13.02.2011 20:54

Schorich-Rot bringt TSG um den Sieg und auf die Palme!

Kutschera: „Das war eine Lächerlichkeit“ / Beste Auswärtsleistung: Aber Aerzen verliert erneut

TSG Emmerthal – MTV Großenheidorn 33:33 (21:17).

Was für ein Handball-Krimi! Die Endphase der Partie zwischen der TSG Emmerthal und dem MTV Großenheidorn war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. 15 Sekunden vor dem Abpfiff eroberte Ralf Männich beim Stand von 33:33 den Ball und setzte Christopher Beims in Szene. Dieser hätte das Leder - gegen die mittlerweile mit sieben Feldspielern aufgerückte MTV-Sieben – nur noch in das leere Tor werfen müssen, setzte von Höhe der Mittellinie jedoch zu hoch an und verfehlte das freie Gehäuse des Favoriten. Im Gegenzug hätten die Gastgeber für diesen Fehler um ein Haar auch noch mit dem Remis bezahlt. In der letzten Aktion der Partie trafen die Gäste zum vermeintlichen 33:34-Siegtreffer. Doch die Unparteiischen entschieden nach kurzer Absprache, dass das Tor nach der Sirene gefallen sei. Eine etwas glückliche Entscheidung aus Sicht der Hausherren, die sich bis dahin nicht allzu begeistert von den Schiedsrichter-Leistungen zeigten. Vor allem der Platzverweis für Top-Torschützen Arnold Schorich (48.) sorgte für Aufregung auf der TSG-Bank und den Rängen der Sporthalle in Kirchohsen. „Das ist eine Lächerlichkeit, das war niemals Rot!“, war Emmerthals Handballchef Stephan Kutschera noch Minuten nach dem Abpfiff aufgebracht über die Entscheidung, die im TSG-Spiel für den entscheidenden Bruch sorgte. Bis dato hatten die Gastgeber das Geschehen stets im Griff. Nach ausgeglichenem Start setzte sich die Loncovic-Sieben in der 23. Minute erstmals mit drei Toren (20:17) ab. Nach dem Seitenwechsel mussten die Emmerthaler eine Zeitstrafen-Flut (36.) einstecken. Trotz doppelter Unterzahl auf dem Parkett und einer Zweiminuten-Strafe gegen Trainer Danilo Loncovic verlief zunächst alles weiter nach Plan. Bis auf 29:24 konnte die TSG ihren Vorsprung ausbauen. Dann folgte Schorichs Rote Karte, die er sich einhandelte, als er einen erweiterten Gegenstoß des Tabellenvierten regelwidrig störte. „Da kann man zwei Minuten für geben. Rot war aber völlig übertrieben. Das war eine halbe Katastrophe“, beschrieb Kutschera die Situation. In der Endphase verkürzten die Gäste vom Steinhuder Meer, die bis dahin mit 29:33 im Hintertreffen lagen, Tor um Tor. Die Emmerthaler agierten in diesen Minuten etwas zu ungeschickt und machten sich das Leben durch Einzelaktionen oder überhastete Abschlüsse selbst schwer. So kam die TSG kein weiteres Mal zum Torerfolg, während der MTV in der letzten Minute erstmals den Rückstand ablegte und zum 33:33 ausglich, ehe der turbulente, aber torlose Schlussspurt beider Teams die packende Begegnung beendete. „Im Vorfeld hätte ich den Punkt gern genommen. Aber bei diesem Spielverlauf wäre mehr drin gewesen“, so das Fazit von TSG-Spartenleiter Stephan Kutschera.
TSG Emmerthal: Arnold Schorich (15), Tobias Brackhahn (8), Christian Raddatz (5), Ralf Männich (2), Thorsten Dohme, Fabian Büdow (beide 1), Alexander Cyrklaff (1/1).

TSV Anderten II – HF Aerzen 27:22 (16:12).

Erneut gab es für die Handballfreunde aus Aerzen auswärts nichts zu holen. Bei der Reserve vom TSV Anderten kassierten die Hummetaler eine 22:27-Niederlage. Durch diese elfte Saisonniederlage verpasste es die Piepenbrink-Sieben, den Kontakt zum Tabellennachbarn Anderten herzustellen. Mit jetzt 12:22-Zählern rangiert die HF-Sieben weiter auf dem zehnten Tabellenplatz und befindet sich damit mitten im Abstiegskampf. „Das war unser bestes Auswärtsspiel in dieser Saison. Leider sind wir am Ende für unseren kämpferischen Einsatz nicht belohnt worden. Das lag aber vor allem wieder an der schwachen Leistung der Schiedsrichter“, haderte Aerzens Trainer Gebhard Piepenbrink nach dem Spiel mit etlichen Entscheidungen der Unparteischen. Von Beginn an zeigten die Gäste eine couragierte Leistung und gestalteten die Begegnung ausgeglichen. Fünf Minuten vor der Pause war die Partie beim Stand von 12:12 völlig offen. Doch in der Folge erhielten die Aerzener einige fragwürdige Zeitstrafen. Das Überzahl-Spiel nutzte die TSV-Sieben konsequent aus und erzielte die letzten vier Treffer im ersten Durchgang. Somit wurden beim Stand von 16:12 für den TSV Anderten die Seiten gewechselt. Nach dem Wiederanpfiff stemmte sich die Piepenbrink-Sieben gegen die drohende Niederlage. Auch nach 42 Minuten gaben sich die Hummetaler beim Stand von 14:19 längst nicht geschlagen. Über „bedingungslosen Kampf“ spielten sich die Gäste zurück in die Begegnung. In der 50. Minute (22:22) durften die Aerzener wieder vom ersten Erfolgserlebnis in der Fremde träumen. Doch in der verbleibenden Spielzeit standen die Referees wieder im Mittelpunkt und brachten die Handballfreunde mit einseitigen Entscheidungen immer wieder auf die Palme. Das zeigt auch das Zeitstrafenverhältnis nach 60 Minuten. Während die Gastgeber nur eine Zeitstrafe bekamen, mussten die Aerzener sechs Mal in Unterzahl spielen. Somit musste sich die HF-Sieben am Ende trotz einer guten Leistung mit 22:27 geschlagen geben. „Das ist eine ganz bittere Niederlage für uns. Die Mannschaft ist sehr enttäuscht. Sie hat fast alles umgesetzt, was ich verlangt habe“, war Piepenbrink nach der Begegnung fast sprachlos.
HF Aerzen: Nils Gericke (4), Benjamin Bauer, Bernhard Grabbe, Peter Schulz, Nils Vietmeyer, Daniel Wick (je 3), Siegfried Buss (2), Tim Gronemann (1).
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