05.12.2011 12:40

Toyota Handball Bundesliga


Eintracht verliert auch „Abstiegs-Endspiel“ gegen Balingen

Lemgo scheitert in Wetzlar am Gegner und den Unparteiischen / Lübbecke feiert ersten Sieg gegen Großwallstadt seit 2005

Eintracht Hildesheim – HBW Balingen/Weilstetten 24:26 (12:10).

1.902 Zuchauer sahen in der Sparkassenarena eine von Taktik und Kampf geprägte Partie, in der die Emotionen hoch kochten. Waren es zunächst die Gäste, die eine knappe Führung behaupteten, so hatte sich die Eintracht mit dem 12:10 nach der ersten Hälfte einen kleinen Vorsprung erarbeitet, der bis zur 42. Minute auf 18:14 ausgebaut wurde. Spannend blieb es bis zum Schluss. Die aggressive Spielweise der abstiegskampferpobten Balinger zeigte im weiteren Spielverlauf Wirkung. Nach der vermeintlich sicheren 18:14-Führung der Eintracht kämpften sich die Gäste wieder heran. In der 49. Minute traf Jens Bürkle dann zum 18:18. Balingens Coach Dr. Rolf Brack hatte mit einer taktischen Maßnahme Erfolg, als er seine Mannschaft jeweils mit sieben Feldspielern angreifen ließ. Immer wieder sorgte der Balinger Angriff für Druck aus der Überzahl. Die Gastgeber fanden hingegen kein Mittel gegen die dauernde Überzahl der Gäste. Die Mannschaft schaffte es nicht, aus der Tatsache, dass der Gegner ohne Torwart spielte, durch erste oder zweite Welle Kapital zu schlagen. Balingen spielte konzentriert weiter, erkämpfte sich so in der Schlussphase leichte Vorteile. Hildesheims Trainer Volker Mudrow nahm die Auszeit in der 49. Minute, doch die Angriffsaktionen seiner Spieler blieben immer wieder in der Balinger Abwehr hängen. Verbissen wurde das Spiel zu Ende geführt, Michael Jahns verwandelte einen Siebenmeter zum 23:24, in der Schlussminute traf Dimitrios Tzimourtos zum 24:25. Die Emotionen kochten hoch, als ein Ballgewinn der Hausherren zurückgepfiffen wurde und die Ausgleichschance somit dahin war. Der letzte Treffer in der Schlusssekunde ging im Balinger Jubel unter. Bereits am Mittwoch sind die Domstädter erneut gefordert, wenn die HSG Wetzlar in der Sparkassenarena gastiert.  „Glückwunsch an Balingen. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat gekämpft. Letztlich haben wir in der Schlussviertelstunde aber kaum noch Tore geworfen, deshalb hat es am Ende nicht gereicht. Das ist bitter, aber wir müssen den Kopf wieder hoch nehmen, am Mittwoch geht es weiter. Es tut mir vor allem für die Zuschauer leid, die uns so toll unterstützen und wieder keinen Sieg feiern konnten“, erklärte Mudrow nach der Partie.
Eintracht Hildesheim: Dennis Klockmann, Patrick Schulz (nur bei einem Siebenmeter eingesetzt) – Dimitrios Tzimourtos (3), Georgi Nikolov (1), Morten Slundt (2), Michael Hoffmann (1), Michael Qvist (2), Vladica Stojanovic (2), Bostjan Hribar (3), Michael Jahns (3/3), Milan Weißbach, Steffen Coßbau (3), Nicolas Ivakno (4), Lothar von Hermanni.

HSG Wetzlar – TBV Lemgo 32:29 (15:16).

