14.11.2011 13:44

Toyota Handball Bundesliga


Przybecki & Co. feiern vierten Saison-Sieg

TuS-N-Lübbecke bejubelt ersten Auswärtserfolg / Lemgo und Hildesheim gehen im hohen Norden leer aus
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TSV Hannover-Burgdorf – HSG Wetzlar 30:24 (16:10).

2585 Zuschauer feierten in der AWD-Hall einen überzeugenden 30:24-Sieg der niedersächsischen Landeshauptstädter, die sich nach dem vierten Saisonerfolg auf Platz elf wiederfinden – und wichtigen Boden auf die untere Tabellenregion gutmachten. Ausgeglichen verlief dabei nur die erste Hälfte des ersten Durchgangs, in der die Gäste aus Hessen bis zur 16. Minute den Gleichstand hielten. Dann zogen die Burgdorfer aber unaufhaltsam davon. Mit seinem Treffer zum 16:10 sorgte Piotr Przybecki zur Pause für einen deutlichen Sechs-Tore-Vorsprung. Auch nach dem Wiederanpfiff machten die Gastgeber da weiter, wo sie aufgehört hatte. Lars Lehnhoff sorgte für das 17:10. Auf eine Aufholjagd ihrer Mannschaft mussten die angereisten Wetzlarer fans vergebens warten. In der 47. Minuten erhöhte Przybecki gar auf 25:16. Zu diesem Zeitpunkt war die Messe längst gelesen. Anschließend betrieb die HSG noch etwas Ergebniskosmetik, ohne den Sieg der Normeyer-Sieben aber gefährden zu können.
TSV Hannover-Burgdorf: Przybecki (7), Lehnhoff (6), Olsen (5), Hallgrimsson (5), Johannsen (3), Jurdzs (1), Buschmann (1), Clößner (1), Jonsson (1)

SG Flensburg/Handewitt – Eintracht Hildesheim 36:20 (19:12)

Ihre bisher höchste Saisonniederlage kassierte die Eintracht beim Gastspiel in der Flensburger Campus-Halle. Am Ende einer über weite Strecken klar dominierten Partie gewann die SG Flensburg/Handewitt mit 36:20. Entschieden war das Spiel bereits beim Seitenwechsel, als die Gastgeber nicht nur den Applaus ihrer Fans sondern vor allem einen 19:12-Vorsprung mit in die Kabine nahmen. „Ich erwarte von allen meinen Spielern 200 Prozent in diesem Spiel“, hatte Flensburgs Coach Lubomir Vranjes im Vorfeld der Partie klar gemacht, dass er einen deutlichen Sieg seiner Truppe auf der Rechnung hatte. Die setzte diese Vorgabe des Schweden auch prompt in die Tat um, auch wenn die Hildesheimer in der Anfangsphase noch mithalten konnte. Dimitrios Tzimourtos stand nach seinem Kieferbruch erstmals wieder in der Mannschaft, die nach dem zwischenzeitlichen 2:2 bis zur zwölften Minute beim 3:7 erstmals klarer in Rückstand geriet. Tzimourtos und auch Michael Hoffmann zeigten Fortschritte nach ihrer Verletzungspause. Auch Milan Weißbach feierte im Spielverlauf sein Comeback. In der 17. Spielminute gelang noch einmal der Anschlusstreffer, als Michael Jahns einen Siebenmeter zum 6:7 verwandelte. Danach allerdings nahm die Überlegenheit der Flensburger schnell wieder zu. Als Volker Mudrow in der 23. Minute die Auszeit nahm, lag sein Team bereits mit 7:12 zurück. Die Ansprache des Coaches blieb ohne Wirkung. Georgi Nikolov verkürzte direkt danach mit seinem einzigen Tor zum 8:12, danach jedoch setzten die Nordlichter zum Halbzeitendspurt an und zogen bis auf 19:12 davon. Die Hildesheimer fanden kaum ein Mittel gegen die kompakte, kräftige Flensburger Abwehr, hinter der mit Mattias Andersson ein ganz starker Keeper stand. Auch Dennis Klockmann hielt ordentlich, hatte aber im Vergleich mit seinem Gegenüber klar das Nachsehen. Dies änderte sich auch im zweiten Abschnitt nicht. Das Starensemble der Fördestädter präsentierte sich weiterhin überlegen. Gerade mal acht Treffer gelangen der Eintracht noch im zweiten Durchgang. „Realistisch gesehen hatten wir keine Chance, allerdings hätten wir das Spiel in der zweiten Hälfte ausgeglichener gestalten können, wenn wir nicht mit vielen klaren Chancen an Mattias Andersson gescheitert wären“ fasste Volker Mudrow das Spiel zusammen.
Eintracht Hildesheim: Dimitrios Tzimourtos (5), Michael Jahns (4/4), Michael Hoffmann (3), Bostjan Hribar (3), Vladica Stojanovic (2), Georgi Nikolov (1), Norman Flödl (1), Nicolas Ivakno (1).

