02.09.2023 21:57
Oberliga
Schlagabtausch am Eintrachtweg: Siegesmund-Sieben schnuppert an Sensation
VfL liegt gegen amtierenden Meister mehrmals in Führung / „Schade, dass die Differenz letztlich so deutlich geworden ist“
Tim Jürgens war mit fünf Treffern bester Werfer auf Seiten der Hamelner.
VfL Hameln – Handball Hannover-Burgwedel 25:32 (15:15).
Was hätte das für ein traumhafter Start in die neue Oberliga-Saison für den VfL Hameln werden können? Mit dem nicht aufstiegswilligen Meister der vergangenen Spielzeit, Hannover-Burgwedel, lieferten sich die Mannen von Trainer Marc Siegesmund über 45 Minuten einen absoluten Krimi. Zwischenzeitlich führte man das Geschehen sogar an – und das auch noch vor heimischer Kulisse. Aber der Reihe nach. „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr gut gestanden und im Angriff gute Lösungen gefunden. Da hat man gesehen, dass wir mithalten können“, lobte VfL-Trainer Marc Siegesmund die Leistung seiner Männer nach dem Ertönen der Schlusssirene. Dabei brauchten die Gastgeber einige Minuten, um zu ihrem Spiel zu finden. Nachdem der Rhythmus gefunden war, wurde der anfängliche 1:3-Rückstand auch schnell in ein 6:6 egalisiert (14.). In der Folge entwickelte sich ein nervenaufreibender Schlagabtausch nach folgendem Muster: Burgwedel legte ein, zwei Treffer vor, bevor Hameln wieder aufholte und ausglich – bis zur 23. Minute. Nach dem Treffer von Tim Jürgens führten die „Roten Teufel“ plötzlich sogar mit 13:12. Der Treffer von Hannovers Steffen Dunekacke leitete zunächst zwar wieder eine Torfolge der Gäste ein, doch trotzdem hätte der VfL auch zur Pause vornliegen können. „Jannis Pille hat in letzter Sekunde einen gegnerischen Wurf geblockt und aus eigener Hälfte auf das leere Tor geworfen. Leider hat der Ball nur den Pfosten getroffen“, schilderte Siegesmund die Situation.
Nach dem Seitenwechsel verlief das Spiel zunächst so weiter, wie es vor der Pause geendet hat – mit Spannung pur. Führte der VfL in der 32. Minute noch mit zwei Treffern (17:15), lag 20 Minuten vor dem Ende wieder der große Favorit auf Kurs Auftaktsieg. Bis zur 47. Minute mischten die Hausherren tapfer mit, kamen per Siebenmeter durch Janne Siegesmund nochmal auf einen Treffer heran (23:24), doch auf den letzten Metern ging dem einstigen Bundesligisten die Konzentration abhanden. „Die Fehlerquote ist gegen Ende zu hoch geworden. Wir haben einfache Abspielfehler gemacht und den Gegner damit zu Tempogegenstößen eingeladen. Auf der Gegenseite haben wir dann zu Risikowürfen gegriffen, um dranzubleiben. Das war aber auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt“, fuhr der Coach fort. So glitt den Gastgebern die Partie in der Schlussviertelstunde aus den Händen, spätestens nach einer Fünf-Tore-Serie der Landeshauptstädter war die Entscheidung gefallen. Beim Stand von 25:32 ertönte die finale Sirene. Siegesmund haderte letztlich etwas mit der Höhe der Niederlage: „Es ist schade, dass die Differenz letztlich so deutlich geworden ist. Deshalb bin ich insgesamt nicht ganz zufrieden. Wir haben aber besonders in der ersten Hälfte eine Leistung gezeigt, auf die sich aufbauen lässt.“ Lobeshymnen gab es zudem noch auf Keeper Cedric Jürgens: „Er hat heute einige freie Würfe gehalten. Besonders bei Versuchen von außen war seine Kiste wie vernagelt.“
VfL Hameln: Tim Jürgens (5/1), Johannes Evert (5/1), Janne Siegesmund (4/1), Mats Schmidt, Jasper Pille, Luca Willmer (jeweils 3), Jannik Henke, Sebastian Maczka (jeweils 1).
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