyrmont  um nichts mehr geht. Es wäre toll, wenn eine heimische Mannschaft unseren Fußball-Kreis wieder in der Oberliga vertreten würde. Allerdings glaube ich, dass Pyrmont die Spiele gegen die Spitzenmannschaften besonders gut beherrscht – das hat die Mannschaft von David Odonkor bereits häufig bewiesen.“
Tipp: 1:1.


Pablo Blaschke (Sportredaktion Radio Aktiv): „Tündern hat in letzter Zeit wieder sehr gut gespielt und als Tabellenführer natürlich auch die Favoritenrolle. Gegen den Heeßeler SV haben die Blau-Weißen ein Bombenspiel gemacht (4:1 für Tündern, Anm.d.Red.). Die Bad Pyrmonter haben dagegen eine Achterbahnfahrt hinter sich. Mal spielen sie überragend, mal schlecht. Trainer Davidi Odonkor hatte das große Pech, aufgrund vieler Verletzungen, Woche für Woche eine andere Mannschaft ins Rennen schicken zu müssen. Tündern wirkt einfach gefestigter und hat den Wind des Tabellenführers im Rücken.“
Tipp: 3:0 für Tündern.

Andreas Rosslan (Sportredaktion Dewezet): „Ich glaube, dass Tündern sich diese Chance, Meister zu werden, nicht entgehen lassen wird. Deshalb sind die Blau-Weißen für mich der Favorit. Andererseits sind die Bad Pyrmont gerade gegen Tabellenführer immer für eine Überraschung gut – wie beim 2:1-Sieg gegen Hemmingen-Westerfeld in der Hinrunde.“
Tipp: 1:0 für Tündern.
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