18.02.2019 18:47

Portrait


Kayrak & Lügde: Eine alte Liebe, die neu aufflammt

Lügdes Spielmacher Serkan Kayrak im Portrait / Kayrak erzielt 40 Scorerpunkte in der Hinrunde

Ab Sommer 2018 wieder bei seiner alten Liebe: Serkan Kayrak.


Von Hendrik Schmidt

Im Sommer 2018 zieht es ihn wieder in seine Heimat Lügde – dort, wo er als kleiner „Bub“ Fußball spielen lernt. In der Hinrunde der Kreisliga A fügt er sich brillant in den Kader der „Westfälischen Eichen“ ein. Mit insgesamt 14 Toren und 26 Vorlagen in allen Wettbewerben ist er ein Garant für den „blau-gelben“ Erfolg. Im Gespräch mit AWesA erzählt Serkan Kayrak von seinen fußballerischen Anfängen, der Landesliga-Zeit in Bad Pyrmont, einem Probetraining bei Werder Bremen und seinen Zielen mit den Lügdern.

„Ich liebe den Sport!“ Das ist die erste Antwort von Serkan Kayrak auf die Frage, wieso er mit dem Fußball angefangen habe. Bereits im frühen Alter kickt er vor der Haustür des Elternhauses. In der Grundschule trifft er auf seinen Kumpel und heutigen Teamkameraden Marcel Walek – rückblickend hat diese Freundschaft seinen Weg als begabter Kicker geebnet. „Er hat mich damals gefragt, ob ich nicht mal mitkommen will“, so Kayrak. Die Geschichte beginnt also da, wo er sie heute weiterschreibt: beim Verein aus der Osterräderstadt, dem TuS WE Lügde. Schon früh erkennen die Verantwortlichen das Talent des kleinen, aber quirligen Jungen. Einer von ihnen ist Thorven Lucht. Lucht ist Lehrer am Humboldt Gymnasium in Bad Pyrmont und für sein Engagement im Schulfußball im Kreis Hameln-Pyrmont bekannt. Eine Kooperation der Schule aus der Kurstadt mit dem Bundesligisten Werder Bremen macht es möglich, dass Kayrak 2009 zum Probetraining eingeladen wird. „Da war ich gerade einmal zwölf Jahre alt. Es war einfach eine geile Erfahrung. Wir haben auf den Plätzen direkt vor dem Weserstadion trainiert. Ich habe an diesem Tag alles gegeben und wollte hoch hinaus. Leider hat es am Ende nicht gereicht, aber die gesammelte Erfahrung möchte ich nicht missen. Das Training hat mir aber verdeutlicht, wo meine Ziele liegen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Thorven Lucht für sein Engagement bedanken. Ohne ihn hätte ich diese Chance nicht bekommen“, schwelgt Kayrak in Erinnerungen.

Über Tündern nach Bad Pyrmont


Trotz des Rückschlags macht Kayrak weiterhin auf sich aufmerksam. Nach der C-Jugend ist dann klar, dass der heimische Platz auf der Emmerkampfbahn nicht mehr genug ist. „Ich bin dann mit Tommy Starostin (Anm. d. Red. spielt mittlerweile beim FC Preussen Hameln) und Leandro Ribeiro (Anm. d. Red. MTSV Aerzen) zum HSC BW Tündern gewechselt. Zu der Zeit hat Tündern in der Landesliga gespielt. Ich wollte oben angreifen und schauen was möglich ist“, berichtet Kayrak von seinem ersten Wechsel. Die Fahrgemeinschaften mit Starostin und Ribeiro erleichtern ihm die Eingewöhnung. Trotzdem ist es für ihn zunächst fremd, nicht mehr das blau-gelbe Trikot zu tragen. „Es war komisch, da meine ganzen Freunde weiterhin in Lügde gespielt haben.“ Das erste Jahr in Tündern verläuft positiv, mit dem damaligen Trainer Jörn Waczynski kommt Kayrak gut zurecht. „Ich habe bei mir eine Leistungssteigerung festgestellt und habe regelmäßige Einsatzzeiten bekommen, dass freut einen natürlich. Leider gab es dann Unstimmigkeiten im Verein. Jörn ist gegangen und mit dem neuen Trainer bin ich nicht so gut klargekommen.“ Für Kayrak ist daraufhin klar, dass der Weg wieder zurück in den Pyrmonter Raum gehen soll.

