Reise in die „Arena Leipzig“ soll keine Kaffee-Fahrt werden!

MTV Rohrsen hofft auch beim HC-„Junior-Team“ auf Zählbares / Hensel muss im letzten Spiel des „erfolgreichsten Jahres“ der Vereinsgeschichte weiter fünf Ausfälle kompensieren

HC Leipzig II – MTV Rohrsen (Sonntag, 14 Uhr).

Letzter Auftritt für die Damen des MTV Rohrsen im Jahr 2010: Am 4. Advent müssen sich Trainer Michael Hensel und seine Spielerinnen bereits um 07 Uhr auf den Weg machen. Dann setzt sich der Mannschaftsbus zur zweitlängsten Auswärtsfahrt der Saison in Bewegung. Ziel: Die „Arena Leipzig“ – die Spielstätte, in der auch die erste Mannschaft des sächsischen Spitzen-Clubs, der amtierender Deutscher Meister ist, seine Heimpartien in der 1. Bundesliga und im Europapokal austrägt. „So etwas erlebt man nicht alle Tage. Auf der einen Seite ist es etwas Besonderes, auf der anderen Seite etwas Neues“, beschreibt MTV-Trainer Michael Hensel die Gefühlslage. Beim Tabellen-Vierten der 3. Liga ist der Aufsteiger Außenseiter. Denn gerade zu Hause ist das Leipziger „Junior-Team“ eine Macht: Nur Tabellenführer HSG Blomberg musste sich die Mannschaft von Trainerin Dr. Marion Mendel in der heimischen Arena mit 31:34 geschlagen geben. „Wir haben uns zuletzt sehr gut präsentiert. Das wollen wir auch in Leipzig tun. Es soll keine Kaffeefahrt werden! Wir fahren da nicht als Kanonenfutter hin. Schließlich geht es um zwei Punkte“, stellt Hensel klar. Der wichtige Sieg gegen die Knetterheide/Schötmar hat dem MTV Sicherheit gegeben – und die Schwarz-Weißen auf einen einstelligen Tabellenplatz gehievt. Damit können die Rohrserinnen dem letzten Spiel des Jahres ganz entspannt entgegensehen. Denn die letzten sechs Mannschaften der Liga sind nur einen Punkt auseinander. Davon steigen am Ende im Höchstfall vier Teams ab. „Egal wie das Spiel am Sonntag ausgeht: Wir sind im Rennen“, erklärt Hensel. Personell wird sich in den Reihen des MTV im Vergleich zu den letzten Wochen nichts ändern. Christin Bormann, Inga Symann, Manuela Schostag, Anne Deutsch und Saskia Diedrichs fallen weiterhin aus.

Licht am Ende des „Verletzungs-Tunnels“: Schostag und Deutsch machen Fortschritte

Das Licht am Ende des „Verletzungs-Tunnels“ wird aber heller: Schostag hat bereits mit dem Lauftraining begonnen, Deutsch von ihrem Arzt „grünes Licht“ bekommen, im neuen Jahr wieder die Handballschuhe schnüren zu können. Und Diedrichs Operation ist gut verlaufen. Ihr Comeback könnte im Februar möglich sein. Trotz der fünf Ausfälle hat der MTV zuletzt doppelt gepunktet. Doch mit der Reserve vom HC Leipzig wartet eine hohe Hürde. Aufgrund der Spielpause der ersten Mannschaft könnten auch Spielerinnen aus dem Bundesliga-Spitzenteam in den Drittliga-Kader rücken. Die Rückraum-Akteurinnen Linda Jäger (82/19 Tore) und Jaqueline Hummel (79/23) sind Leipzigs Haupt-Torschützinnen. Ohnehin ist das „Junior-Team“ des HC mit großen Talenten gespickt, die zum Großteil aus dem Handball-Internat stammen. Das junge Team verfügt über einen starken Angriff, den mit 359 Toren zweitbesten der Liga, agiert mit einer offensiven Deckung und legt ein konstant hohes Tempo vor. „Die laufen 60 Minuten“, weiß Hensel. „Leipzig ist aber nicht unverwundbar. Wir müssen geschickt agieren und zwischendurch das Tempo aus dem Spiel nehmen, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen. Wir werden jedenfalls nicht in Ehrfurcht erstarren“, lautet Hensels Marschroute. „Das war das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte! Es wäre eine Belohnung für die geleistete Arbeit, etwas Zählbares mitzunehmen. Ich glaube, dass wir in solchen Spielen durchaus überraschen können“, blickt der MTV-Coach voraus.