Schönemeier: „Das war Handball vom anderen Stern“

Koß wurmt Chancenverwertung bei Derby-Niederlage / Groß Berkel verliert auch gegen Emmerthal II


    MTV Rohrsen – HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf 33:37 (12:17).
Achter Sieg im achten Spiel! Die Erfolgs-Serie der HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf nahm auch beim Derby gegen den MTV Rohrsen kein Ende. Das Gäste-Team von Trainer Ralph Schönemeier erwischte den besseren Start, sodass der MTV von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen musste. Die 2:1-Führung  aus Sicht der Hausherren kurz nach dem Anpfiff blieb die erste und letzte Führung für die restliche Spielzeit. Die Rohrser Abwehr, die sich alles andere als sattelfest präsentierte, machte es der HSG leicht, sich schnell einen beruhigenden Vorsprung herauszuarbeiten. So spielten sich Owczarski und Co. phasenweise in einen Torrausch, der zum zwischenzeitlichen Vorsprung von acht Treffern führte. „Das war Handball von einem anderen Stern“, schwärmte Fuhlen-Coach Ralph Schönemeier noch nach dem Abpfiff von der Leistung seiner Schützlinge in Durchgang eins. Wenn der MTV, der nur durch die Mitte für Furore sorgte, einmal gefährlich wurde, war HSG-Keeper Volker Hoffmann zur Stelle und hielt, was zu halten war. So überstanden die Gäste auch die Umstellung durch Schönemaier, der reagieren musste, weil Mittelmann Johannes Evert sich früh im Spiel die zweite Zeitstrafe einhandelte, unbeschadet. In der zweiten Halbzeit nahm die Intensität des Spiels vor einer hitzigen Zuschauerkulisse weiter zu. Die Hessisch Oldendorfer bewahrten aber kühlen Kopf – was sie nicht zuletzt ihrem spektakulären Neuzugang Aleksandras Getautas zu verdanken hatten. Der vom Zweitligisten Hannover-Anderten verpflichtete 33-jährige Allrounder lenkte souverän die Geschicke seines neuen Teams. Zwar gaben sich die MTVler zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf, aber zu viele Unkonzentriertheiten innerhalb der gesamten 60 Minuten und ein überragender HSG-Angriff besiegelten schließlich den 33:37-Endstand. „Er ist mehr als eine Verstärkung für uns“, freute sich Schönemeier über den Transfer-Coup seines Freundes Getautas. „Wir haben etwas mehr Siegeswillen erkennen lassen und eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert“, nannte Schönemeier weiter die Gründe für den Erfolg. Rohrsens Spielertrainer Sönke Koß zeigte sich im Anschluss als fairer Verlierer: „Die Niederlage ist verdient. Den Grundstein dafür haben wir in der ersten Halbzeit gelegt, als wir einfach zu viele Chancen vergeben haben und somit von Anfang an in Rückstand geraten sind. Trotzdem mache ich meiner jungen Mannschaft keinen Vorwurf. Sie hat eine gute Moral bewiesen und nie aufgesteckt.“
MTV Rohrsen: Marc Streuber (10/2), Vincent Voigt (10/1), Sönke Koß (4), Jan Koß, Niklas Sterner (je 3), Sebastian Volbers, Björn Scheele, Oliver Duus (je 1).
HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf: Jonas Ostermann (7), Jürgen Rothmann, Manuel Schrader (je 6), Aleksandras Getautas (6/3), Jan Owczarski, Stefan Mittmann (je 4), Jan Krüger (2), Johannes Evert (1), Hendrik Peters (1/1).


 


TSV Groß Berkel – TSG Emmerthal II 26:29 (18:13).
Wichtiger Derby-Sieg im Kellerduell für Emmerthals Reserve, während die Luft für Groß Berkel immer dünner wird! Dabei sah es lange danach aus, als würde der Aufsteiger seinen ersten Saison-Erfolg feiern. Zur Halbzeit führten die Hummetaler mit fünf Toren und hielten diesen Vorsprung bis zur 45. Minute (24:19). Den Sieg klar vor Augen, brachen die Gastgeber in der letzten Viertelstunde aber komplett ein. Trotz eines starken TSV-Torhüters Stefan Reese holten die Emmerthaler Tor für Tor auf und nutzten ihre Chancen eiskalt aus. Beim Stand von 24:23 nahm TSV-Coach Ulf Severin die Auszeit und versuchte seine Spieler noch einmal wachzurütteln. Ohne Erfolg: Groß Berkel war weiterhin völlig von der Rolle und die TSG-Reserve kam immer besser ins Spiel. In den letzten elf Minute erzielten die Hausherren nur noch zwei Tore und machte Emmerthal das Leben leicht. Die Gäste zeigten eine starke kämpferische Leistung und eine klasse Moral. „Emmerthal hat ganz klar verdient gewonnen! Die Niederlage ist aber nicht so schmerzhaft wie die Verletzung von Dennis Lücke“, so Severin. Groß Berkels Linksaußen musste nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einer schmerzhaften Knieverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Während die TSG mit nunmehr sechs Punkten ins Mittelfeld der Tabelle vorrückte, sieht es für den noch punktlosen Aufsteiger am Tabellenende düster aus. Severin: „Die Liga ist einfach eine Klasse zu hoch. Heute ist unser Abstieg besiegelt worden!“
TSV Groß Berkel: Daniel Schimanski (8), Arne Steinkühler, Ruben Oetzmann (beide 4), Björn Gringel, Lennart Schraps (je 3), Daniel Niehus (2), Steven Gordon, Alexander May (beide 1).
TSG Emmerthal II: Arnold Schorich (6), Bastian Günther, Conrad Spickermann (beide 5), Björn Kutschera, Dennis Karjetta (je 4), Tim Brutschek, Patrick Eckhardt (beide 2), Lars Wassermann (1).