Der TBV hatte alle Chancen auf seiner Seite - und musste am Ende in Wetzlar doch wieder eine bittere 29:32 (16:15)-Niederlage hinnehmen. Die Begegnung in der Rittal-Arena stand für den TBV dabei unter keinem guten Stern. Aufgrund der harten Gangart der Gastgeber und einiger umstrittener Schiedsrichterentscheidungen mussten immer wieder Lemgoer Spieler auf der Bank behandelt werden oder Zeitstrafen absitzen. So musste der junge Nils Prüßner nach einer harten Attacke von Müller früh ärztlich versorgt werden. Für ihn kam Johansson auf die Rechtsaußenposition. In der ersten Halbzeit schaffte es keines der beiden Teams, sich entscheidend abzusetzen. Kurz vor der Pause hatte dann der TBV die große Chance, sich die 16:15-Halbzeitführung zu sichern. Ein schwerer Schubser von der Seite gegen Martin Strobel in der Luft blieb jedoch ohne Zeitstrafe gegen Valo, soass es mit 16:15 in die Kabinen ging. Im zweiten Durchgang kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Besonders HSG-Keeper Marinovic ließ die TBV-Angreifer schier verzweifeln und entschärfte einige Würfe der Gäste. So konnte sich Wetzlar nach rund 38 Minuten auf 19:17 absetzten. Im weiteren Spielverlauf sollten nun die Unparteiischen eine Rolle spielen. Durch einige undurchsichtige Entscheidungen gegen den TBV gelang es der HSG nun, die Führung  beim Stand von 25:20 sogar auf fünf Tore auszubauen. TBV-Coach Dirk Beuchler reagierte und nahm nach 44:51 Minuten seine Auszeit. Schneider, Johansson, Liniger und Preiß kamen nun in die Partie und in der 47. Minute stand es „nur“ noch 22:25 aus TBV-Sicht. Doch die HSG blieb besonnen und ihrer kompromisslosen Linie treu, sodass Mraz ungestört zum 22:26 nachlegte. Im Angriff agierte der TBV wieder passabel, aber in der Abwehr kam die HSG ein ums andere Mal zu einfach zum Abschluss, blieb über 24:28 mit vier Toren in Führung. In den Schlussminuten waren die Gäste dann nicht mehr in der Lage, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Am Ende stand aus Lemgoer Sicht eine 29:32-Niederlage zu Buche.
TBV Lemgo: Christoph Theuerkauf (7), Gunnar Dietrich (4), Rolf Hermann (4), Martin Strobel (4),  Sebastian Preiß (3), Patrik Johansson (2), Jens Bechtloff (2), Mait Patrail (2), Florian Kehrmann (1).

TuS N-Lübbecke – TV Großwallstadt 32:27 (18:14).

Mehrere Jahre musste der TuS N-Lübbecke auf einen Erfolg gegen den TV Großwallstadt warten. Am Samstag-Abend war es dann soweit: Mit 32:27 siegte der TuS in der Merkur Arena und holte erstmals seit 2005 wieder zwei Zähler gegen die Mainfranken. Damit rücken die Gastgeber mit nun 14 Punkten wieder auf den neunten Tabellenplatz. „Wir sind in erster Linie glücklich, dass wir den Sieg nach Hause gebracht haben. Allerdings musste die Mannschaft dafür einiges investieren”, meinte Lübbeckes Teammanger Zlatko Feric nach der Partie. Die Entscheidung zugunsten der Ostwestfalen fiel erst acht Minuten vor dem Ende. Bis dahin war es über weite Strecken ein enges Spiel, in dem Großwallstadt immer in Schlagweite blieb und sich vom TuS nicht abschütteln ließ. Erst als Kristian Svensson in der 55. Minute zum 30:25 traf, war die endgültige Entscheidung für die Gastgeber gefallen. Die restliche Spielzeit ließen die Rot-Schwarzen nichts mehr anbrennen und brachten unter den stehenden Ovationen des Lübbecker Publikums den sechsten Heimsieg unter Dach und Fach. „In der Abwehr haben wir heute nicht alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben, deshalb haben wir die entscheidenden Leute von Großwallstadt über weite Strecken des Spiels auch nicht in den Griff bekommen”, erklärte TuS-Trainer Markus Baur. „Wir haben im Angriff aber eine gute Leistung mit viel Lauffreude gezeigt. Wir wussten, dass Großwallstadt eine sehr gute Abwehr hat, aber wir haben es geschafft, sie mit viel Druck und Bewegung vor Probleme zu stellen. Und dann haben wir auch unsere Chancen sehr gut genutzt”, freute sich Baur über die Leistung seiner Offensivabteilung.
TuS N-Lübbecke: Blazicko (bei 1 Siebenmeter), Quenstedt (18/1 P.); Verjans (1), Gustafsson (1), Løke (4), Vukovic (6), K. Svensson (5), Schröder (1), Tluczynski (4/3), D. Svensson (2), Niemeyer (6), Remer (2).
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