26.03.2020 08:57

Meldung


„Spiel meines Lebens“ Teil 2: „Jimmy“ Günzel – der Nationalspieler des TuS H.O.

Günzel ist der wohl beste Tempospieler der Hameln-Pyrmonter Fußball-Historie / Über die Preußen-Jugend zu Volker Finkes Havelsern und von da aus zum TuS Hessisch Oldendorf
Matthias Jimmy Guenzel TuS Hessisch Oldendorf
Matthias „Jimmy“ Günzel setzt zum Schuss an. Foto: Rolf-Henning Schnell.
Von Oliver Steffan

Der TuS Hessisch Oldendorf verpflichtet den Zwanzigjährigen Günzel, setzt sich, auf der Suche nach jungen, hungrigen Spielern, damit beim Werben um Günzel gegen die Konkurrenz durch. „Jimmy“, mit dunklem Teint, verdankt seinen Spitznamen dem farbigen Bundesligaspieler William „Jimmy“ Hartwig, wird von nun an 13 lange Jahre das Oldendorfer Trikot tragen und zu einem der beliebtesten Spieler der Grün-Weißen avancieren. Gemeinsam mit seinen alten Kameraden „Toto“ Lorenz und „Rolli“ Schünemann, dann auch mit Dirk Brockmann, später noch „Andy“ Scheler, steht Ende der 80er, Anfang der 90er die halbe 07-A-Jugend beim TuS unter Vertrag. Manager Arno Karnau beweist ein glückliches Händchen bei den Verpflichtungen junger Hoffnungsträger, holt unter anderem Bönning und Steffan aus Afferde, Klaus Holstein, den mit 23 Jahren viel zu früh verstorbenen ehemaligen Bückeburger und „Zaubermaus“ Oliver Jelinek vom FC Stadthagen.

Beim Benze-Cup, dem traditionsreichen Hamelner Hallenturnier, demonstriert der nur 1,69m große und linksfüßige Jelinek Ende Dezember 1988, bevor er im Sommer darauf zum SV Werder Bremen wechselt, was davor und danach nie wieder in einer Halle dieser Region zu sehen sein wird. Jelinek zeigt Tricks, die es erst Jahre später gibt, spielt mit einem irren Tempo, verrückten Finten und einer Leichtfüßigkeit, die nicht zu glauben ist und vernascht im Finale Tünderns Keeper Frank Buchholz beim entscheidenden Siegtor so kunstvoll, dass die Zuschauer regelrecht ausflippen und völlig irritiert nach Hause gehen.

Matthias Jimmy Guenzel TuS Hessisch Oldendorf
Matthias Günzel bringt sich in Position, rechts hinter ihm sucht der ballführende Ralf Fehrmann, später Trainer der SSG Halvestorf, Augenkontakt. Links im Hintergrund wartet Defensiv-Spezialist Oliver Steffan gespannt, was die beiden Klasse-Kicker aushecken. Foto: Heinrich Vollmer.
Zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Club Havelse kommt es für Günzel dann im Sommer 1989 bei einem Freundschaftsspiel in der Saisonvorbereitung in Kleinenbremen. Der TuS hat den TSV Havelse, verstärkt mit dem 19-jährigen zukünftigen Nationalspieler und Europameister von 1996 Jens Todt, vom ASC Nienburg kommend, Thomas Vogel, der in Freiburg und beim HSV in der Bundesliga spielen wird und dem ehemaligen Oldendorfer Ausnahme-Keeper Holm Mauritz, beim 3:3 am Rande einer Niederlage. Erst mit dem Schlusspfiff kann der ambitionierte Drittligist durch Mittelstürmer Bernd Bodnariuk ausgleichen und den Erfolg des Landesligisten verhindern. Der überragende Ralf Fehrmann trifft zweimal für den TuS, zudem Frank Haberland. Nach der Partie kommt Volker Finke auf seinen früheren Schützling, der die Havelser Verteidiger immer wieder vor unlösbare Aufgaben stellt, zu: „Du kannst es ja immer noch, Matthias!“, grinst Finke und klopft dem zurückhaltenden Angreifer anerkennend auf die Schulter. Am Ende der Saison steigt der TSV Havelse sensationell in die Zweite Liga auf. Ein weiteres Jahr darauf wechselt der charismatische Trainer Finke zum SC Freiburg, führt diesen in die Bundesliga, drückt dem Spiel der Badener mit seinen kreativen und innovativen Ideen 16 Jahre lang seinen Stempel auf, wird 1995 vom „Kicker“ zum Trainer des Jahres gekürt und etabliert die Schwarz-Roten zu einem der beliebtesten und anerkanntesten Clubs, später auch bekannt als die „Breisgau-Brasilianer“, im Land.

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Zu Teil 1

Matthias Jimmy Guenzel Jugend Nationalspieler 1981
 
25.03.2020

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