Oberliga

Elf Treffer: Pille-Glanzleistung bringt „Hölle Nord“ zum beben

Spannung pur: VfL setzt sich im „Top-Spiel-Krimi“ gegen Northeim durch / Koß: „Das war ein großartiges Spiel“

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VfL Hameln – Northeimer HC 29:27 (14:15).

„Das war ein absolutes Spitzenspiel! Und am Ende haben wir die Begegnung verdient für uns entschieden“, war VfL-Trainer Sönke Koß nach dem 29:27-Sieg gegen den bis dato zweitplatzierten Northeimer HC überglücklich. Dabei mussten die Gastgeber schon im Vorfeld der Partie den ersten Schock verkraften: VfL-Akteur Sven Hylmar verletzte sich im Training am Donnerstag schwer und wird mit Verdacht auf Kreuzbandriss lange ausfallen. „Das ist natürlich ganz bitter für uns. Sven hat bisher eine ganz starke Saison gespielt. Wir wünschen ihm auf jeden Fall eine schnelle Genesung“, berichtete Koß im Anschluss an 60 packende Minuten, die aus Hamelner Sicht ideal begannen: In der fast voll besetzten „Hölle Nord“ erwischten die Hausherren den besseren Start und gingen durch Oliver Glatz und Jannis Pille mit 2:0 in Front. Doch die Northeimer zeigten sich davon nicht geschockt, drehten die Partie und übernahmen mit 5:3 die Führung. Doch der bärenstark spielenden Jannis Pille brachte die VfL-Sieben zurück und markierte den erneuten 8:7-Führungstreffer für die Hamelner. Beide Teams schenkten sich nichts und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem etliche Nickligkeiten für letzte Würze sorgten und die Fans beider Seiten jetzt mehr und mehr zu Hochform aufliefen.  Folgerichtig lag der NHC beim Pausenpfiff nur knapp mit 15:14 in Front. „Am Anfang haben sich beide Teams noch abgetastet. Für uns war es das erwartet schwere Spiel. Northeim hat einen schnellen Ball gespielt“, analysierte Koß den Beginn.

Höltje macht in dramatischer Schlussphase  den Sack zu

Auch im zweiten Durchgang kam das VfL-Team um Mannschafsführer Oliver Glatz hellwach aus der Kabine. Eine Drei-Treffer-Serie von Heiko Heemann brachte die Hausherren mit 17:15 in Führung. Nur kurze Zeit später entschärfte VfL-Keeper Andreas Kinne beim Stand von 18:16 einen Siebenmeter der Gäste, ehe den Hamelnern auf der anderen Seite zwei Tore in Folge gelangen. Über 21:17 setzen sich Heemann & Co. auf 23:19 (47.) ab. Aus Hamelner Sicht lief es richtig rund und die Vorentscheidung schien greifbar. Doch die Gäste gaben sich noch längst nicht geschlagen und kämpften sich bis zur 53. Minute wieder auf 21:24 heran. Wenig später sah VfL-Akteur David-Niclas Emmel den Roten Karton und Northeim markierte in doppelter Überzahl den 23:24-Anschlusstreffer. Die Dramatik war greifbar und der Trend sprach in dieser Phase des Spiels für den Sportclub. Doch die Gastgeber hatten stets die passende Antwort parat, als die Anhänger fürchteten, ihr Team könne den Vorsprung doch noch aus der Hand geben. In der Schlussphase avancierte dann der angeschlagene Torben Höltje zum Matchwinner. Er markierte die Tore zum 28:26 und zum 29:27-Endtstand und sorgte für ausgelassene Stimmung auf der VfL-Bank und den Rängen. In der Schlussminute bejubelten die Fans ihr Team mit stehenden Ovationen und feierten den Hamelner Sprung auf Platz zwei. „Das war ein großartiges Spiel. Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig klasse gespielt. Auch die Wechsel haben gut gepasst. Das war eine tolle Team-Leistung. Zudem haben uns unsere Fans toll unterstützt“, war Koß, in dessen insgesamt sehr überzeugenden Team Jannis Pille ein Sonderlob erhielt, vor Freude aus dem Häuschen. Die nächste Partie  steht für die Blau-Weiße erst am 17. Dezember auf dem Programm, da das Duell in Warberg (Halle belegt) verlegt werden musste.

VfL Hameln: Jannis Pille (11), Heiko Heemann (5), Oliver Glatz (4/2), Dean Wood (3), Torben Höltje, Björn Schubert (je 2), Jannik Henke, David-Niclas Emmel (je 1).