29.08.2018 16:10

Oberliga Damen


Käber: „Wir haben keine Chance und das ist unsere Chance“

ho-handballs neuer Trainer im Interview / „Natürlich kann man sich die 'fertigen' Spielerinnen mit großem finanziellen Aufwand auch einfach dazukaufen – das ist sportlich gesehen vielleicht einfacher. Ich habe hier aber einen anderen Auftrag und dieser reizt mich.“

Er gibt die Richtung vor: ho-Coach Frank Käber.

ho-handball – Hannoverscher SC (Samstag, 17 Uhr).

Die Euphorie war riesig: ho-handballs Damen wurden unangefochtener Meister in der Landesliga und sind damit in die Oberliga aufgestiegen. Doch wenige Wochen nach dem großen sportlichen Erfolg kam die Ernüchterung: Trainer Mike Bezdicek trat überraschend als Trainer zurück, bemängelte zudem die fehlende Kaderbreite. Nach seinem Weggang entschieden sich auch Viola Pallas und Kathrin Hill die Mannschaft zu verlassen – zwei Leistungsträgerinnen, die mit „Bezze“ kamen und einen großen Anteil am Aufstieg hatten. Seit einigen Wochen steht fest: Frank Käber übernimmt die Baxmannstädterinnen als Trainer. Er trainierte den MTV Rohrsen noch zu Drittliga-Zeiten. Auf ihn wartet eine echte „Mammut-Aufgabe“. Er soll eine Mannschaft, die im Schnitt unter 20 Jahre alt ist, fit für die Oberliga machen. Wir haben mit ihm über seinen neuen Posten, die kommende Saison und seine Ziele gesprochen.

Herr Käber, Sie hatten aufgrund Ihrer späten Verpflichtung weniger Zeit für die Vorbereitung. Wie haben Sie die fehlenden Wochen mit Ihrer Mannschaft kompensiert?
Frank Käber: „Wir sind am 8. August direkt mit einem Trainingslager gestartet, um mehrere Einheiten absolvieren zu können. Das hat uns gut getan. Ansonsten haben wir die Trainingstage unter der Woche ausführlich genutzt, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Allerdings steht auch fest, dass man das endgültige Gesicht der Mannschaft erst im Laufe der Saison sehen wird. Am Deckungsverhalten haben wir ein wenig verändert, ansonsten bauen wir auf die bewährten Stärken der Aufstiegssaison. Da kann ja nicht alles falsch gewesen sein (lacht). Der Unterschied zur letzten Saison ist, dass wir eine extrem  junge Mannschaft haben, die im Schnitt noch nicht einmal 20 Jahre alt ist. Das ist für mich als Trainer eine schöne Sache, da ich in der Vergangenheit viel im Jugendbereich gearbeitet und große Freude dabei habe. Unser Ziel ist eindeutig die Weiterentwicklung. Man sollte uns nicht nach Ergebnissen bewerten, sondern zunächst danach, wie wir uns präsentieren.“

Mit Viola Pallas und Kathrin Hill haben zwei Leistungsträgerinnen der vergangenen Saison den Verein kurzfristig verlassen. Wie wollen Sie diese Verluste auffangen?
„Es ist schade, dass sie den Verein verlassen haben, aber es ist so, wie es ist. Das müssen wir durch noch mehr Einsatz kompensieren. Diese Unbekümmertheit und die Aufstiegseuphorie wollen wir mit in die kommende Saison nehmen. Solche Verluste kann man nur durch mannschaftliche Geschlossenheit auffangen. Mit Sophia Nagel haben wir ein junges Talent aus Schaumburg dazugewonnen. Sie hat natürlich noch nicht die Erfahrung von Viola Pallas, aber sie wird mit ihrem Können in ihre Rolle hineinwachsen.“ 

Ihr Vorgänger Mike Bezdicek bemängelte bei seinem Rücktritt die fehlende Breite im Kader und sah kaum Chancen, sich in der Oberliga zu behaupten. Wie gut sehen Sie Ihr Team für die kommende Spielzeit aufgestellt?
„Da stoßen unterschiedliche Philosophien aufeinander. Wenn man sich unseren Kader anschaut, fehlen die großen Namen. Aber genau das ist meine Aufgabe: Ich soll diese extrem junge und unerfahrene Mannschaft weiter ausbilden, verbessern und dann im besten Fall die Klasse halten. Natürlich kann man sich die 'fertigen' Spielerinnen mit großem finanziellen Aufwand auch einfach dazukaufen – das ist sportlich gesehen vielleicht einfacher. Ich habe hier aber einen anderen Auftrag und dieser reizt mich.“ 

Mit dem Hannoverschen SC kommt der Vizemeister der abgelaufenen Saison. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein und was ist wichtig, um vielleicht für eine Überraschung zu sorgen?
„Wir haben keine Chance und das ist unsere Chance (lacht). Der HSC hat eine Top-Mannschaft mit einem Top-Trainer. Viele Spielerinnen haben Drittliga-Erfahrung. Sie werden auch in der kommenden Saison wieder ganz oben mitspielen. Vielleicht unterschätzt Hannover uns. Wenn es für sie ganz schlecht läuft und für uns ganz gut, dann kann es zu einem guten Ende kommen. Ansonsten kommt es darauf an, dass wir uns unseren Zuschauern gegenüber gut präsentieren, dass wir kampfbereit und mutig sind.“
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