12.06.2019 10:44

Interview


40 Jahre Kreisliga – die Chronik: Koryphäe „Crische" Bruns im Interview

Am 28. Juni steigt das „Oldstar-Game", in dessen Rahmen das Buch erstmals erhältlich sein wird / „Der TSC Fischbeck ist und bleibt mein Verein"
Christian Bruns - TSC Fischbeck
Christian Bruns hebt den  Jubelfinger – eine Koryphäe in 40 Jahren Kreisliga Hameln-Pyrmont.
Mit dem TSC Fischbeck, dem TuS Hessisch Oldendorf und dem TSV Großenwieden über lange Jahre in der Kreisliga am Start, kurzfristig in der Kreisklasse und auch in der Bezirksklasse, zählt der kampf-, lauf- und spielstarke Allrounder zu den Eckpfeilern der Kreisliga in den 90-er und 00-er Jahren. Tore macht er auch noch und avanciert so zu einem der wertvollsten Spieler in 40 Jahren Kreisliga. Am 28. Juni findet das „Oldstar-Game" auf dem Gelände des SV Hastenbeck statt, in dessen Rahmen das Buch vorgestellt und erstmals erhältlich sein wird.

„Chrische", als junger Bursche hast Du mit dem TSC Fischbeck die Kreisliga gerockt und nach dem Aufstieg in die Kreisliga 1988 nach einem Jahr des „oben Angreifens" im zweiten Jahr mit 52:8 Punkten die Meisterschaft geholt. Warum ward Ihr so erfolgreich in Fischbeck?
Christian Bruns: „Der TSC Fischbeck hatte Mitte der 80er Jahre eine sehr talentierte A-Jugend mit Spielern wie Frank Höhne, Markus Schmidt, Michael Stolpe – um nur einige zu nennen. Dazu kamen noch einige erfahrene Spieler wie Thorsten Schmidt, Jörg Schlüter, Uwe Beerberg oder Roger Steding, die ihre fußballerischen Wurzeln ebenfalls in Fischbeck hatten. Mit Jaroslaw Datta und Thorsten Leitner kamen dann noch junge talentierte Kicker dazu. Es war einfach eine Ansammlung vieler talentierter Kreisligakicker, die sich auch außerhalb des Spielfelds gut verstanden haben."

Euer Meister-Trainer, Karl-Heinz Karbautzki, war ja nicht nur in Fischbeck Dein Coach. Was macht ihn unter Deinen Übungsleitern so besonders?
„'Kalle' Karbautzki war halt ein 'Fußballverrückter', der insbesondere junge Spieler motivieren und begeistern konnte. Bei ihm lief enorm viel über die Motivationsschiene. Aber der aus meiner Sicht entscheidende Punkt bei 'Kalle' war, dass er sich als 'Mädchen für Alles' auch um enorm viele Dinge rund um den Fußball gekümmert hat. Mannschaftabende, Mannschaftsfahrten wurden organisiert. Nach den Punktspielen wurde beispielsweise noch gemeinsam mit Spielern und Fans im Sportheim gegessen. Für all diese Dinge hat er sich wie selbstverständlich verantwortlich gefühlt. So etwas schweißt zusammen und kann dann auch auf dem Platz ausschlaggebend sein." 

Du hast ja den ganzen Platz beackert. Auf welcher Position hat es Dir am besten gefallen?
„In meinen ersten Jahren habe ich als rechter Verteidiger gespielt. In dieser Zeit habe ich mir ein ganz ordentliches Kopfballspiel und Zweikampfverhalten angeeignet. In den Jahren danach bin ich dann ins Mittelfeld aufgerückt. Die Sechser- oder Achter-Position war meines Erachtens die ideale Position für mich. Ich konnte meine Kopfball- und Zweikampfstärken einbringen und war eigentlich über die gesamte Spielzeit voll im Spielgeschehen." 

Viele Kicker haben ja irgendwann „das Spiel ihres Lebens" absolviert. Wo und wann gab es Dein perfektes Match?
„Schwierige Frage. An ein sogenanntes 'Spiel des Lebens' kann ich mich nicht erinnern. Es gab sicher einige Spiele, in denen ich entscheidende Aktionen hatte, aber ein perfektes Spiel gibt es nicht. Du bist im Fußball ohne gute Mitspieler eh machtlos." 

Mit welchem Mitspieler hast Du am liebsten zusammengespielt? Welchen Spieler hättest du gern mal in Deinem Team gesehen?
„Ich habe in den vielen Jahren mit einer ganzen Reihe von klasse Kickern zusammengespielt. Hier einen herauszuheben, würde den anderen Spielern nicht gerecht werden. Ich habe es aber schon an anderer Stelle einige Male erwähnt. Der für mich beste Spieler, mit dem ich zusammen gespielt habe, war Markus Schmidt. Er hatte alles, was man als guter Spieler braucht. Leider hat er sich nie in höheren Klassen versucht." 

Du bist in allen drei westlichen Weser-Klubs des Kreises am Ball gewesen. Was machte den Reiz der jeweiligen Vereine aus?
„Der TSC Fischbeck ist und bleibt mein Verein. Dort habe ich das Fußballspielen und tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich noch heute eng verbunden bin. Beim TSV Großenwieden habe ich fußballerisch wohl meine beste Zeit gehabt. Sowohl in Fischbeck als auch in Großenwieden standen die Kameradschaft und das Gesellige im Vordergrund. Das war für mich neben dem Fußball immer wichtig. Beim TuS Hessisch Oldendorf habe ich im fortgeschrittenen Fußballalter nochmal die Möglichkeit bekommen, unter der 'Legende' 'Auge' Buchholz mit einigen tollen Fußballern zu spielen. Auch diese sportlich sehr erfolgreiche Zeit möchte ich nicht missen. In Hessisch Oldendorf habe ich viele tolle Menschen auf und neben dem Platz kennengelernt, zu denen ich teilweise heute noch Kontakt habe."

Kreisliga, maximal Bezirksklasse – hattest Du nicht das Zeug für höhere Ligen?
„Das sollen andere beurteilen. Dort, wo ich gespielt habe, habe ich immer alles für die Mannschaft und den Verein rausgehauen. Ich war immer mit Spaß und Ehrgeiz dabei. Das eine oder andere Mal bin ich auf dem Platz vielleicht auch über das Ziel hinausgeschossen. Bei allen Schiedsrichtern und Gegenspielern möchte ich mich an dieser Stelle deshalb nochmals entschuldigen. Es war in den vielen Kreisligajahren bestimmt nicht einfach mit mir (lacht).“

Christian, wir bedanken uns für das Gespräch.
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