THW Kiel – TBV Lemgo 26:35 (16:10).

Das 26:35 beim THW Kiel liest sich letztlich deutlich. Doch der TBV überzeugte in weiten Teilen mit einer blutjungen Mannschaft. Im Andenken an die tödlich verunglückten Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe begann die Bundesligapartie des TBV Lemgo in der Sparkassen-Arena in Kiel mit einer Schweigeminute. Christoph Theuerkauf (Schambeinentzündung) und Avishay Smoler (Schulterprobleme) fehlten im Team von Dirk Beuchler. Für die beiden rückten Marcel Niemeyer und Julian Possehl von den Youngsters in den Kader. Nach einem verheißungsvollen Start - Kehrmann traf nach dreieinhalb Minuten zum 1:2 – bestimmten aber zunächst die Hausherren die Szenerie. Der TBV tat sich im Angriff schwer gegen die offensive 3:2:1-Abwehr des Rekordmeisters, der bereits nach sechs Minuten mit vier Toren auf 1:5 aus TBV-Sicht davonzog. Dann jedoch wirkte der TBV, gestützt auf einen guten Torhüter Carsten Lichtlein, wesentlich gefestigter und Patrail stellte mit seinem zweiten Treffer beim 4:6 (10.) den Anschluss wieder her. Der Rückstand hatte zunächst Bestand, Kehrmann war über Außen zum dritten Mal erfolgreich zum 5:7 (11.), dann war der TBV vollends dran am Rekordmeister. Nach einem Offensivfoul von Christan Zeitz stellte Preiß den Anschlusstreffer zum 6:7 her. THW-Trainer Gislason reagierte, brachte den Ex-Lemgoer Daniel Kubes an den Kreis und stellte seine Deckung auf eine 6:0-Formation um. Doch zunächst blieb der TBV am Drücker, Liniger verwandelte seinen Siebenmeter zum 8:9 und in der Folge verpasste der TBV sogar den möglichen Ausgleich. Gislason nahm seine Auszeit und fand offensichtlich die richtigen Worte. In den Folgeminuten zog Kiel bis zum 8:11 wieder auf drei Tore davon. Beim 9:13 nahm auch Dirk Beuchler seine Auszeit, noch knapp vier Minuten waren in der ersten Hälfte zu spielen. Aber es lief jetzt wieder alles für den THW, der TBV hatte Mühe, sich klare Chancen zu erspielen und so ging es dann mit einem unnötig hohen 10:16 in die Kabinen. Bis zum 14:20 hielten die Gäste den Abstand. Dann jedoch bestrafte der THW konsequent die Fehler, setzte sich bis auf 14:22 (38.) ab. Aber erneut zeigte der TBV Moral, Liniger, der mittlerweile im Spiel war, traf per Gegenstoß zum 16:22 und fing in der direkt darauf folgenden Aktion die schnelle Mitte der Kieler ab. Der TBV scheiterte jetzt zudem in aussichtsreichsten Positionen immer wieder an Omeyer, Kiel war beim 17:25 (44.) somit wieder auf acht Tore davon gezogen. Dabei wusste das Spiel des TBV durchaus zu gefallen, der Ball lief gut in den Reihen und die Chancen waren durchaus da. Der THW war im Angriff aber schlicht und einfach zu selten zu stoppen, so dass die erhoffte Aufholjagd nicht gestartet werden konnte. Mitte der zweiten Halbzeit brachte Beuchler Nils Dresrüsse ins Tor, zudem waren mit Marcel Niemeyer am Kreis und Julian Possehl auf Rechtsaußen die beiden erwähnten Youngsters im Einsatz. Das „Projekt Jugend forscht“ verkaufte sich leidenschaftlich und höchst anspruchsvoll, auch wenn der THW sich bis zur 52. Minute auf 22:31 weiter absetzen konnte. Kurios die Szene in der 53. Minute, Possehl überwand von außen schön Palicka im THW-Tor, der verharzte Ball blieb jedoch im Torwinkel kleben – kein Tor. Es machte Spaß, dem TBV in der Sparkassen-Arena zuzugucken, Niemeyer erzielte beim 24:31 (55.) seinen ersten Bundesliga-Treffer, bedankte sich bei Beuchler für das entgegengebrachte Vertrauen und ließ wenig später seinen zweiten Treffer folgen. Dresrüsse zeigte zudem eine starke Partie, konnte jedoch auch nicht verhindern, dass der THW sich nach dem 25:31 wieder absetzen konnte. Letztlich stand ein 26:35 aus TBV-Sicht auf der Anzeigetafel, das jedoch in der Höhe nicht ganz den Spaß widerspiegelte, den die junge TBV-Mannschaft in der zweiten Halbzeit über weite Strecken vermittelt hatte.
TBV Lemgo: Petrail (6), Kehrmann (4), Lininger (4), Strobel (3), Schneider (3), Preiß (3), Niemeyer (2), Bechtloff (1).

