06.03.2023 13:21

Meldung


Kehrtwende bei JSG Weserbergland! VfL Hameln bleibt nun doch Stammverein

Kutschera: „Was uns keinesfalls wieder passieren darf: Fehlentwicklungen runterschlucken“
JSG Weswerbergland erweitert sich mit ho-handball
Die JSG Weserbergland im Jahr 2019, als ho-handball (VfL Hess. Oldendorf und TSV Fuhlen) sich dem Konstrukt anschloss. Vorne v. li.: Manfred Herzog (VfL Hameln), Monika Burbach (MTV Rohrsen), Jan Koß (MTV Rohrsen), Bettina Brackhahn (TSG Emmerthal). Hinten v. li.: Susanne Buchmeier (ho-handball), Bernd Schneider (VfL Hameln), Bernd Fichtner (ho-handball), Peter Bormann (ho-handball) und Stephan Kutschera (TSG Emmerthal).
Die Nachricht überraschte gegen Ende des letzten Jahres die lokale Handballszene: Der VfL Hameln kündigte als einer der fünf Stammvereine die Mitgliedschaft in der JSG Weserbergland – man wolle „back to the roots“ und in eigener Regie wieder mehr Leistungsorientierung im Jugendbereich anbieten. Das stieß bei den vier anderen Vereinen, TSG Emmerthal, MTV Rohrsen, TSV Fuhlen und VfL Hessisch Oldendorf (ho-handball), auf Unverständnis (wir berichteten, Artikel unten verlinkt).

In den letzten Tagen folgte allerdings die Kehrtwende. Aufgrund eines Formfehlers seitens des VfL bei der Kündigung setzten sich die fünf Vereinsvorstände erneut an einen Tisch zusammen. Hierbei wurden auch die Themen besprochen, die den VfL Hameln zur Kündigung bewogen. Was sich alle fünf Vereine ankreiden: Die Kommunikation sei in der Vergangenheit zu kurz gekommen, sodass langsam, aber sicher Gräben entstanden, die man im ersten Moment gar nicht als solche wahrgenommen habe.
Infolge der erneuten Gespräche hat der VfL Hameln seine Kündigung zurückgezogen und bleibt vorerst nun doch Teil der JSG Weserbergland. „Wir haben bei der Kündigung einen Fehler gemacht und bleiben zum Wohle der Jugendlichen in der Spielzeit 2023/2024 somit weiterhin Teil der JSG. Das oberste Ziel des VfL Hameln bleibt aber bestehen: Wir wollen den Leistungsbereich in Zukunft deutlich stärken und unsere Jugendspieler wieder auf ein deutlich höheres handballerisches Niveau entwickeln", sagt Sven Herzog vom VfL Hameln.

JSG-Leiter Stephan Kutschera ergänzt: „Die fünf Vereinsvorstände haben sich noch einmal zusammengesetzt, um die Themen, die den VfL Hameln dazu gebracht haben zu kündigen, zu besprechen. Es hat sich herausgestellt, dass die Vorstellungen aller  Stammvereine ziemlich nah beieinander liegen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es gerade im älteren Jugendbereich, also B- und A-Junioren, sehr schwierig werden könnte, wenn zwei Vereine sich aufgrund mangelnder Masse an handballbegeisterten Jugendlichen um die gleichen Spieler streiten.“

Die JSG wolle allen Kindern und Jugendlichen, die gerne Handball spielen möchten, diese Möglichkeit auch weiterhin bieten – im Breiten- und Leistungsbereich. „Leider kam der Leistungsbereich in den letzten Jahren deutlich zu kurz. Daran werden wir nun arbeiten und Konzepte entwickeln, um die Spitze im Jugendbereich zu stärken. Wir drehen aktuell viele Strukturen auf links. Vielleicht sind wir auch in eine Art Trott verfallen und haben uns darauf verlassen, dass schon alles irgendwie läuft. Das darf nicht passieren, denn Stillstand ist nie gut“, fährt Kutschera fort.

In einem halben Jahr wolle man sich wieder an einen Tisch setzen und die Situation beurteilen. „Wir werden in regelmäßigen Zeitabständen zusammensitzen und die Zeit Revue passieren lassen. Was uns keinesfalls wieder passieren darf: Fehlentwicklungen runterschlucken. Damit ist keinem geholfen, ganz im Gegenteil. Da baut sich nur Frust auf“, unterstreicht Kutschera. 

 
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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