„Drei sehr schöne Jahre in Bad Pyrmont“


„Zu der Zeit habe ich gerade mein Abitur gemacht, das war 2015. Meine Freunde aus der Schule haben beim JFV Union Bad Pyrmont gespielt, also bin ich dorthin gewechselt. Da haben wir dann in der Bezirksliga gekickt“, so Kayrak. In Pyrmont zeigt Kayrak erneut starke Leistungen. Das bleibt dem angesehenen Herrentrainer Philipp Gasde nicht verborgen. „Philipp hat mich damals kontaktiert und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in der ersten Herren zu spielen. Das war natürlich ein großer Ansporn, denn der Schritt aus der Jugend-Bezirksliga in die Herren-Landesliga war schon groß. Das Vertrauen von Philipp hat mir sehr geholfen“, meint Kayrak. Von insgesamt 30 Spielen hat Kayrak in der darauffolgenden Saison 29 Spiele absolviert. „Auch als David Odonkor als Coach übernommen hat, hat es sehr viel Spaß gemacht. Es waren wirklich drei sehr schöne Jahre in Bad Pyrmont“, ist Kayrak dankbar für die Zeit in der Kurstadt. Im Sommer 2018 kommt dann allerdings der überraschende Wechsel zum Heimatverein an die Emmer – von der Landesliga in die Kreisliga A. Geht es nach Kayrak, ist es für ihn der goldrichtige Schritt: „Der Aufwand in Bad Pyrmont war enorm. Fußball hatte bei mir immer die höchste Priorität, das hat sich dann geändert. Ich habe erkannt, dass sich mein Studium und der Fußball in der Landesliga sich nicht unter einen Hut bringen lassen. Mein Studium hat gelitten. Man muss sich auch einfach bewusst sein, dass Fußball, auch auf diesem Niveau, immer noch ein Hobby ist.“ In Lügde ist die Freude über die hochkarätige Neuverpflichtung groß. Das Team von Trainer Andreas Hoffmann gehört zu den Top-Teams der Kreisliga A Detmold und peilt nach knapp verpasstem Aufstieg den ganz großen Wurf an. Dass Lügde auf auf dem ersten Platz überwintert, ist auch der Qualität von Edeltechniker Kayrak geschuldet.

„Ich spüre das Vertrauen auf dem Platz“


Insgesamt 40 Scorerpunkte sammelt er in der Hinrunde. „Ich wurde von der Mannschaft super aufgenommen. Es hat sich einfach wie eine Rückkehr angefühlt. Wenn ich das Vertrauen auf dem Platz spüre, dann bringe ich auch meine Leistung“, so Kayrak: „Ich bin immer froh, wenn ich der Mannschaft helfen kann. Es ist mir egal, ob ich ein Tor schieße. Die Hauptsache ist, dass wir gewinnen.“ Gewonnen haben die Lügder in der Liga bisher 15 Mal. Vor allem gegen die Top-Teams wussten die „Eichen“ zu überzeugen. Allen voran Serkan Kayrak. Im direkten Duell mit dem Tabellendritten Pivitsheide erzielt er einen Dreierpack. „Das war mein Highlight der Hinrunde. Wir wissen, dass wir alles für das große Ziel Aufstieg geben müssen. Und so gehen wir auch in die Partien“, berichtet er. Wenn man sich im Lager der Blau-Gelben umhört, dann soll es diese Saison mit dem Aufstieg klappen. Letztes Jahr wurde dieser noch knapp verpasst. In dieser Saison haben die „Eichen“ jedoch einen Vorteil, den die Konkurrenz nicht hat: Serkan Kayrak.
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Hendrik Schmidt
Hendrik Schmidt
Hendrik ist Freier Mitarbeiter und vor allem am Wochenende im Bereich Fußball und Handball für das Team AWesA im Einsatz.
Telefon:
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