Bergischer HC – TuS N-Lübbecke 30:31 (15:16).

Nur zwei Tage nach der Partie gegen den THW Kiel hatte der TuS N-Lübbecke die nächste Aufgabe in der Liga zu bewältigen. In Solingen ging es gegen den Bergischen HC. Der TuS nahm den Kampf gegen den Aufsteiger an und setzte sich am Ende in einer bis zum Abpfiif spannenden Partie mit 30:31 durch. Es war der erste Auswärtserfolg für die Ostwestfalen in dieser Saison. Von Müdigkeit war in der Anfangsphase beim TuS nichts zu spüren. Die Mannschaft erwischte einen guten Start und kam über Ballgewinne und schnelle Gegenstöße früh zu einer 1:5-Führung. BHC-Trainer HaDe Schmitz zog bereits in der 8. Minute die grüne Karte und nahm seine Auszeit. Zwar konnte der BHC danach zwei Treffer erzielen, doch Tim Remer und Nicky Verjans mit einem Doppelpack erhöhten auf 3:8. Der TuS präsentierte sich bis Mitte der ersten Halbzeit hochkonzentriert und im Angriff äußerst effektiv. In der 15. Minute wechselte Schmitz dann Jan Stochl im Tor für Mario Huhnstock, der bis dahin keinen Ball zu halten bekam. Erst in der 24. Minute parierte Stochl den ersten Ball für den BHC und zeigte von da an eine klasse Leistung. Die Rot-Schwarzen verpassten es in dieser Phase jedoch, bereits entscheidend wegzuziehen. Mehrere leichte Ballverluste brachten den Gastgeber wieder ins Spiel.  Anstatt selbst den möglichen komfortablen Vorsprung herauszuspielen, kam der Bergische HC vor allem über Kenneth Klev wieder heran, der in dieser Phase vier Treffer erzielte. Kurz vor der Paus glich Runar Karason, wieder per Konter nach einer Stochl-Parade, sogar zum 15:15 aus. Drago Vukovic erzielte dann im zweiten Versuch den 15:16 Pausenstand. Lübbecke kam stark aus der Kabine und erhöhte durch zwei Tore von Kristian Svensson, der sich im zweiten Duchgang deutlich steigerte, auf 15:18. Der BHC ließ sich jedoch nicht abschütteln und nutze eine Überzahl, um durch ihre besten Akteure, Klev und Karason auf 19:20 zu verkürzen. In der Folge eroberte Torhüter Stochl zwei Bälle, sodass der Gastgeber erst zum Ausgleich kam und dann durch Karason sogar erstmals die Führung übernahm. In der 38. Minute wurde die Partie für vier Minuten unterbrochen, da die Hallenuhr defekt war. Nach der ungewollten “Auszeit” waren es vor allem beide Torhüter, die mit einer guten Leistung dafür sorgten, dass das Spiel eng blieb und sich keine der Mannschaften absetzen konnte. Vor allem Dario Quenstedt war für sein Team ein wertvoller Rückhalt, der immer, wenn der BHC die Gelegenheit hatte auf zwei Tore zu erhöhen, mit einer Parade zur Stelle war. Bis zum 26:26 stand die Partie “spitz auf Knopf”, bevor Arne Niemeyer nach zwei Fehlwürfen von Karason beide Tore zum 26:28 markierte. Es blieb hochspannend. Die Rot-Schwarzen hielten den Vorsprung bis zur letzten Minute, dann nahm Schmitz 36 Sekunden vor Abpfiff beim Stand von 29:31 die Auszeit. Danach konnte Karason mit seinem siebten Tor den Anschlusstreffer erzielen. Aber zu spät. Markus Baur nahm 15 Sekunden vor Schluss eine Auszeit und seine Mannen ließen nichts mehr anbrennen. Den letzten verzweifelten Versuch aus 14 Metern hielt Dario Quenstedt.
TuS N-Lübbecke: Niemeyer (7), K. Svensson (6), Verjans (5), Vukovic (5), Remer (3), Løke (3), Tluczynski (2/2).
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