Meldung

Nach über 40 Jahren: Handball in Hemeringen!

„Die Leute haben Bock drauf!“ / Malte Hrabak: Aus der Verbandsliga in die Regionsklasse
In Zeiten, in denen Kreise sich zusammenschließen müssen, um genug Mannschaften für einen Wettbewerb zusammen zu bekommen, gehen über 20 Hemeringer einen ganz anderen Weg – sie haben aus dem Nichts eine neue Handball-Mannschaft gegründet. „Wir hatten den Grundgedanken schon vor eineinhalb Jahren. Wir haben viele Hemeringer im Umkreis, die Handball spielen. Daher haben wir uns zusammengesetzt und sind relativ schnell auf die Idee gekommen, eine Mannschaft zu gründen. Mit dem TV Hemeringen, der sofort dabei war, hatten wir auch einen Verein“, freut sich Jobst Deichmann, einer der Gründer der Mannschaft. Beinahe hätten er und seine Mannen noch ein Jahr warten müssen – die Meldefrist stand vor der Tür. „Der HVN hat sich aber sehr tolerant gezeigt“, meint er. Auch andere Widrigkeiten musste die junge Mannschaft überstehen. Zum Spielen werden Bälle gebraucht, für Punktspiele Trikots – ein teurer Spaß. „Intersport Henkel hat uns aber mit Trikots, Bällen und Ausrüstung unter die Arme gegriffen. Wir können uns nur bedanken“, so Deichmann. Wie kam es überhaupt zu der Idee, eine Handball-Mannschaft zu melden?
 

Malte Hrabak: Aus der Verbandsliga in die Regionsklasse

 
„Die Leute im Dorf haben Bock drauf. Bisher gab es nur den VfB. Wir wollten außer Fußball noch etwas anderes“, so Deichmann. Die Alternative zum beliebtesten Sport der Welt scheint Früchte zu tragen: 18 (!) von 24 Spielern sind aktuell durchschnittlich beim Training – von Anfängern bis hin zu gut ausgebildeten Handballern, die schon Verbandsliga gespielt haben. Einer von ihnen ist Malte Hrabak, der ho-handball den Rücken kehrt und nun ganz unten in der Regionsklasse neu anfängt. „Sein Vater Olaf hat in Hemeringen früher Handball gespielt, sein Bruder Philipp ist ebenfalls dabei. Die beiden wollten nochmal zusammen spielen, er ist Hemeringer durch und durch und durch sein Studium fehlt ihm die Zeit für höherklassigen Handball. Er will einfach mit seinen Jungs spielen“, weiß Deichmann. „Die Erfahrenen bilden die Neuen aus. Deshalb teilen Malte und ich uns die Aufgabe als Trainer. Er ist vor allem für die spielerischen Elemente zuständig.“ Während in Hemeringen trainiert wird, werden die Spiele in der Kreissporthalle Hessisch Oldendorf ausgetragen. „In Hemeringens Halle ist zu wenig Platz“, bedauert Deichmann. Im Fokus steht vor allem die Langfristigkeit – die Handball-Abteilung des TV Hemeringen soll keine „Eintagsfliege“ werden.
 

TV Hemeringen beim AWesA Beachhandball-Masters in Aktion

 
„Wenn wir es schaffen, dass alle Jungs über längeren Zeitraum so mitziehen, dann können wir Kontinuität reinbringen. Viele Hemeringer Kinder werden immer wieder nach Hessisch Oldendorf gefahren, um Handball zu spielen. Wenn wir das Dorf von uns überzeugen, können wir vielleicht ja auch mal an einen Jugendbereich denken“, blickt Deichmann in die Zukunft. Zunächst stehe aber die Etablierung in der neuen Liga im Fokus. „Wir wollen erst einmal ankommen und unser Spiel verinnerlichen. Das gesicherte Mittelfeld ist unser Ziel. Wir wollen kein Punktelieferant werden. Der Spaß steht aber vor allem.“ So richtig in Aktion ist der TV Hemeringen übrigens am 13. August beim AWesA Beachhandball Masters zu sehen. „Wir sind dabei, ja. Die Jungs sollen sich kennenlernen und ein Gefühl für den Ball entwickeln. Natürlich handelt es sich da um eine spaßige Veranstaltung, aber wir können nur dazulernen“, erläutert Deichmann.

Der Kader im Überblick:

Tobias Buyni
Sebastian Brandt
Jan Carstensen
Jobst Deichmann
Maximilian Diga
Jannik Frede
Marius Gold
Hauke Harland
Markus Hermann
Malte Hrabak
Philipp Hrabak
Eike Jago
Sören Kammer
Hendrik Köhler
Marc König
Jonathan Körntgen
Jan Liebert
Kevin Lohmeier
Sven Michaelis
Philipp Nulle
Jonas Ostermann
Felix Pätzold
Edgar Salzwasser
Sebastian Sokolowski
Juri von Kaufmann