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„Spiel unseres Lebens“: „Andi“ & „Ralle“ Scheler – zwei Laufbahnen klingen aus

Bei Zwillingen ist es immer eine delikate Aufgabe über gemeinsame, in diesem Fall sportliche, Leistungen zu berichten, wenn beide Burschen sehr gut in ihrem Tun sind, der eine jedoch noch größerer Erfolge gefeiert hat als der andere... Von Oliver Steffan

Der Hamelner Aufstieg in die Amateur-Oberliga zur Saison 1993/94, mit Punktspielen gegen den Deutschen Meister von 1967, Eintracht Braunschweig, den VfL Osnabrück, Holstein Kiel oder den VfB Oldenburg, ist Wirklichkeit geworden.

In der dritten Liga weht dann ein deutlich rauerer Wind. Trainer Uwe Cording und Manager Arno Karnau versuchen im Herbst 1993 alles, um nach dem schwachen Start, Punkte und Zuversicht herbeizuhexen.  Mit der Verpflichtung von fünf kasachischen Erstliga-Spielern sollen Siege eingefahren und die sportlichen Sorgen verscheucht werden. Das klappt nicht so ganz – aber das ist wieder eine andere Geschichte...

Nach den weniger erfolgreichen und schwieriger werdenden Preußen-Jahren von 1994 bis 1997 folgt Ralf seinem Bruder Andreas zur Saison 1997/98 zur SSG Halvestorf. Es geht mit den Mannen vom Piepenbusch bis in die Landesliga hoch. Diese letzten gemeinsamen Jahre auf dem Platz sind für die ehrgeizigen Burschen jedoch auch durch mehrere Verletzungen, insbesondere bei „Ralle“, geprägt. Im Jahr 2000 fordern die Jahre auf dem Asche- und Kunstrasenplatz und vor allem „Ralles“ kompromisslose Spielweise seinen Tribut. Verletzungsbedingt hängt der 32-Jährige seine Schuhe nach über 300 Dritt- und Viertliga-Spielen an den berühmten Nagel.

„Andi“ kickt weiter oben, macht Jahre später dann in der Kreisliga und auch in der Bezirksklasse als Methusalem, inzwischen Abwehrchef, noch von sich reden. Den TSV Klein Berkel führt der Routinier als Kopf, Herz und Führungsspieler in der Saison 2003/2004 in den Bezirk.

Auf die Frage, welcher Mitspieler in seiner Laufbahn sein stärkster gewesen sei, antwortet Kreisliga-Legende Jan Koss in der Chronik „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“: „Ganz klar Andreas Scheler; wie er mit dem Ball umgehen kann, ist einfach sensationell. Als wir auf Abschlussfahrt am Ballermann waren, hat er dem Profi-Jongleur Manolo im Megapark gezeigt, wie man auch im fortgeschrittenen Zustand bei 30 Grad Hitze richtig mit der Kugel umgeht. Ich denke, das hätten nur wenige Bundesligaprofis so hinbekommen. Die Menge hat gejubelt…“

Mit den „Old-Stars“ räumen die Brüder dann auch beim SSK-Cup noch ordentlich ab: Sechs Wochen vor ihrem 40. Geburtstag gewinnen die Blondschöpfe nicht nur gemeinsam den Titel, „Andi“ wird zudem mit acht Buden Torschützenkönig.

Übrigens gilt das Doppel „Scheler/Scheler“ im Kopfball-Tischtennis, Stand heute, als unschlagbar; bei den bisherigen AWesA-Einzel- und Doppel-Meisterschaften „no Chance“ für die Gegner.

Das “Bruder“-Spiel ihres Lebens gegen den FC Schalke 04 mit dem “Weltmeister-Abmelder“ Ralf und dem “Spezial-Keeper“ Andreas Scheler findet bei den Reisen in die Vergangenheit und beim Durchblättern der Bild- und Zeitungsausschnitt-Bände bei Familienfeiern im Hause Scheler allerdings einen besonderen Platz…

Zu Teil 1:

Zu Teil 2: